Ziele und Visionen zur Autonomie   

erstellt am
14. 03. 12

Landeshauptmann Niessl präsentiert „Energiestrategie Burgenland“
Eisenstadt (blms) - Das Burgenland ist in Sachen Erneuerbare Energie – speziell im Bereich der Windkraft - auf einem beeindruckenden Weg und hat sich auf diesem Sektor zu einer österreichweit, aber auch international anerkannten Modellregion entwickelt. Vordergründiges Ziel ist es, bis Ende 2013 100 Prozent des Strombedarfes aus Erneuerbarer Energie abzudecken. Über diese Zielsetzung der Stromautonomie hinaus wird im Rahmen der „Energiestrategie Burgenland“ aber bereits an Konzepten gearbeitet, um langfristig eine vollständige Energieautonomie zu erzielen.

„Wir haben bis dato viel erreicht, wir haben aber auch noch viel vor. Das bedeutet, dass wir uns nach weiteren Möglichkeiten der Energieproduktion umsehen, Sparpotentiale unter Implementierung neuer Geschäftsfelder mit neuen Technologien ausloten und eigene Ressourcen mit eigener Wertschöpfung auf regionaler, lokaler bzw. auch privater Ebene nutzen müssen, denn Energie sparen heißt Geld sparen“, betonte Landeshauptmann Hans Niessl in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit DI Hans Binder, Geschäftsführer der Energieagentur Burgenland.

Solche Ressourcen können regelmäßig anfallende Biomassen, wie beispielsweise Ast- und Strauchschnitt sein, der jährlich in allen Gemeinden des Burgenlandes anfällt und derzeit nicht oder fast nicht energetisch verwertet wird. Eine weitere Ressource stellen die Dächer der Häuser des Burgenlandes dar. Ein gewaltiges Potential für die lokale dezentrale Energieproduktion, wenn man bedenkt, dass innerhalb einiger Jahre die Kosten für Photovoltaikanlagen von 6.000 auf unter 3.000 EURO pro kWp gefallen sind. Zusätzliche Ressourcen sind beispielsweise nicht verwendete Grasschnitte oder das Schilf auf dem Neusiedler See.

„Erste Analysen zeigen, dass diese Ressourcen im Burgenland vorhanden sind. Worum es in weiterer Folge geht, ist zunächst die Entwicklung und dann die Implementierung von neuen Technologien ab dem Zeitpunkt, wo diese Techniken nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch sinnvoll sind. In Kombination mit dem verstärkten Einsatz von Effizienzmaßnahmen - vorwiegend im Bereich von Gebäuden und beim Verkehr - wird es möglich sein, langfristig im Burgenland eine vollständige Energieautonomie zu erreichen“, so der Landeshauptmann, der sich gleichzeitig aber auch vehement gegen die Verwendung von Lebensmittelprodukten für die Energieerzeugung aussprach.

Nennenswert ist in diesem Zusammenhang eine neue Energieplus-Wohnhausanlage der OSG im südburgenländischen Dobersdorf. Bereits jetzt können diese Energieplus Häuser 42 Prozent des Gesamtenergiebedarfs abdecken. Rein auf die Raumheizung und das Warmwasser gerechnet wird sogar der Bedarf von 112 Prozent abgedeckt.
Weiters wird beispielsweise im Rahmen der bestehenden Partnerschaft mit dem slowakischen Selbstverwaltungskreis Trnava auf Basis eines EU-Projektes der Versuch unternommen, bei Öffentlichen Gebäuden eine höhere Energieeffizienz zu erzielen.
     
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