365 Tage im Zeichen der Kreativität
Graz (stadt) - „Willkommen zum ersten Geburtstag von Graz als City of Design. Vor genau einem Jahr
haben wir uns sehr gefreut, dass wir in ein Netzwerk von neun außergewöhnlichen Städten, die an
die Kreativität glauben, aufgenommen wurden. Bei manchen scheint das nicht angekommen zu sein. Es geht um
den Geist, den Spirit in unserer Stadt, der Zukunftschancen eröffnet auch für nachfolgende Generationen",
erklärte Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl am 13.03. im Rahmen einer Pressekonferenz zu „365 Tage UNESCO
City of Design".
Ein Jahr ist vergangen, viel ist passiert
Und in seinem ersten Jahr konnte Graz als City of Design auch kräftige Lebenszeichen von sich geben: „In dieser
Zeit haben sich bereits nachhaltige Kooperationen, Kontakte und Chancen innerhalb des Netzwerkes der Creative Cities
ergeben. Wir haben intensiv gearbeitet, Designmonat und Designforum etabliert", zählte CIS-Geschäftsführer
Mag. Eberhard Schrempf auf und verwies auf den soeben zum Jubiläum erschienen Kreativ-Stadtführer, in
dem sich 185 Tipps aus der Szene von Lokalen über Shops bis hin zu Hotspots der Landeshauptstadt befinden
- stylish aufgemacht, in einer Auflage von zunächst 5.000 Stück (2.000 davon in englischer Sprache) und
um 20 Euro im Handel erhältlich. Die überarbeitete Homepage www.cis.at ist ebenfalls ab sofort online
und bietet einen Überblick über das breite Kreativspektrum der Stadt. Jüngst empfahl ein internationales
Reisemagazin Graz als eine von fünf Top-Design-Adressen, neben „Prominenz" wie London, Barcelona oder
Amsterdam: „Das ist Balsam für mich und Zeichen einer erfolgreichen Positionierung der Stadt", freut
sich Schrempf.
270 mediale Berichte, 90.000 BesucherInnen & Getier
Auch die Zahlen geben dem CIS-Geschäftsführer allen Grund dazu: Neben den Leitprojekten der City of Design
wurden mehr als 20 Einzelprojekte mit Unternehmen und Institutionen aus den unterschiedlichsten Bereichen geplant
und umgesetzt. Mit mehr als 270 medialen Berichten hätte die Stadt international von sich Reden gemacht. Das
Designforum konnte mit insgesamt neun Veranstaltungen rund 90.000 BesucherInnen anlocken, für die dritte Auflage
des Designmonats Mai erwarten sich Schrempf und Team an die 70.000 Gäste, 32 kreative Unternehmen haben sich
im neugestalteten Jakominiviertel angesiedelt, sechs große Immobilien- und Bauprojekte befinden sich in Planung.
Der „Grazfleck" wärmt die GrazerInnen und TouristInnen auf attraktive Art und Weise, die Stadtmöblierung,
wie das „GETIER" von Petrus Gartler und Thomas Perz am Mariahilferplatz, lädt zum Verweilen ein. Ja,
sogar von einem Investor aus Shanghai berichtete Schrempf, der sich an die CIS wandte, um so aus dem Grazer Kreativpotential
zu schöpfen.
Große Wertschöpfung
Bürgermeister Nagl legte zahlenmäßig noch einiges darauf und verriet: „Gemäß unserer
eigenen Analyse (Abteilung für Wirtschafts- und Tourismusentwicklung) ergab 2011 für den Bereich Werbung,
Grafik und Design, also für einen wesentlichen Teil der Grazer Kreativwirtschaft, insgesamt 98 Gewerbeanmeldungen.
Das bedeutet eine Steigerung von rund 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Eine weitere Analyse, nämlich
die der Kommunalsteuerdaten der im Pool der CIS registrierten Unternehmen, hat 2009/2010 eine Steigerung von 9,1
Prozent ergeben." Geld, das wieder sinnvoll, z. B. in Ausbildung, investiert werden könne. Und von Seiten
des Landes kam auch noch eine Zahl, die für Erfolg steht: 1 Milliarde Bruttowertschöpfung pro Jahr aus
der Kreativwirtschaft des Großraumes Graz, aus 4.800 Betrieben und von 17.000 Beschäftigten.
Doch auch die gemeinsamen Ziele definierte das Stadtoberhaupt klar:
- Steigerung von Beschäftigung/Betrieben und Wertschöpfung in der kreativen Industrie um 4 Prozent
über dem österreichischen Wirtschaftswachstum jährlich bis 2015.
- Die Anzahl der erlebbaren Gebäude/Kunst/Design im öffentlichen Raum deutlich zu erhöhen, ebenso
die Anzahl der in der City of Design umgesetzten „Leuchtturmprojekte".
- Beitrag der Wirtschaft zu CIS/City of Design monetär, z. B. 30 % bis 2015.
- Um diese Ziele zu erreichen, wurde stadtintern ein eigenes Board eingerichtet, indem alle relevanten Stellen
zusammenarbeiten, denn, wie Bürgermeister und Bürgermeister-Stellvertreterin Lisa Rücker betonten:
Graz als City of Design sei ein gemeinsames Projekt.
Von Pensionopolis zur Kreativhochburg
Um diese Ziele zu erreichen, wurde stadtintern ein eigenes Board eingerichtet, indem alle relevanten Stellen
zusammenarbeiten, denn, wie Bürgermeister und Bürgermeister-Stellvertreterin Lisa Rücker betonten:
Graz als City of Design sei ein gemeinsames Projekt.
Rücker blickte im Rahmen ihrer Geburtstagsgrußworte an ihre Ankunft in Graz im Jahre 1987 zurück,
wo ihr die Stadt wie Pensionopolis vorkam: „Verhaftet im Denkmalsein. Das hat sich seither grundlegend geändert.
Graz hat eine Dynamik entwickelt, Geschütztes, Historisches harmoniert mit Modernem, Neuem. Dieser Weg sei
konsequent weiterzuverfolgen: „Wir haben einen logischen Auftrag, das kreative Potential weiterzutragen. City of
Design zu sein bedeutet mehr, ist komplexer. Wir befinden uns in einem Gestaltungs- und Entscheidungsprozess. Es
braucht auch den Hang zum Experiment und Mut. City of Design ist etwas, was bei den Leuten ankommen muss, die Kreativen
müssen dafür abgeholt werden und bringen sich unterschiedlich ein. Das ist alles sehr lebendig.“
Jährliche Evaluierungen und Planungssicherheit gehören in Zukunft zu Graz als City of Design dazu und
Bürgermeister Nagl stellte seinen Wunsch ans Ende der Pressekonferenz: „Ich möchte, dass Graz die kreativste
Stadt ist.“
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