126 internationale Unternehmen schaffen über 1.900 neue Arbeitsplätze – Handelsriesen
setzen auf Wien
Wien (rk) - Der Wirtschaftsstandort Wien kann seine Attraktivität für internationale Unternehmen
weiter steigern: Noch nie zuvor konnten die Wirtschaftsagentur Wien und ABA – Invest in Austria so viele internationale
Betriebe in Wien ansiedeln wie im Jahr 2011. "Auch und gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten bleibt
Wien für internationale Unternehmen Standort der Wahl in Zentraleuropa. 126 Firmen waren es im Vorjahr, die
bei der Ansiedlung in Wien unterstützt werden konnten. Die Zahl der neu geschaffenen Arbeitsplätze hat
sich mit 1.900 gegenüber dem Vorjahr mehr als verdreifacht, in Summe wurde ein Investitionsvolumen von 200
Millionen Euro am Standort ausgelöst", fasst Finanz- und Wirtschaftsstadträtin Vizebürgermeisterin
Renate Brauner am 20.03. im Rahmen des Mediengesprächs des Bürgermeisters zusammen.
"Dieses erfreuliche Ergebnis zeigt uns, dass wir mit unserer Standortpolitik auf dem richtigen Weg sind. Internationale
Unternehmen verlassen sich auf die Qualität und die wirtschaftliche Stabilität des Standortes und finden
hier eine ideale Ausgangsbasis für ihren wirtschaftlichen Erfolg", so Brauner weiter. In der internationalen
Betriebsansiedelung arbeitet die Wirtschaftsagentur Wien seit Jahren eng mit der Bundes-Ansiedlungsagentur ABA
zusammen. Die ABA bearbeitet mit ihrem großen Projekt-Team international ein breites Marktsegment und betreut
parallel eine Reihe verschiedener Erstkontakte, die in weiterer Folge auch an die Wirtschaftsagentur weitergeleitet
werden.
"Die Wirtschaftagentur Wien setzt schwerpunktmäßig auf das Know-how in der lokalen Implementierung
und längerfristigen Betreuung der einzelnen Ansiedelungs-Projekte. Unsere Fachleute haben einen hervorragenden
Standortüberblick, unterstützen ansiedelungswillige Unternehmen bei rechtlichen und behördlichen
Belangen, helfen aber auch bei der Personalsuche. Die intensive Zusammenarbeit zwischen Wirtschaftsagentur und
ABA hat sich in den vergangenen Jahren bewährt und zu einer stetigen Steigerung der Ansiedlungszahlen geführt",
ergänzt Gerhard Hirczi, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien.
"Genau 50 Prozent der von ABA im Vorjahr betreuten Firmen siedelten sich in Wien an. Auch 2011 konnte der
Standort mit der Drehscheibenfunktion für Osteuropa wieder stark punkten. Zusätzlich war Wien 2011 bei
asiatischen Unternehmen hoch im Kurs: Alle sieben japanischen und alle fünf chinesischen Unternehmen, die
von ABA Invest in Austria bei der Niederlassung in Österreich beraten wurden, entschieden sich für Wien
als Standort", so ABA-Geschäftsführer René Siegl.
Insgesamt konnte die Wirtschaftsagentur Wien gemeinsam mit der ABA seit 2004 rund 780 internationale Unternehmen
in Wien ansiedeln. Dadurch konnten über 7.300 neue Arbeitsplätze geschaffen und Investitionen von rund
670 Millionen Euro ausgelöst werden.
Mehr Aufmerksamkeit für Headquarter-Standort
"Wien ist die Investitionshochburg Österreichs. Denn mit rund 83 Milliarden Euro konzentrieren
sich knapp 70 Prozent der in Österreich investierten 120 Milliarden Euro ausländischen Kapitals auf Wien",
unterstreicht Brigitte Jank, Präsidentin der Wirtschaftskammer Wien, die Vormachtstellung Wiens. 1.440 Investoren,
die mehr als 100.000 Euro investiert haben, sichern in der Bundeshauptstadt knapp 103.000 Arbeitsplätze. Eine
ganz besonders wichtige Position nehmen jene 200 Investoren ein, die Wien als Standort für ihr internationales
Headquarter mit konzernübergreifenden Aufgaben ausgesucht und 28.000 Arbeitsplätze geschaffen haben.
