LH Dörfler besuchte die Jubiläumsveranstaltung 10 Jahre ARGE privater zwei- und mehrsprachiger
Kindergärten in St. Jakob/Rosental
Klagenfurt (lpd) - Vor elf Jahren wurde ein Kärntner Volksgruppen-Kindergartenfonds gemeinsam
mit der Volksgruppe ausgearbeitet und der Kärntner Landtag beschloss im Juli 2001 das Kindergartenfondsgesetz.
Damit wurde eine flächendeckende zwei- und mehrsprachige Kindergartenversorgung in Kärnten sichergestellt.
Gleichzeitig entstand die ARGE privater zwei- und mehrsprachiger Kindergärten, der mittlerweile neun Kindergärten
angehören. Sie feierte am Abend des 15.03. im Konvent der Schulschwestern in St. Jakob/Rosental ihr 10-Jahre
Jubiläum. Bei der Jubiläumsveranstaltung dabei war auch Kindergartenreferent Landeshauptmann Gerhard
Dörfler.
"Vor zehn Jahren haben wir ein Samenkorn in die Erde gegeben. Es steht für Kinder, Begegnung, Offenheit
und Verständnis. Heute 2012 ist dieses Samenkorn ein wichtiger Baustein für ein neues Klima im Land",
betonte der Landeshauptmann in seiner Festrede. Dazu gehöre auch die ARGE privater und mehrsprachiger Kindergärten,
in denen man viel Buntheit treffe. "Dafür gebührt Obmann Stefan Kramer ebenso mein Dank wie allen
Mitarbeitern dieser Kindergärten und Ossi Huber, der immer stets dabei war, als es ums Gemeinsame ging",
sagte Dörfler. Er dankte auch St. Jakobs Bürgermeister Heinrich Kattnig für die finanzielle Unterstützung
des Kindergartens der Schulschwestern.
Thematisiert wurden vom Landeshauptmann auch die neue Nachbarschaftspolitik mit Slowenien und die neue Form des
Dialoges mit der Volksgruppe. "Die Karawanken sind heute keine Grenze mehr, sondern ein spannender Gebirgszug
der Begegnung", verwies er auf die regen Kontakte mit Slowenien. Mit der Lösung der Kärntner Ortstafelfrage
wurde zudem ein neues Buch des Miteinanders für die Zukunft geschrieben. "Es gibt keine Minderheit mehr
in Kärnten, sondern eine Volkgruppe und unser Motto für die Zukunft lautet ,Srecanje' oder Begegnung",
stellte er fest.
Kramer betonte, dass die von ihm geleitete ARGE stets das Gemeinsame vor das Trennende gestellt habe und durch
den gemeinsamen Brückenbau im Volksgruppen Kindergartenfonds derzeit 310 Kinder in neun Privatkindergärten
betreut werden können. Die derzeitigen Standorte der neun Kindergärten sind: Klagenfurt (2), Ferlach,
Schiefling, St. Primus, Ledenitzen, St. Peter, Eberndorf und Völkermarkt.
St. Jakobs Bürgermeister Heinrich Kattnig betonte, dass der Kindergarten der Schulschwestern für seine
Gemeinde eine wichtige, sinnbildende Kinderbetreuungseinrichtung von hoher Qualität sei.
Georg Gambos, Vater des sprachpädagogischen Konzeptes, appellierte, dieses Modell weiter zu entwickeln, damit
Kärnten auch weiterhin mit zwei Sprachen und Kulturen atmen könne.
Die Vertreter der Volksgruppe, Nanti Olip, Bernard Sadovnik und Marjan Sturm sprachen von einem Herzeigeprojekt
und hoben den Konsens bei den Kuratoriumssitzungen hervor.
Der slowenische Staatsekretär Matjaz Longar hob die Bedeutung der Zweisprachigkeit hervor. "Sie muss
uns wichtig sein und ist die Zukunft Europas". |