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Internationaler Tag zur Beseitigung der Rassendiskriminierung |
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erstellt am
21. 03. 12
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Spindelegger:
Politik ist aufgefordert, mit gutem Beispiel voranzugehen
Unsere offenen Gesellschaften beruhen auf Werten wie Toleranz und gegenseitigen Respekt.
Wien (bmeia) - "Rassismus und Intoleranz gegenüber Fremden, Minderheiten oder Andersgläubigen
zu überwinden, das ist eine gesellschaftliche und politische Herausforderung, der wir uns alle tagtäglich
engagiert stellen müssen. Die verabscheuungswürdigen Anschläge in Südfrankreich sind eine drastische
Mahnung, dass wir dabei nicht nachlassen dürfen", erklärte Vizekanzler und Außenminister Michael
Spindelegger am 21.03., dem internationalen Tag zur Beseitigung der Rassendiskriminierung.
"Unsere offenen Gesellschaften beruhen auf Werten wie Toleranz und gegenseitigen Respekt. Das Schüren
von Vorurteilen, Hassreden und Diskriminierung stehen dazu im krassen Widerspruch. Wir dürfen nicht abstumpfen
oder Verstößen mit Gleichgültigkeit und Achselzucken begegnen", unterstrich Spindelegger.
"Gerade die Politik ist dabei aufgefordert, mit gutem Beispiel voranzugehen und klare Grenzen zu ziehen. Dazu
gehört auch, die Medien an ihre Verantwortung zu erinnern. Im Spannungsfeld zwischen der Freiheit der Meinungsäußerung
und der menschenrechtlichen Verpflichtung zu Nicht-Diskriminierung ist unsere Verantwortung besonders hoch."
Der Vizekanzler verwies auf den besorgniserregenden weltweiten Anstieg von Gewalt gegen religiöse Minderheiten.
Daher habe er sich in der EU und im UNO-Menschenrechtsrat für die Ausarbeitung von strategischen Maßnahmen
zu einem koordinierten Einsatz für den weltweiten Schutz religiöser Minderheiten eingesetzt.
Spindelegger erinnerte auch an die Lage der Roma in Europa, die unter Diskriminierung und gesellschaftlicher Ausgrenzung
leiden, und rief zu mehr europäischer Solidarität auf: "Mit der Rahmenstrategie zur sozialen Integration
der Roma hat die EU eine neue Initiative gestartet, die europaweit Maßnahmen zur Unterstützung der Roma
vor allem in den Bereichen Bildung, Wohnen, Gesundheit und Arbeit fördern sollen. Auch Österreich hat
seine Fördermaßnahmen einer Evaluierung unterzogen und in einer nationalen Roma-Strategie zusammengefasst." |
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Frauenberger: Klares Bekenntnis der Stadt Wien
Die Wiener Integrationsstadträtin betonte die Bedeutung des vor kurzem gestarteten
BürgerInnenbeteiligungsprojektes 'Wiener Charta'. Zukunft gemeinsam leben".
Wien (rk) - Die Wiener Integrationsstadträtin Sandra Frauenberger unterstich am 21.03. das klare
Bekenntnis der Stadt gegen jede Form von Rassismus und Diskriminierung. Frauenberger: "Wien ist seit 2007
Mitglied der europäischen Städtekoalition gegen Rassismus und hat sich damit verpflichtet, in den unterschiedlichsten
Bereichen entsprechende Maßnahmen und Aktionen umzusetzen. Das entschiedene Auftreten gegen Rassismus muss
zur Selbstverständlichkeit werden und sich durch alle Lebensbereiche ziehen. Das schließt auch Zivilcourage
und das konsequente Auftreten gegen Alltagsrassismus ein."
Die Wiener Integrationsstadträtin betonte in diesem Zusammenhang die Bedeutung des vor kurzem gestarteten
BürgerInnenbeteiligungsprojektes 'Wiener Charta'. Zukunft gemeinsam leben". Für ein dauerhaft gutes
Klima des Zusammenlebens in Wien brauche es, so Frauenberger, nämlich einen gemeinsamen Nenner, auf den sich
die WienerInnen in direkter Kommunikation miteinander verständigen und der ausdrückt wofür die Menschen,
die in dieser Stadt leben, stehen und wofür nicht. Die Stadträtin verwies dabei auf die derzeit laufende
Themensammlung: "Ich lade alle Wienerinnen und Wien ein online oder telefonisch mitzumachen und zu sagen,
was ihre wichtigsten Anliegen für ein gutes Miteinander in unserer Stadt sind." Jede/Jeder hat jetzt
bis einschließlich 1. April die Chance auf www.charta.wien.at oder telefonisch unter 4000/81561 jene Themen
einzubringen, die einem persönlich unter den Nägeln brennen.
Frauenberger abschließend: Ziel kann es nur sein, dass wir alle in Vielfalt respektvoll zusammenleben und
eine gemeinsame Sprache sprechen - dass alles getragen von einer klaren Haltung gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit.
Und dafür gilt es in einem breiten Bündnis mit den Wienerinnen und Wienern kontinuierlich zu arbeiten." |
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Korun: Politik muss mit gutem Beispiel vorangehen
Rassismus ächten statt ignorieren
Wien (grüne) - "Große Teile der Innenpolitik schüren selbst einen Generalverdacht gegen
AusländerInnen und EinwandererInnen und müssen sich nicht wundern, wenn BürgerInnen diesen übernehmen.Dabei
sollten gerade die politischen Eliten bei Antidiskriminierung und Antirassismus mit gutem Beispiel vorangehen und
einen fairen Umgang miteinander auf Augenhöhe vorleben", betont Alev Korun, Menschenrechtssprecherin
der Grünen, anlässlich des internationalen Antirassismustages. "Um Rassismus zu schwächen bzw.
abzubauen, muss Antirassismusarbeit ausgebaut und gefördert werden. Der Verein ZARA bekommt allerdings seit
Jahren nur eine läppische Förderung für seine Tätigeit und muss daher seine Arbeit hauptsächlich
aus Spenden finanzieren", kritisiert Korun den halbherzigen Einsatz der Regierung in täglicher Antirassismusarbeit.
