Vereine, gemeindeübergreifende Projekte und die Bereiche erneuerbare Energie und Soziales
profitieren von neuen Förderrichtlinien
Eisenstadt (blms) - Am 1. Juli 2011 wurden die Richtlinien zur burgenländischen Dorferneuerung
adaptiert. Durch die geänderten Richtlinien können nun auch Vereine über die Dorferneuerung Projekte
einreichen und so von deren Mitteln profitieren. Gemeinsam mit dem LEADER-Nord-Obmann KO Christian Illedits zog
die zuständige Landesrätin Verena Dunst am 14.03. Bilanz: „Seit 1. Juli 2011 hat sich sehr viel getan!
Durch die neuen Förderrichtlinien wurde ein wahrer Boom ausgelöst, der auf allen Ebenen der Dorferneuerung
zu verzeichnen ist. Burgenlandweit haben bereits 126 Gemeinden einen Dorferneuerungsprozess mit einem umfassenden
Bürgerbeteiligungsverfahren gestartet. Dazu sind 193 Einzelprojekte in Umsetzung – von Generationen- und Vereinshäusern
über Sportanlagen bis hin zur Dorfplatzgestaltung und Jugendzentren. Dafür wurden insgesamt bereits 8,4
Millionen von den bis 2013 zur Verfügung stehenden 9,8 Millionen Euro für Projekte vergeben“. Im Landesnorden
werden diese Fördermittel über die LEADER-Aktionsgruppe „nordburgenland plus“ abgewickelt. „Wir konnten
in den Bezirken Neusiedl, Eisenstadt und Mattersburg eine echte Investitionsoffensive auslösen, von der ein
Großteil der Gemeinden des Nordburgenlandes profitiert“, erklärte der Obmann der LEADER-Aktionsgruppe,
Klubobmann Christian Illedits.
Neue Richtlinien haben Förderboom ausgelöst
Durch die geänderten Richtlinien können seit 1. Juli 2011 auch Vereine über die Dorferneuerung
Projekte einreichen und von deren Mitteln profitieren. Förderschwerpunkte wurden aber auch in den Bereichen
erneuerbaren Energie, Mobilität und bei der gemeindeübergreifenden Zusammenarbeit gesetzt. Nicht nur
Projekte, die in Geld messbar sind, seien wichtig, erklärt Dunst: „Vor allem Projekte, die einen hohen sozialen
Stellenwert haben, kosten oft nicht viel, sind aber von unschätzbarem Wert.“ Brennholzpool, Nachbarschaftshilfe,
Seniorentanzkurse, das Projekt „Jugend hilft Älteren“, Einkaufsfahrten, Babystammtische, Generationstreff
oder ungarisch Lernen für Jugendliche seien nur einige Beispiele. Obwohl die neuen Richtlinien erst seit 1.
Juli in Kraft sind, hat sich bereits viel getan: „Die Dorferneuerung war schon immer interessant für die Gemeinden,
doch jetzt, seit auch Vereine Projekte einreichen können, boomt sie“.
Illedits: Neue Dorferneuerungsrichtlinien beflügeln LEADER Programm
„In der laufenden EU-Förderperiode wurde das LEADER-Programm finanziell und geographisch beträchtlich
ausgeweitet. Bis 2013 stehen hier insgesamt 22 Millionen Euro an Fördermitteln zur Verfügung, 9,8 Millionen
sind davon für Dorferneuerungsprojekte reserviert. Das LEADER-Programm wurde anhand der neuen Dorferneuerungsrichtlinien
mit Juli 2011 neu aufgestellt. Die neuen Dorferneuerungsrichtlinien werden vor allem durch die drei LEADER-Aktionsgruppen
im Nord-, Mittel- und Südburgenland umgesetzt und bei den Mitgliedsgemeinden promotet“, so „Nordburgenland
plus“-Obmann KO Christian Illedits.
LEADER: Auch der Landesnorden mit von der Partie
Neu ist nicht nur das aufeinander abgestimmte Zusammenspiel zwischen Dorferneuerung und LEADER-Förderung,
neu ist auch das Abdeckungsgebiet des LEADER-Programms im Burgenland. In den letzten beiden Förderperioden,
1995 bis 1999 und 2000 bis 2006, konnten nur das Mittel– und Südburgenland davon profitieren. In der laufenden
Periode ist auch der Landesnorden mit von der Partie.
„Die Lokale Aktionsgruppe „Nordburgenland plus“ hat sich 2007 als Verein formiert. Mittlerweile sind wir zur größten
LEADER-Aktionsgruppe Österreichs geworden – mit 70 Partnergemeinden in den Bezirken Neusiedl, Eisenstadt und
Mattersburg. Insgesamt decken wir derzeit eine Einwohnerzahl von rund 145.000 Menschen ab. Dazu kommen etliche
andere Institutionen, etwa Vertreter der Wirtschaft und Sozialpartner“, sagt der LAG-Obmann. Das Besondere an diesem
Programm sei, meint Illedits, dass damit gezielt Projekte gefördert werden können, „die aus den Regionen
heraus entstehen und bei denen mehrere Gemeinden an einem Strang ziehen. Wir können damit die ländlichen
Strukturen im weitesten Sinn des Wortes stärken. Neben Tourismus, Wirtschaft, erneuerbarer Energie und sanfter
Mobilität ist die Dorferneuerung der wichtige Förderschwerpunkt.“
Insgesamt stehen dem Nordburgenland rund 4,7 Millionen Euro für Dorferneuerungsprojekte zur Verfügung;
4,5 Millionen Euro sind bereits für Projekte reserviert. „Das ist ein Erfolg - denn wir wollen keinen Förder-Euro
in Brüssel liegen lassen“, betont der LAG-Obmann. Die Fördermittel im Landesnorden verteilen sich dabei
ausgewogen über die drei Bezirke: „Die Dorferneuerung ist damit auch zu einer Investitions-Lokomotive für
die regionale Wirtschaft geworden und sichert Arbeitsplätze“, so Illedits. Beispiele für Dorferneuerungsprojekte
im Nordburgenland sind etwa die Errichtung eines generationsübergreifenden Kommunikationszentrums im ehemaligen
Gemeindegasthaus Mörbisch, der Umbau der alten Schule in einen Proberaum für den Musikverein in Zillingtal,
die Errichtung des Multifunktionsgebäudes „Heilquelle NEU“ in Bad Sauerbrunn oder etwa die Sanierung des Kalvarienberges
in Frauenkirchen. |