Staatssekretär Wolfgang Waldner zu Gesprächen in Südtirol
Wien/Bozen (bmeia) - „Die Autonomie Südtirols ist ein hohes Gut und darf auch in Krisenzeiten
nicht geschmälert werden. Auch im Zusammenhang mit den italienischen Konsolidierungs- bemühungen darf
es zu keinen Verletzungen des Autonomiestatuts kommen. Wir nehmen die diesbezüglichen Sorgen Südtirols
daher sehr ernst“, so Staatssekretär Waldner, der anlässlich seines Arbeitsbesuchs in Bozen am 14.03.
mit Landeshauptmann Luis Durnwalder, SVP-Vizeobfrau Martha Stocker und Landtagspräsident Mauro Minniti zusammengetroffen
ist. Waldner zeigte sich zuversichtlich, dass der Dialog zwischen Rom und Bozen auch weiterhin positive Entwicklungen
für Südtirol bringen wird.
Auch die Frage der Doppelstaatsbürgerschaft wurde offen angesprochen. „Wir verstehen die hohe emotionale Bedeutung,
die dieses Thema für viele Südtirolerinnen und Südtiroler hat, auch wenn der praktische Mehrwert
gering wäre. Südtiroler genießen ja als EU-Bürger in Österreich schon alle damit verbundenen
Rechte und sind daher bereits heute weitestgehend Österreichern gleichgestellt“, betonte der Staatssekretär.
Gleichzeitig wies Waldner darauf hin, dass die Doppelstaatsbürgerschaft für Südtiroler in Österreich
auch mit einer Reihe von erheblichen rechtlichen und praktischen Schwierigkeiten verbunden wäre und auf einen
grundlegenden Systemwandel des österreichischen Staatsbürgerschaftsrechts hinauslaufen würde.
Im Zuge seiner Gespräche konnte der Staatssekretär auch feststellen, dass sich in der Frage des Umgangs
mit faschistischen Relikten konkrete Fortschritte abzeichnen. „Mit der Errichtung eines Dokumentationszentrums
unter dem Siegesdenkmal wird ein wichtiger Schritt gesetzt, um dieses Denkmal in ein Mahnmal umzugestalten. Ich
hoffe, dass auch für das Mussolini-Fries am Finanzgebäude bald eine Lösung gefunden werden kann“,
erklärte Waldner.
Weitere Themen der Gespräche waren der Brennerbasistunnel, die Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino sowie
die europäische Alpenstrategie. "Nach dem erfolgreichen Start der Donauraumstrategie würde sich
eine Alpenstrategie als nächster Aktionsbereich in der EU für eine noch engere Zusammenarbeit zwischen
Österreich und seinen Nachbarn anbieten. Wir stehen hier noch am Anfang, aber in Fragen des Verkehrs, Umweltschutzes,
Tourismus oder der Bergbauernförderung sehe ich ein großes Kooperationspotential im europäischen
Rahmen “, betonte Waldner abschließend. |