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Hall (Tirol) und Klausen (Südtirol) starten gemeinsames EU-Projekt zur Altstadtrevitalisierung |
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Innsbruck (promedia) - Es sind zwei kleine Städte, die vieles gemeinsam haben – Hall in Nordtirol und
Klausen in Südtirol. Seit Mai 2010 wird im Rahmen des Interreg IV-Projektes mit dem Titel „Alte Städte
– Neues Leben; Neue Aspekte der Altstadtrevitalisierung am Beispiel von Hall und Klausen“ an der Weiterentwicklung
beider Städte gearbeitet. Im Mittelpunkt steht das Bewusstsein, dass die einzigartigen historischen Stadtkerne
besondere Bedeutung als attraktiver Erlebnis- und Wirtschaftsraum für Einheimische wie Touristen entfalten
können. Mit März 2011 startet zum Thema Altstadtrevitalisierung eine Reihe öffentlicher Veranstaltungen
in Hall. „Sowohl für Hall als auch für Klausen stellen die Stadtkerne einerseits einen unverwechselbaren Bezugspunkt für den Stolz auf die eigene Stadt dar, andererseits sind sie Anziehungspunkte für Gäste“, sind sich die Haller Vizebürgermeisterin Eva Posch und die Bürgermeisterin von Klausen Maria Gasser-Fink einig. „Um unseren Lebens- und Wirtschaftsraum in seiner Unverwechselbarkeit nachhaltig zu erhalten ist es daher wesentlich die Revitalisierung der Altstädte weit über die baulichen Renovierungen hinaus zu sehen. Damit dreht sich das grenzüberschreitende Interreg IV-Projekt um die Lebensader unserer Heimat und damit um die zentrale Frage: Wie erfülle ich alte Städte mit neuem Leben?“ Gemeinsame Geschichte als Ausgangspunkt für die Zukunft Die historischen Bezugspunkte zwischen Hall und Klausen sind vielfältig: Der rege Nord-Süd-Austausch von Waren, künstlerische und kulturelle Impulse trugen einst zum Wohlstand der Städte bei. Allerdings sind seit den letzten Jahrzehnten des 20 Jahrhunderts die Probleme durch die Verkehrsachsen gewachsen – auch das haben beide Städte gemein. Sowohl Hall als auch Klausen waren nicht nur wirtschaftliche, sondern auch kulturelle Zentren (Hall: Salzbergbau, Münze Hall; Klausen: Bergbau, Kloster Säben). Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts begann allerdings ein wirtschaftlicher Niedergang, der bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts andauerte. Hall und Klausen eint aber nicht nur ihre Lage an den großen Transitrouten, beide Städte haben überdies historisch und kulturell wichtige Altstadtkerne, die in den vergangenen Jahrzehnten liebevoll renoviert und revitalisiert wurden. Jener in Hall ist beispielsweise der größte Westösterreichs und damit der zentrale Bezugspunkt der Bevölkerung. Altstadt-Revitalisierung als Grundlage für prosperierende Wirtschaftsräume „Für eine prosperierende Zukunft unserer Städte ist es ganz wesentlich, dass die historische Bausubstanz modernen Standards angepasst und wieder neuen Zwecken zugeführt wird“, stellen Posch und Gasser-Fink unisono fest. „Wichtig ist es dabei auch mittels geeigneter Marketingmaßnahmen sowohl die einheimische Bevölkerung als auch die Gäste für die Altstädte zu interessieren, um Kaufkraft zu binden, Geschäfte und Gastronomie lebendig zu erhalten und den Kaufkraftabfluss in nahe gelegene Zentren zu verhindern. In diesem Sinne nimmt das gemeinsame Projekt einen zentralen Stellenwert für die Entwicklung unserer Lebensräume ein.“ Im Rahmen des aktuellen Interreg IV-Projektes stehen nun vorerst folgende Maßnahmen im Mittelpunkt: In Zusammenarbeit mit dem Institut für Geschichte und Ethnologie sowie dem Institut für Wirtschaftsgeschichte der Universität Innsbruck erarbeiten die beiden Partner im Rahmen eines Forschungsauftrages die Geschichte ihrer Orte. Doch knapp ein Jahr nach dem Start des Projektes stehen nicht nur die beiden Altstädte, sondern auch die jeweiligen Stadtmuseen im Fokus. Das Haller Museum ist zwar derzeit geschlossen – die Bestände werden derzeit inventarisiert – doch auch dieses soll sich, wie das Museum in Klausen in eine gleichermaßen präsente wie lebendige Begegnungsstätte im Herzen der Stadt entwickeln. Um dieses Ziel fachlich fundiert zu reflektieren wird im Rahmen des Projekts zu einer Museumstagung der ganz besonderen Art eingeladen. Unter dem Titel „Mein, dein, unser Museum – Identifikation durch Beteiligung“ (22./23. März) gehen die Workshop-Teilnehmer auch aus Anlass der Erneuerung des Haller Stadtmuseums u.a. der Frage nach, wie Interessierte in die Neukonzeption sowie in die laufende Museumsarbeit involviert werden können. Am Beispiel lokal orientierter, kleiner und mittelgroßer Museen werden die Chancen und Grenzen öffentlicher Beteiligungen beleuchtet, die heute unter dem Schlagwort der partizipativen Museumsarbeit allerorts gefordert wird. Zusammengestellt hat das zweitägige Programm die Kuratorin des Historischen Museums in Frankfurt, Angela Jannelli, sowie die Kuratorin und Museumsberaterin des büro54 in Innsbruck, Petra Paolazzi in Zusammenarbeit mit der Museumsakademie Joanneum. Die Tagung findet im Behaimsaal in der Burg Hasegg in Hall statt, die Tagungsgebühr beträgt 50 Euro. Anmeldung zur Tagung: museumsakademie@museum-joanneum.at Ebenfalls noch im März wird im Rahmen des Interreg IV-Projektes ein fünftägiges Schwerpunktseminar (26. bis 30. März) zum Thema Stuckrestaurierung veranstaltet. In Zusammenarbeit mit dem Landeskonservatorat für Tirol des Bundesdenkmalamtes sowie der Stadt Hall bzw. dem Haller Stadtmarketing gelang es, etliche Experten für einen fünftägigen Workshop nach Hall zu holen. Von Montag bis Freitag können sich Restauratoren und Denkmalpfleger in Theorie und Praxis weiteres Wissen aneignen. Unter den Referenten sind u.a. Architekten, Chemiker, Kunsthistoriker aber auch auf Stuck spezialisierte Restauratoren. Ein Höhepunkt dieser Woche ist ein Abendvortrag von Mag. Astrid Huber. Sie spricht am Dienstag, 27. März, ab 17 Uhr in der Burg Hasegg zum Thema „Von der Form- zur Fassadenfreilegung - die Entwicklung der Stuckrestaurierung in Österreich am Beispiel der Kartause Mauerbach“. Architekt Benedikt Gratl wird im Rahmen dieses Abends das Interreg IV-Projekt vorstellen, die Einführungsworte werden vom Tiroler Landeskonservator Werner Jud gesprochen. Im Herbst 2012 sind weitere Veranstaltungen geplant. Insgesamt läuft das Interreg IV-Projekt bis Mai 2013. |
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