"In weltwirtschaftlich schwierigen Zeiten ist es besonders wichtig, auf die Bedürfnisse internationaler
Headquarters am Standort Wien einzugehen. Sie sichern Arbeitsplätze, sorgen für technologischen Fortschritt,
Wachstum und Nachfrage. Deshalb muss sich Wien sowohl durch strategische Standortwerbung als auch gezieltes Branchen-
und Clustermarketing klar und deutlich im internationalen Wettkampf der Headquarter-Niederlassungen positionieren",
sagt Jank.
Gemeinsam mit Headquarters Austria richtet die WK Wien im Herbst den 1. Headquarters Congress aus, der die Headquarter-Funktion
Wiens stärken, Werbung für den Standort machen und die internationale Ausrichtung des Wirtschaftsraum
Wiens unterstreichen soll.
Handel außergewöhnlich stark vertreten
Was die Branchen angeht, war 2011 der Handel auffallend stark vertreten. Rund die Hälfte der neu geschaffenen
Arbeitsplätze entstand durch große Handelsketten, unter anderem eröffneten die beiden internationalen,
auf eine junge Zielgruppe fokussierten Mode-Riesen Forever 21 und Hollister Niederlassungen in Wien. Auch der Trend
zur Technologie- und Dienstleistungsorientierung setzte sich 2011 fort. 20 der neu in Wien angesiedelten Unternehmen
sind in industrienahen Dienstleistungen tätig, 14 im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien,
weitere 8 Unternehmen sind in der Gaming-Branche, also in der Entwicklung und dem Vertrieb von Unterhaltungssoftware
tätig. Stark vertreten sind auch Life Sciences mit 13 und Tourismus/Gastronomie mit 12 angesiedelten Unternehmen.
Die meisten der Neuansiedlungen kommen traditionell aus Deutschland mit insgesamt 42 Firmen. Auch das Interesse
von Unternehmen aus Mittel- und Osteuropa war 2011 ungebrochen. 27 Unternehmen aus dem CEE-Raum konnten verzeichnet
werden. Die wichtigsten Investoren sind dabei Ungarn (11) und Russland (5). Stark vertreten waren 2011 auch die
USA mit 10 und China mit 8 Unternehmen, die sich für den Standort Wien entschieden haben.
International attraktiv
Die international hervorragende Positionierung Wiens wird regelmäßig in Studien und Rankings
belegt. Erst Anfang März hat das anerkannte fDi Magazine, das zur Gruppe der renommierten Financial Times
gehört, Wien in seinem europaweiten Wettbewerb "European Cities and Regions of the Future" zum Sieger
in der Kategorie "Wirtschaftliches Potenzial" gekürt. Das fDi Magazine erstellt jährliche Rankings
zu den attraktivsten europäischen Regionen und Städten für Direktinvestitionen. Insgesamt konnte
Wien den hervorragenden 3. Platz hinter London und Paris verbuchen.
"Dass wir unter insgesamt 223 Städten zur Nummer eins gekürt werden, wenn es um wirtschaftliches
Potenzial des Standortes geht, macht uns stolz und zeigt nicht nur einmal mehr die Spitzenposition Wiens als wirtschaftliche
Metropole in Europa auf, sondern auch, dass wir mit unseren Maßnahmen auf dem richtigen Weg sind", so
Brauner. Bewertungskriterien sind neben demografischen Erhebungen wie Bevölkerungsdaten und volkswirtschaftlichen
Daten, Einrichtungen und Ausgaben in Forschung und Entwicklung, Kostenkomponenten wie bspw. Mietpreise und Lohnhöhe
sowie das Arbeitskräftepotenzial und universitäre Einrichtungen.
