Landeshauptmann Niessl präsentiert „Energiestrategie Burgenland“
Eisenstadt (blms) - Das Burgenland ist in Sachen Erneuerbare Energie – speziell im Bereich der Windkraft
- auf einem beeindruckenden Weg und hat sich auf diesem Sektor zu einer österreichweit, aber auch international
anerkannten Modellregion entwickelt. Vordergründiges Ziel ist es, bis Ende 2013 100 Prozent des Strombedarfes
aus Erneuerbarer Energie abzudecken. Über diese Zielsetzung der Stromautonomie hinaus wird im Rahmen der „Energiestrategie
Burgenland“ aber bereits an Konzepten gearbeitet, um langfristig eine vollständige Energieautonomie zu erzielen.
„Wir haben bis dato viel erreicht, wir haben aber auch noch viel vor. Das bedeutet, dass wir uns nach weiteren
Möglichkeiten der Energieproduktion umsehen, Sparpotentiale unter Implementierung neuer Geschäftsfelder
mit neuen Technologien ausloten und eigene Ressourcen mit eigener Wertschöpfung auf regionaler, lokaler bzw.
auch privater Ebene nutzen müssen, denn Energie sparen heißt Geld sparen“, betonte Landeshauptmann Hans
Niessl in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit DI Hans Binder, Geschäftsführer der Energieagentur Burgenland.
Solche Ressourcen können regelmäßig anfallende Biomassen, wie beispielsweise Ast- und Strauchschnitt
sein, der jährlich in allen Gemeinden des Burgenlandes anfällt und derzeit nicht oder fast nicht energetisch
verwertet wird. Eine weitere Ressource stellen die Dächer der Häuser des Burgenlandes dar. Ein gewaltiges
Potential für die lokale dezentrale Energieproduktion, wenn man bedenkt, dass innerhalb einiger Jahre die
Kosten für Photovoltaikanlagen von 6.000 auf unter 3.000 EURO pro kWp gefallen sind. Zusätzliche Ressourcen
sind beispielsweise nicht verwendete Grasschnitte oder das Schilf auf dem Neusiedler See.
„Erste Analysen zeigen, dass diese Ressourcen im Burgenland vorhanden sind. Worum es in weiterer Folge geht, ist
zunächst die Entwicklung und dann die Implementierung von neuen Technologien ab dem Zeitpunkt, wo diese Techniken
nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch sinnvoll sind. In Kombination mit dem verstärkten
Einsatz von Effizienzmaßnahmen - vorwiegend im Bereich von Gebäuden und beim Verkehr - wird es möglich
sein, langfristig im Burgenland eine vollständige Energieautonomie zu erreichen“, so der Landeshauptmann,
der sich gleichzeitig aber auch vehement gegen die Verwendung von Lebensmittelprodukten für die Energieerzeugung
aussprach.
Nennenswert ist in diesem Zusammenhang eine neue Energieplus-Wohnhausanlage der OSG im südburgenländischen
Dobersdorf. Bereits jetzt können diese Energieplus Häuser 42 Prozent des Gesamtenergiebedarfs abdecken.
Rein auf die Raumheizung und das Warmwasser gerechnet wird sogar der Bedarf von 112 Prozent abgedeckt.
Weiters wird beispielsweise im Rahmen der bestehenden Partnerschaft mit dem slowakischen Selbstverwaltungskreis
Trnava auf Basis eines EU-Projektes der Versuch unternommen, bei Öffentlichen Gebäuden eine höhere
Energieeffizienz zu erzielen. |