LR Bernhard Tilg bei Alpen-Initiative in Bern
Bern/Innsbruck (lk) - LR Bernhard Tilg, zuständig unter anderem für europäische Verkehrspolitik,
nahm am 22.03. an einer Pressekonferenz der Alpen-Initiative in Bern teil. Tilg sprach einerseits über die
Verkehrsentwicklung in Tirol sowie die Auswirkungen des EuGH-Urteil zum sektoralen Fahrverbot im Dezember 2011
auf die Umwelt- und Verkehrspolitik des Landes. Andererseits rückte er das Projekt „iMonitraf“ in den Vordergrund,
welches auf eine gemeinsame Strategie der vom Alpen querenden Transitverkehr am stärksten betroffenen Regionen
in Bezug auf einen nachhaltigeren Transitverkehr abzielt. Die Schweiz nimmt für ihn eine Vorreiterrolle in
Sachen Verkehrsverlagerung ein.
EuGH Urteil ist kein Schlusspunkt
Im Dezember 2011 wurde das sektorale Fahrverbot in Tirol vom EuGH aufgehoben. Der Landesrat sieht in der
Entscheidung des EuGH jedoch keinen Schlusspunkt: „Vielmehr ist es ein wichtiger Meilenstein, da auch durchaus
bemerkenswerte Feststellungen getroffen wurden: Das sektorale Fahrverbot ist grundsätzlich eine zulässige
Maßnahme.“
Gemeinsame Strategie im Alpenraum notwendig
Landesrat Bernhard Tilg sprach sich auf der Tagung der Alpen-Initiative dezidiert für die Entwicklung einer
gemeinsamen Strategie in Bezug auf den Transitverkehr aus: „Denn gemeinsam können sich die Regionen mehr Gehör
in Brüssel verschaffen und so gelingt es vielleicht auch, Verbündete zu finden“. Tilg verwies in diesem
Zusammenhang auf das Interreg-Projekt "iMonitraf": „Damit wurde 2008 eine politische Resolution unterzeichnet,
die eine gemeinsame Strategie für einen nachhaltigen Transitverkehr im Alpenraum zum Ziel hat.“ Derzeit, so
Tilg, sei man bestrebt abgestimmte Maßnahmen zu formulieren. Bis 2020 soll umgesetzt werden: ein Fahrverbot
für Lkw mit niedrigen Emissionsklassen (0 – III), ein Nachtfahrverbot sowie ein sektorales Fahrverbot. Mittelfristig
gehe es bis 2030 um eine gemeinsame Verlagerungspolitik und langfristig um eine Steuerung des Verkehrs.
Offener Diskussionsprozess für Entscheidungsfindung
Im so genannten „Suivi di Zürich“ werden derzeit drei verschiedene Steuerungsinstrumente für den Verkehr
untersucht, Landesrat Tilg hofft in Hinblick darauf: „Dass nach Vorlage der Ergebnisse der Studien ein sehr offener
Diskussionsprozess zwischen den Nationalstaaten und den Regionen gepflogen wird, um mit den unmittelbar betroffenen
Regionen die Vor- und Nachteile der jeweiligen Systeme zu klären, bevor eine Entscheidung für ein System
getroffen wird.“ |