Schulschwänzbeauftragter für Wien
Wien (rk) - "Wer in die Schule geht, muss auch in die Schule kommen. Schulschwänzen ist
kein Kavaliersdelikt, sondern oft der Beginn einer Entwicklung, die in negativen Schulkarrieren von Jugendlichen
mündet. Umso wichtiger ist es, frühzeitig Maßnahmen zu setzen und eine Kultur des Nicht-Wegschauens
bei Schulschwänzen an unseren Schulen zu etablieren. Ein wichtiger Schritt hierbei ist die Einsetzung eines
eigenen Schulschwänzbeauftragten für Wien. Dieser soll bestehende Maßnahmen koordinieren und die
Schulen unterstützen", stellte Wiens Amtsführende Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl
im Rahmen einer Pressekonferenz am 22.03. fest.
Brandsteidl weiter: "Ob notorisches Zu-Spät-Kommen, einseitige Urlaubsverlängerungen, die Nicht-Teilnahme
an schulbezogenen Veranstaltungen oder der 'spontane Verzicht' auf Nachmittagsunterricht – Schulschwänzen
darf nicht toleriert werden. Schulschwänzen stellt sich in diesem Sinne vor allem als pädagogische Herausforderung
dar. Wir möchten Lehrern den Rücken stärken und gemeinsam mit allen Schulpartnern dafür sorgen,
dass Schulschwänzen bekämpft und Schulschwänzern konkrete Hilfestellungen geboten werden."
Als Schulschwänzbeauftragter für Wien wird mit Horst Tschaikner ein Mitarbeiter des Stadtschulrats eingesetzt,
der aufgrund seiner Arbeit als Hauptschullehrer über ein großes Maß an Erfahrung verfügt.
Die Schwerpunkte der Arbeit des Schulschwänzbeauftragten liegen in den Bereichen:
- Entwicklung von Hilfsangeboten für Betroffene
- Information von Schülern, Eltern und Lehrern
- Entwicklung eines eigenen Leitfadens
- Datensammlung
- Recherche internationaler Best-Practice-Projekte
- Rechtsberatung
- Vernetzung der Schulpartner
Tschaikner: "Mein Ziel ist es, bestehende Projekte zusammenzuführen und neue Initiativen zu entwickeln.
Hierbei will ich auch auf internationale Erfahrungen erfolgreicher Programme gegen Schulschwänzen zurückgreifen
und diese für das Wiener Schulwesen nutzbar machen. Ich verstehe mich als Partner der Schulen und will diese
darin unterstützen, geeignete Maßnahmen gegen Schulschwänzen zu setzen. Diese Maßnahmen sollen
sich nicht allein auf die gesetzlich vorgesehenen Sanktionen und 'erhobene Zeigefinger' beschränken, sondern
auch ganz konkrete Hilfestellungen – beispielsweise in Kooperation der Schulpsychologischen Beratung des Stadtschulrats
für Wien – beinhalten."
Als Zeithorizont für die Präsentation des Maßnahmenkatalogs nannte Brandsteidl den Beginn des kommenden
Schuljahres. Bis dahin werde der Beauftragte einen Leitfaden erarbeiten, der das konkrete Vorgehen der Schulen
gegenüber Schulschwänzern vereinheitlichen soll.
Abschließend betonte Brandsteidl, dass diese Initiative "natürlich Hand in Hand mit allen Schulpartnern
diskutiert und weiterentwickelt wird." Deshalb habe sie den Schulschwänzbeauftragten angewiesen, noch
in diesem Schuljahr zu einem großen Round Table Gespräch einzuladen, um alle Schulpartner miteinzubeziehen.
Hotline des Schulschwänzbeauftragten: 01/52525-77111
|