Verzicht auf Plastiksackerl  

erstellt am
19. 03. 12

 Weninger: Wirtschaft und Konsumenten sollen auf Plastiksackerl verzichten
Nylonsackerl ist Symbol für Wegwerfgesellschaft und Ressourcenvergeudung
Wien (sk) - "Die großen Handelsketten sollen freiwillig auf Plastiksackerl verzichten", fordert SPÖ-Umweltsprecher Hannes Weninger am 19.03. gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. Gleichzeitig will Weninger eine Informationsoffensive, um das Umweltbewusstsein der Konsumentinnen und Konsumenten zu fördern. "Mit einem freiwilligen Ausstieg aus Plastiktragtaschen und unnötigem Verpackungsmaterial könnte Österreich erneut einen wichtigen Schritt als Umweltvorbild in Europa machen", appelliert Weninger an die heimische Wirtschaft.

Mittelfristig müsse Europa weg vom unnötigen Verpackungswahnsinn. Für Weninger ist das "Nylonsackerl zum Symbol für die Wegwerfgesellschaft und für Ressourcenvergeudung" geworden. "Die heimische Wirtschaft und die Konsumentinnen und Konsumenten haben es in der Hand, auf ein Produkt zu verzichten, für dessen Herstellung teures Erdöl verbraucht wird, aber nach einer halbe Stunde Verwendung für 300 Jahre auf der Deponie liegt", so Weninger.

In Österreich fordert der SPÖ-Umweltsprecher die rasche Umsetzung eines Parlamentsbeschlusses, der den schrittweisen Ersatz von Einkaufstragetaschen und Verpackungen aus nicht verrottbarem Kunststoff durch Stoff oder Papier beziehungsweise aus nachhaltigem, nachwachsendem und kompostierbarem Material forciert. Darüber hinaus schlägt Weninger eine deutliche und leicht verständliche Kennzeichnung der Tragetaschen vor. "Ich setze auf die Vernunft der Wirtschaft und die Stärke der Konsumenten", verweist Weninger auf erfolgreiche Pilotprojekte in Gemeinden und Regionen.

 

 Brunner: Weg mit dem Plastiksackerl
Grüne: Berlakovich muss sich für ein Verbot auf EU-Ebene einsetzen
Wien (grüne) - "Ich bin immer noch der Meinung, dass ein Verbot von unnötigen Plastiksackerln die beste Lösung ist. Damit bin ich ja auch nicht alleine", sagt Christiane Brunner, Umweltsprecherin der Grünen. Laut einer Umfrage der EU-Kommission befürworten mehr als 70 Prozent der 15.000 Befragten ein Verbot von Plastiksackerln. Nun zitieren Medien eine interne Studie der Kommission, die ein solches Verbot für "rechtlich bedenklich" hält.

Brunner: "Dann soll sich Landwirtschaftsminister Berlakovich auf EU-Ebene dafür einsetzen, dass die rechtliche Grundlage für ein Verbot geschaffen wird. Wenn notwendige und von der Bevölkerung gewollte umweltpolitische Maßnahmen wettbewerbsrechtlich nicht möglich sind, dann finde ich das schon sehr bedenklich".

Laut Medienberichten schlagen die Studienautoren eine Zwangsabgabe auf Plastiksackerl vor, um den Verbrauch von 500 auf 39 Sackerln pro Person und Jahr zu reduzieren. "Eine Abgabe auf alle Sackerl wäre ein guter Anfang. In Irland hat das auch schon sehr gut funktioniert. Dort wurde der Verbrauch von 328 auf 21 Sackerln pro Person und Jahr und somit um 94 Prozent verringert", erläutert Brunner. Dadurch würde es für KonsumentInnen einen Anreiz geben, Tragetaschen wiederzuverwenden und dadurch Müll zu vermeiden. Während viele Länder Plastiksackerl bereits verboten und andere erfolgreich eine Steuer eingeführt haben, verlässt sich Berlakovich auf freiwillige Vereinbarungen. Die derzeitige Strategie des Ministers zielt darauf ab, den Anteil an Biosackerln zu erhöhen. "Berlakovich ist hier auf dem Holzweg. Durch seine Strategie werden die Plastiksackerln durch Biosackerln ersetzt. Am Ende landen dann beide in der Müllverbrennung oder am Straßenrand. Mit Abfallvermeidung hat das auf jeden Fall nichts zu tun", stellt Brunner fest.