Punkten kann Wien im internationalen Standortwettbewerb auch mit seinen Rahmenbedingungen. Unternehmen schätzen
vor allem die geografische Nähe zu den Märkten im CEE-Raum gekoppelt mit einem ausgeprägten Verständnis
für Sprachen, Kultur und Geschäftspraktiken in Osteuropa. Das forschungs- und technologiefreundliche
Klima, die stabile politische und wirtschaftliche Situation und nicht zuletzt die weltweit einmalige Lebensqualität
spielen ebenfalls eine zentrale Rolle in der Standortentscheidung.
Noch mehr Service für internationale Unternehmen
Die Wirtschaftsagentur Wien steht Unternehmen, die sich am Standort Wien ansiedeln wollen, mit einem umfassenden
und kostenlosen Serviceangebot zur Verfügung. Die Unterstützung reicht dabei von der Erstberatung über
die Vermittlung passender Büros und Betriebsgrundstücke bzw. Mitarbeitern bis hin zur Hilfe bei rechtlichen
und behördlichen Angelegenheiten und Informationen zu Fördermöglichkeiten.
Seit dem Vorjahr bietet die Wirtschaftsagentur Wien mit dem "Expat Center Vienna" am Schmerlingplatz
ergänzend eine Plattform für internationale Unternehmen und ihre hochqualifizierten Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter. Ziel der Servicestelle, die in Europa eine Vorreiterrolle einnimmt, ist es, den beruflichen und
privaten Start und das Leben und Arbeiten in Wien so effizient, angenehm und erfolgreich wie möglich zu gestalten.
Rund 1.800 Expatriates, also internationale Fach- oder Führungskräfte, konnten seit der Eröffnung
vor eineinhalb Jahren erfolgreich beraten und betreut werden. Pro Tag langen durchschnittlich 20 neue Anfragen
telefonisch oder per E-Mail im Expat Center ein, die meisten kommen aus Deutschland, Großbritannien, den
USA und Osteuropa.
Beispiele für internationale Unternehmensansiedlungen
Eine der Neuansiedlungen ist das Trend-Label "Forever 21" aus den USA, das 2011 gleich zwei Niederlassungen
in Wien eröffnete. Insgesamt entstehen durch die beiden Filialen 300 neue Arbeitsplätze am Standort Wien
sowie rund 10 Millionen Euro an ausgelösten Investitionen. Die Wirtschaftsagentur Wien begleitete den Moderiesen
im gesamten Ansiedlungsprozess. Neben umfassender Beratung und Betreuung unterstützte das Team der Wirtschaftsagentur
auch stark im Bereich der Personalsuche, die 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wiener Niederlassungen unterzeichneten
ihre Verträge im Expat Center der Wirtschaftsagentur Wien. Auch in rechtlichen und behördlichen Fragen
stand die Wirtschaftsagentur dem Moderiesen zur Seite.
Auch die Modemarke Hollister (Abercrombie & Fitch) ist seit 2011 in Wien vertreten. Das amerikanische Westküstenlabel
eröffnete Ende des Jahres im Wiener Donauzentrum einen Flagship-Store. Am Standort Wien entstehen durch die
Neueröffnung rund 400 Arbeitsplätze. Die Wirtschaftsagentur Wien unterstützte Hollister bereits
in den USA durch einen Konsulenten, der den Erstkontakt herstellte und alle relevanten Informationen und Kontakte
zur Verfügung stellte. Andererseits wurde das Unternehmen auch im Ansiedlungsprozess in Wien begleitet. Der
Schwerpunkt lag auch hier auf dem Personalrecruiting.
Im Bereich Life Sciences entschied sich 2011 unter anderem die Firma Astrid Bioscience für Wien. Das ungarische
Bioinformatik-Unternehmen, das zu den führenden in Europa zählt, legt seinen Fokus auf Datenverwaltung
und die Genomforschung. Am Standort Wien soll vor allem geforscht und entwickelt werden. Das Unternehmen startete
mit 5 Mitarbeitern in Wien. Die Wirtschaftsagentur Wien hat Astrid Bioscience unter anderem bei der Büro-
und Laborsuche unterstützt.
