"Ausreichend Trinkwasser zur Verfügung haben ist ein Menschenrecht - Durch erneuerbare
Energien Atomkraftpläne bekämpfen"
Wien (sk) - SPÖ-Bundesrat Stefan Schennach wurde am 25.03. in Rabat (Marokko) für die nächsten
vier Jahre als Vorsitzender im Rahmen der Parlamentarischen Versammlung der Union für das Mittelmeer wiedergewählt.
"Österreich spielt dadurch in der Neuordnung der Beziehungen rund um das Mittelmeer eine wichtige Rolle",
erklärte Schennach unmittelbar nach der einstimmigen Wahl in Rabat, nachdem er diese Funktion seit 2008 bereits
innehält. "Der arabische Frühling hat die politische Landkarte einerseits friedlich, andererseits
mit hohem Blutzoll schwer verändert, da müssen die arabische Welt und Europa nach einer Zeit der Aufarbeitung
der Geschichte wieder neu zueinanderfinden. Denn das Mittelmeer war über Jahrtausende der Binnensee für
gemeinsame Kultur, für Mobilität, für Handel und Wissenschaft, ist aber auch der Schmelztiegel der
großen Religionen", so Schennach, der die nächsten vier Jahre als eine Periode der großen
Herausforderung bezeichnet.
In seiner Rede betonte Bundesrat Schennach für die Delegierten aus dem Norden und Süden, dass in der
Mittelmeerregion jetzt die große Stunde der erneuerbaren Energien schlägt, denn diese sind "die
Energiequellen, die Demokratien stärken, im Gegensatz zu den fossilen Energieträgern wie Öl oder
Gas". "Nur mit dem engagierten Ausbau erneuerbarer Energiequellen kann den Plänen nach Atomkraftwerken
in diesem Raum entschieden begegnet werden", sagte Schennach.
Schennach unterstrich im Rahmen seiner Kompetenz zu Wasserfragen, dass ausreichend Trinkwasser ein Menschenrecht
darstellt und zu einer immer größeren Herausforderung wird, auch in der Abwasseraufbereitung. Mit der
"Let's do it mediterranean"-Kampagne, die Schennach gemeinsam mit Palästina, Israel und Estland
präsentierte, soll es ab 2013 jährlich einen gemeinsamen "cleaning up day" in den Mittelmeerstaaten
geben.
Schennach wird in den nächsten Jahren wieder den Ausschuss für Energie, Umwelt und Wasser im Rahmen der
Parlamentarischen Versammlung der Union für das Mittelmeer präsidieren. Als seine Stellvertreter wurden
das Europäische Parlament und Algerien in Rabat gewählt. Die Gesamtpräsidentschaft von 2012-2013
übernahm von Marokko der Präsident des Europäischen Parlaments, Martin Schulz.
Neben dem Vorsitz an Österreich gingen die restlichen vier Vorsitze an die Europäische Union (politischer
Ausschuss), an die Türkei (Wirtschaft und Bildung), an Italien (Kultur und Migration) und an Tunesien (Frauen). |