Land Tirol und Landesgedächtnisstiftung erwerben bedeutende Tiroler Kunstsammlung
Innsbruck (lk) - Am Vormittag des 26.03, fand im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum die Übergabe
der „Sammlung Wilfried Kirschl“ an das Land Tirol und die Landesgedächtnisstiftung statt. „Es ist uns gelungen,
eine der bedeutendsten Sammlungen mit Werken von Tiroler Künstlerinnen und Künstlern des 20. Jahrhunderts
zu erwerben und damit für Tirol zu erhalten“, freuten sich Landtagspräsident Herwig van Staa und Kulturlandesrätin
Beate Palfrader.
„Die Sammlung des Malers und Kunsthistorikers Wilfried Kirschl stellt eine für Tirol einzigartige künstlerische
Dokumentation dar“, weiß LRin Palfrader. Kirschl hinterließ zahlreiche wissenschaftliche Dokumente
sowie 359 Werke von 65 KünstlerInnen. 116 Titel umfasst die Kollektion "Malerei und Grafik in Tirol 1900-1945".
Den Sammlungsschwerpunkt bilden 21 Werke von Albin Egger-Lienz und acht von Ludwig Penz. 83 Werke dokumentieren
das Schaffen Carl Mosers, den Kirschl aus der Vergessenheit holte. Exemplarische Werke unter anderem von Gerhild
Diesner, Anton Tiefenthaler, Paul Flora, Peter Prandstetter und Norbert Drexel vertreten die Kunst nach 1945. 22
Werke stammen von Kirschl selbst.
Ein wesentlicher Wunsch Kirschls war es, die Sammlung in ihrer Gesamtheit zu erhalten. „Als Vorsitzender des Kuratoriums
der Landesgedächtnisstiftung habe ich mich verpflichtet gefühlt, mich ganz im Sinne des 2010 verstorbenen
Künstlers einzusetzen“, so LTP van Staa. „Ich bin froh, dass es gemeinsam mit dem Land Tirol gelungen ist,
den Ankauf der Sammlung Kirschl möglich zu machen." Das Land Tirol und die Landesgedächtnisstiftung
teilen sich die Kosten von insgesamt 1,2 Millionen Euro. Einen Teil der Schriften schenkt ein Erbe Kirschls dem
Land.
Die Sammlung wird künftig von der Tiroler Landesmuseen Betriebsgesellschaft m.b.H. fachgerecht museal und
wissenschaftlich betreut und verwaltet. „Die Sammlung Kirschl bedeutet für die Tiroler Landesmuseen eine wertvolle
Ergänzung der Museumsbestände. Eine Auswahl der Arbeiten werden wir in die bestehende Ausstellung im
Ferdinandeum integrieren. Eine bessere Vermittlung der Sammlung ist dadurch garantiert. Durch die breitere Sammlungsanlage
ist zudem eine Vertiefung der Forschung möglich“, betont Museumsdirektor Wolfgang Meighörner. Das Tiroler
Landesmuseum Ferdinandeum positioniert sich damit verstärkt als Haus der Kunst.
Lebensaufgabe
Der Träger des Theodor-Körner-Preises und des Ehrenzeichens des Landes Tirol wurde am 27. April 1930
in Wörgl geboren. „Wilfried Kirschl ging mit seinen Stillleben Architekturbildern und Landschaften in die
Tiroler Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts ein. Sein unverwechselbarer Stil hat die Wahrnehmung von Kunst in
Tirol wesentlich geprägt“, so LRin Palfrader. Als Maler wurde Kirschl von Herbert Böckl, seinem Lehrer
an der Akademie in Wien, und durch sein Studium 1957 in Paris geprägt. Der international renommierte Autor
und Kurator begründete 1964 die Galerie im Taxispalais des Landes, wirkte von 1966 bis 1994 als Mitglied des
Kulturbeirates der Tiroler Landesregierung und war Mitarbeiter und Kurator im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum,
im Tiroler Kunstpavillon und im Rabalderhaus Schwaz. |