Wien (nöwpd) - In Niederösterreich lag die Kaufkraft im Jahr 2009 um 2,4 Prozent über dem
EU-Durchschnitt. Das hat Eurostat, das Statistische Amt der Europäischen Gemeinschaften in Luxemburg, ermittelt.
Dabei wurden die Bruttoinlandsprodukte (BIP) pro Kopf in insgesamt 271 EU-Regionen erhoben und mittels Kaufkraftindizes
vergleichbar gemacht. Lag 2009 der EU-Schnitt bei 100 Kaufkraft-Indexpunkten, erreichte Niederösterreich 102,4
Punkte.
Zu dieser Studie muß man allerdings anmerken, daß Eurostat das regionale Pro-Kopf-BIP dem jeweiligen
Arbeits- und nicht dem Wohnort zugerechnet hat. Für die Ostregion Österreichs ergibt sich damit ein verzerrtes
Bild, weil die Wirtschaftsleistung der vielen niederösterreichischen und burgenländischen Wien-Pendler
zur Gänze der Bundeshauptstadt zugeschlagen wurde und im Ergebnis des eigenen Bundeslandes fehlt. Wien weist
nicht zuletzt deshalb mit 161,5 Punkten einen sehr hohen Kaufkraftindex auf.
Wirklichkeitsgetreuer ist es, die regionalen BIPs von Wien, Niederösterreich und dem Burgenland zusammenzufassen.
Die Ostregion Österreichs erreicht dann 128,9 Kaufkraft-Indexpunkte. Die Wirtschaftsleistung liegt hier also
um fast ein Drittel über dem EU-Durchschnitt. Westösterreich mit den Bundesländern Vorarlberg, Tirol,
Salzburg und Oberösterreich kommt auf 129,9 Punkte, Südösterreich mit Kärnten und der Steiermark
auf 106,9 Punkte.
Aus niederösterreichischer Sicht interessant ist auch ein Vergleich mit den an das Bundesland angrenzenden
tschechischen und slowakischen Nachbarregionen. In Tschechien lag die Kaufkraft 2009 in der Region Südböhmen
und Pilsen bei lediglich 71 Kaufkraft-Indexpunkten, in der Region Südmähren und Vysocina waren es 74,6
Punkte. Besonders krass ist das Kaufkraft-Gefälle in der Slowakei. Während der Kreis Bratislava mit der
Hauptstadt Pressburg 2009 schon beachtliche 177,8 Kaufkraft-Indexpunkte erwirtschaftet hat, schaffte die an den
Bezirk Gänserndorf angrenzende Westslowakei gerade einmal magere 68,4 Punkte. |