Fragen der Sicherheits- und Verteidigungspolitik im Fokus
Wien (pk) - Eine Delegation der gemeinsamen Kommission für Verteidigung und Sicherheit der Parlamentarischen
Versammlung von Bosnien-Herzegowina unter der Leitung der Abgeordneten Dusanka Majkic besuchte am Vormittag des
20.03. des Hohe Haus und traf dabei mit den Abgeordneten Mario Kunasek (F) und Rainer Widmann (B) zu einem Gedankenaustausch
zusammen.
Eingangs der Unterredung unterrichtete Kunasek die Gäste über die laufende Heeresreform in Österreich
und unterstrich dabei, dass es im österreichischen Parlament einen breiten Konsens für eine umfassende
und effiziente Landesverteidigung gebe. Widmann zeigte sich am Zusammenleben der einzelnen Nationalitäten
in Bosnien interessiert und erkundigte sich nach aktuellen politischen Entwicklungen in der Heimat der Gäste.
Majkic gab daraufhin einen Überblick über das bosnische politische System und über die Aufgaben
ihrer Kommission. Kontrovers werde in Bosnien die Frage eines allfälligen Beitritts zur NATO diskutiert. Während
dieser von den Muslimen und den Kroaten befürwortet werde, seien die Serben ob ihrer Erfahrungen mit den Bombardements
durch die NATO in dieser Hinsicht mehr als skeptisch, sagte sie. Einigkeit bestehe allerdings hinsichtlich der
europäischen Perspektive, strebe Bosnien doch eine baldige Integration in die Strukturen der Union an. Schließlich
dankte Majkic noch für Österreichs Engagement bei der Friedenssicherung und der Stabilisierung ihres
Heimatlandes.
Kunasek konstatierte, dass Österreich mit seinem Modell der Verbindungsoffiziere auf einem guten Weg ist,
da man dadurch gute Beziehungen zwischen den Streitkräften und der Bevölkerung aufgebaut habe, was wesentlich
zum Erfolg der genannten Missionen beitrug. Abschließend attestierte Kunasek den Gästen, heerespolitisch
in die richtige Richtung zu gehen, denn heutzutage brauche man eine bewaffnete Macht, die den Herausforderungen
der Gegenwart wie Terrorismus oder Cyber-War gewachsen sei. Österreich habe eine neue Sicherheitsstrategie
entwickelt, um genau diesen Problemen zu begegnen, erläuterte Kunasek, ehe die Politiker sich noch mit der
Frage Wehrpflicht versus Berufsarmee befassten. |