Nach Wien geholt werden konnte auch die Firma Spatial Energy. Das amerikanische Unternehmen ist führend in
der Produktion von Digitalbilder und Satellitenaufnahmen speziell für die Energieindustrie. Spatial Energy
startete mit 5 Mitarbeitern in Wien. Auch hier begleitete die Wirtschaftsagentur Wien den gesamten Ansiedlungsprozess,
vermittelte Rechts- und Steuerberater, half bei der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten (unter anderem auch
mit der Unterstützung der Start-up-Initiative Mingo) sowie bei Presseaktivitäten.
Stadt schafft attraktive Flächen für internationale Ansiedelungen
Eine wichtige Rolle in der internationalen Attraktivität eines Standortes spielt auch das Vorhandensein
der entsprechenden Infrastruktur. Die Stadt Wien setzt sich gemeinsam mit der Wirtschaftsagentur Wien dafür
ein, ideale Voraussetzung für Unternehmen und Forschungseinrichtungen aller Branchen zu schaffen.
So entsteht beispielsweise mit der Seestadt Aspern ein neuer Stadtteil nach modernsten ökologischen und stadtplanerischen
Kriterien. Mit geplantem Wohnraum für rund 20.000 Menschen und ebenso vielen Arbeitsplätzen zählt
die Seestadt zu den größten Stadtentwicklungsprojekten Europas. Das erste Immobilien-Projekt wird bereits
umgesetzt: Mit dem Technologiezentrum Aspern IQ entsteht derzeit eine der energieschonendsten Gewerbeimmobilien
der Stadt. Nach seiner Fertigstellung im September 2012 wird das Aspern IQ mehr Energie produzieren als es verbraucht.
Im vergangenen Dezember wurde zudem mit der Ausschreibung des ersten Bauträgerwettbewerbs der Startschuss
für den Wohnbau gegeben, 2013 soll mit der Errichtung von 760 Wohnungen begonnen werden. Darüber hinaus
sind im Zuge der Wohnbauinitiative Projekte mit rund 1.500 Wohnungen in Vorbereitung, die an den geförderten
Wiener Wohnbau angelehnt sind.
Mit dem Stadtentwicklungsgebiet "Neu Marx" entsteht derzeit mitten in Wien ein moderner Standort für
Forschung, Medien, Technologie und die Kreativbranche. Aktuell arbeitet die Wirtschaftsagentur Wien am selben Areal
an der Fertigstellung des größten Medienzentrums des Landes – dem Media Quarter Marx (MQM). Auf rund
35.000 m² Büroflächen bietet sich eine optimal auf die Bedürfnisse von Medienschaffenden zugeschnittene
Infrastruktur. Bis 2015 sollen rund 15.000 neue Arbeitsplätze in Neu Marx entstehen.
Gebaut wird auch auf dem ehemaligen Waagner-Biro-Gelände im 22. Wiener Gemeindebezirk. Auf dem 140.000 Quadratmeter
großen Areal entstehen unter der Federführung der Wirtschaftsagentur Wien und der Wien Holding in Kooperation
mit mehreren Partnern zwei Bürokomplexe unter dem Namen STAR 22. Nach der Fertigstellung im Jahr 2013 werden
dort bis zu 1.100 Menschen arbeiten.
Auch das Industriegebiet Liesing verändert derzeit sein Gesicht. Hier soll ein Wissenschafts- und Technologiestandort
geschaffen werden, der optimale Rahmenbedingungen für Unternehmen bietet und die verstärkte Ansiedlung
von Hochtechnologiebetrieben fördern soll. Durch die erfolgreiche Zusammenarbeit von Wissenschaft und Forschung
soll langfristig ein Wissensquartier entstehen. Auch hier stehen in der Umsetzung höchste ökologische
Maßstäbe und Nachhaltigkeit im Mittelpunkt. |