"Wenn ein friedliches Zusammenleben und gelebte Chancengleichheit der Brundesregierung ein Anliegen sind,
dann muss sie auch endlich von schönen Worten zu konkreten Taten schreiten", fordert Korun. |
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Graz: Rassismus verletzt – auch ohne Fäuste
Gegen Ausgrenzung und Erniedrigung
Graz (stadt) - In einer gemeinsamen Aktion setzten die Mitglieder der „Europäischen Städtekoalition
gegen Rassismus" (ECCAR) am 21.03. Zeichen für Respekt und gegen jegliche Ausgrenzung, egal ob auf Grund
der Hautfarbe, der Religion oder der ethnischen Zugehörigkeit. Die BürgermeisterInnen von Städten
wie Nürnberg, Berlin, Potsdam, Barcelona, Toulouse, Stockholm, Malmö, Gent, Liege und eben auch Graz
stellten bei Pressekonferenzen ihre bisherigen und aktuellen Aktivitäten gegen Rassismus vor. In Graz tat
Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl dies gemeinsam mit der Vorsitzenden des ETC Graz (Europäisches Trainings-
und Forschungszentrum für Menschenrechte und Demokratie), Univ.-Prof.in Dr.in Renate Kicker; fast 100 Interessierte
würdigten den Anlass mit ihrer Anwesenheit.
Wichtige Projekte verwirklicht
Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl verwies auf den 10-Punkte-Aktionsplan, den Graz im Rahmen von ECCAR
ausarbeitet und der jeweils drei Jahre lang läuft. Aus dem ersten Aktionsplan wurden so wichtige Projekte
wie die Einrichtung eines städtischen Integrationsreferats, die Installierung des Menschenrechtsbeirats und
des Interreligiösen Beirats oder die Interkulturellen Fortbildungen für MitarbeiterInnen der Stadtverwaltung
verwirklicht. Das zweite 10-Punkte-Programm ist gerade in Umsetzung, das dritte wird heuer ausgearbeitet. Gemeinsam
mit dem Land Steiermark wird die Antidiskriminierungsstelle eingerichtet, die ab April in der Stigergasse 3 Hilfe
und Beratung anbietet. „Und wir werden im Netzwerk weiterarbeiten!", kündigte der Bürgermeister
an. Nagl dankte dem ETC für die professionelle Begleitung der Menschenrechts- und Antirassismus-Arbeit der
Stadt Graz, für die Programme, das Beraten und Antreiben.
Feinschliff für Anti-Rassismus-Kampagne
Wie sehr die verbale Gewalt, die bei rassistischen Übergriffen fast immer vorkommt, verletzen kann,
zeigten die heutigen Reaktionen auf die Berichterstattung einer Zeitung über die von der Stadt Graz geplanten
Antirassismus-Kampagne mittels Plakaten. Nagl berichtete: „Die abgedruckten Sujets entsprechen vom Inhalt und ihrer
rohen Sprache her ja der Wahrheit. Das waren aber nur Entwürfe, nun geht es an den Feinschliff. Wie genau
die Kampagne über die Bühne geht, wird erst beraten."
ETC-Präsidentin Dr.in Renate Kicker dankte dem Bürgermeister für die enge Kooperation. „Rassismus
verletzt - auch ohne Fäuste", nahm sie das Thema der geplanten Antirassismus-Kampagne auf, die so unmittelbar
für Irritationen gesorgt hatte. Das Diskriminierungsverbot sei noch immer nicht umgesetzt, kritisierte Kicker,
hier gäbe es großen Bedarf, denn es dürfe keine untergeordneten Menschen geben. Den aktuellen Menschenrechtsbericht
mit zahlreichen Beispielen, wie sich Rassismus äußert, bezeichnete Kicker als besonders wichtig.
Nach der Pressekonferenz wurde vor dem ETC Graz in der Elisabethstraße 50B die Plastik von Prof. Gert Peinhopf
„Menschen.Rechte.Bildung - Gegen Erniedrigung" enthüllt. Der Grazer Lehrer, Ehrenpräsident des Künstlerbundes
und Träger zahlreicher Auszeichnungen hatte das rund zwei Meter hohe Bronzemodell vor einigen Jahren geschaffen
- nun fand es einen würdigen Platz. Bürgermeister Nagl bei der Enthüllung der Plastik durch ihn,
Bgm.-Stv.in Lisa Rücker, Dr.in Kicker und GR Karl-Heinz Herper: „Die Plastik fasziniert und macht betroffen;
sie zeigt, wie es Menschen geht, die erniedrigt werden und wie Macht zum Ausdruck kommt."
Am Vormittag des „Internationalen Tages gegen Rassismus" hatte im ETC ein Workshop mit VolksschuldirektorInnen
über „Rassismus auf lokaler Ebene" stattgefunden, bei dem ETC-Geschäftsführer Dr. Klaus Starl
und Menschenrechtsbildnerin Mag.a Barbara Schmiedl über rechtliche Grundlagen zum Rassismus, Rassismusbekämpfung
und die Pflichten als SchulleiterInnen informierten.
Die Stadt Graz ist seit 2006 Mitglied der „Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus" (ECCAR)
der UNESCO und seit 2007 auch in deren Vorstand tätig. |
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