Schennach als Vorsitzender im Rahmen der Union für das Mittelmeer wiedergewählt   

erstellt am
26. 03. 12

"Ausreichend Trinkwasser zur Verfügung haben ist ein Menschenrecht - Durch erneuerbare Energien Atomkraftpläne bekämpfen"
Wien (sk) - SPÖ-Bundesrat Stefan Schennach wurde am 25.03. in Rabat (Marokko) für die nächsten vier Jahre als Vorsitzender im Rahmen der Parlamentarischen Versammlung der Union für das Mittelmeer wiedergewählt. "Österreich spielt dadurch in der Neuordnung der Beziehungen rund um das Mittelmeer eine wichtige Rolle", erklärte Schennach unmittelbar nach der einstimmigen Wahl in Rabat, nachdem er diese Funktion seit 2008 bereits innehält. "Der arabische Frühling hat die politische Landkarte einerseits friedlich, andererseits mit hohem Blutzoll schwer verändert, da müssen die arabische Welt und Europa nach einer Zeit der Aufarbeitung der Geschichte wieder neu zueinanderfinden. Denn das Mittelmeer war über Jahrtausende der Binnensee für gemeinsame Kultur, für Mobilität, für Handel und Wissenschaft, ist aber auch der Schmelztiegel der großen Religionen", so Schennach, der die nächsten vier Jahre als eine Periode der großen Herausforderung bezeichnet.

In seiner Rede betonte Bundesrat Schennach für die Delegierten aus dem Norden und Süden, dass in der Mittelmeerregion jetzt die große Stunde der erneuerbaren Energien schlägt, denn diese sind "die Energiequellen, die Demokratien stärken, im Gegensatz zu den fossilen Energieträgern wie Öl oder Gas". "Nur mit dem engagierten Ausbau erneuerbarer Energiequellen kann den Plänen nach Atomkraftwerken in diesem Raum entschieden begegnet werden", sagte Schennach.

Schennach unterstrich im Rahmen seiner Kompetenz zu Wasserfragen, dass ausreichend Trinkwasser ein Menschenrecht darstellt und zu einer immer größeren Herausforderung wird, auch in der Abwasseraufbereitung. Mit der "Let's do it mediterranean"-Kampagne, die Schennach gemeinsam mit Palästina, Israel und Estland präsentierte, soll es ab 2013 jährlich einen gemeinsamen "cleaning up day" in den Mittelmeerstaaten geben.

Schennach wird in den nächsten Jahren wieder den Ausschuss für Energie, Umwelt und Wasser im Rahmen der Parlamentarischen Versammlung der Union für das Mittelmeer präsidieren. Als seine Stellvertreter wurden das Europäische Parlament und Algerien in Rabat gewählt. Die Gesamtpräsidentschaft von 2012-2013 übernahm von Marokko der Präsident des Europäischen Parlaments, Martin Schulz.

Neben dem Vorsitz an Österreich gingen die restlichen vier Vorsitze an die Europäische Union (politischer Ausschuss), an die Türkei (Wirtschaft und Bildung), an Italien (Kultur und Migration) und an Tunesien (Frauen).
     
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