 

 Wahlfreiheit des Konsumenten statt Zwangsverpflichtungen
Schwarzer/Tritscher: "Wahlfreiheit der Konsumenten muss gewahrt bleiben" - neue Abgabe auf Plastiksackerl ökologisch nicht gerechtfertigt und konsumentenfeindlich
Wien (pwk) - Bei der Diskussion um ein Plastiksackerl-Verbot muss man die Kirche im Dorf lassen", mahnt Stephan Schwarzer, Leiter der Abteilung für Umwelt- und Energiepolitik in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). "Schließlich sind die Österreicherinnen und Österreicher Mülltrenn-Weltmeister", so Schwarzer. Gut 96% des anfallenden Mülles werden verwertet bzw. recycelt. In Österreich fallen jährlich zwischen 5.000 bis 7.000 Tonnen an Plastiksackerln an, das sind lediglich rund 0,01 Prozent des gesamten Abfalls. Für tägliche Einkäufe verwenden die Österreicherinnen und Österreich überwiegend robuste Tragetaschen aus Textilien, Kunststoffen oder Papier, die entgeltlich abgegeben werden, und nicht im öffentlichen Raum weggeworfen werden.

"Die Wahlfreiheit für die Konsumentinnen und Konsumenten, wie sie ihre Einkäufe einpacken wollen, muss gewahrt bleiben", fordert auch der heimische Handel. "Und der ist rund um das Thema ja bereits jetzt aktiv", unterstreicht René Tritscher, Geschäftsführer der Bundessparte Handel der WKÖ: "Die Handelsbetriebe in Österreich setzen auch derzeit schon stark Alternativangebote wie mehrfach benutzbare und umweltfreundlich abbaubare Tragtaschen." Eine Zwangsabgabe auf eine bestimmte Art des Behältnisses, in dem man Dinge transportiert, nämlich Plastiksackerl, bezeichnet er als "überregulierend, kontraproduktiv und konsumentenfeindlich: Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten eine Plastiksackerl-Steuer einführen zu wollen, ist eine neuerliche Belastung der Konsumenten und nicht gerade das, was ich unter Konjunkturankurbelung verstehe."

"Man klar sagen: Die Wirtschaft steht immer hinter dem Ziel, ökologisch verträgliche Lösungen zu finden. Ebenso klar ist für uns aber auch die Prämisse der Wahlfreiheit des Konsumenten, zumal hier von Gefährdungen keine Rede sein kann", so Schwarzer und Tritscher unisono.

 

Lidl setzt auf Alternativen zum konventionellen Plastiksackerl
Neue Tragetasche aus mindestens 85 Prozent Zuckerrohr
Salzburg (lidl) - Der schonende und verantwortungsbewusste Umgang mit natürlichen Ressourcen und der Umwelt ist Lidl Austria ein wichtiges Anliegen. Seit kurzem bietet der Diskonter seinen Kunden für den Nachhauseweg eine weitere wiederverwendbare Tragehilfe. Seit Februar dieses Jahres führt Lidl Austria Einkaufssackerl, die zu mindestens 85 Prozent aus Zuckerrohr bestehen. Das Gute daran: Mit dem nachwachsenden Naturprodukt Zuckerrohr wird ein CO2-neutraler Rohstoff eingesetzt - und das bei 100%iger Recyclingfähigkeit.

Vier wiederverwendbare Alternativen anstelle des konventionellen Plastiksackerls
Insgesamt bietet Lidl Austria mit der neuen Zuckerrohrtasche nun permanent vier Alternativen von Tragetaschen an. So führt der Diskonter anstelle eines konventionellen Kunststoffsackerls aus Neumaterial bereits seit Jahren ein wiederverwendbares Platiksackerl, welches aus mindestens 80 Prozent recyceltem Kunststoff hergestellt und mit dem "Blauer Engel"-Umweltsiegel zertifiziert ist. Ergänzt werden die Wahlmöglichkeiten mit der Lidl-Papiertragetasche, welche seit Jahresanfang mit Papier aus nachhaltiger Forstwirtschaft produziert wird und durch das unabhängige gemeinnützige Forest Stewardship Council (FSC) zertifiziert ist. Lidl-Kunden, die eine besonders robuste und langlebige Einkaufstasche wünschen, können auf die Permanenttragetasche zurückgreifen: Diese Tasche stellt eine äußerst langlebige Mehrwertlösung dar und ist aufgrund des Einsatzes eines einzigen Materials letztendlich auch wieder 100 Prozent recycelbar.

Der Diskonter Lidl bietet seinen Kunden anstelle des konventionellen Plastiksackerls aus Neumaterial somit vier alternative Tragehilfen, wobei hervorzuheben ist, dass sowohl die Zuckerrohr- als auch die Papier-, Recycling- und Permanenttragetasche mehrfach wiederverwendet werden können.

Die Lidl Austria GmbH, mit Sitz in Salzburg, zählt mit rund 200 Filialen und mehr als 3.000 MitarbeiterInnen zu den erfolgreichsten Diskontern Österreichs. Mit einer Auswahl an 1.300 verschiedenen Artikeln, darunter zahlreiche österreichische Produkte sowie Eigen- und Markenartikel, bietet Lidl ein vielfältiges Sortiment zu günstigen Preisen. Dabei steht Qualität stets an oberster Stelle. Ein durchdachtes Logistikkonzept ermöglicht das breite Angebotsspektrum an täglich frischer Ware.
     

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