Einheiten des Bundesheers unter anderem zwischen Syrien und Israel, in Bosnien und Herzegowina
und im Kosovo stationiert
Wien (bmlvs) - Am 01.04. verliesssen 150 Soldaten des Österreichischen Bundesheeres den Nordkosovo.
Die Angehörigen der operativen Reservekräfte ORF-Bataillon) wurden nach acht Monaten im Einsatz durch
Italien abgelöst. Mit rund 1.500 Soldatinnen und Soldaten hat die Gesamtstärke der österreichischen
Auslandstruppen in den vergangenen Wochen und Monaten den Höchstwert in der Geschichte des Österreichischen
Bundesheeres erreicht. "Das ist ein absoluter internationaler Spitzenwert", so Verteidigungsminister
Norbert Darabos.
Der Minister, in dessen Amtszeit mit den Einsätzen im Tschad und im Libanon auch zwei neue Missionen gestartet
wurden, zeigt sich stolz über das überdurchschnittliche Engagement des Österreichischen Bundesheeres
an Friedensmissionen. "Mein Dank gilt hier in erster Linie unseren Soldatinnen und Soldaten. Sie werden professionell
auf ihre schwierigen Einsätze in Krisengebieten vorbereitet. Sie begeben sich in Gefahr und setzen ihr eigenes
Leben aufs Spiel, um anderen zu helfen. Das verlangt höchsten Respekt", sagt Darabos.
Seit 1960 haben über 90.000 österreichische Soldaten und zivile Helfer an über 50 internationalen
Einsätzen teilgenommen. Im Jahr 2011 wurden 1.574 Soldaten zu Auslandseinsätzen entsandt - damit gehört
Österreich zahlenmäßig zu den Top-Nationen im EU-Vergleich. Die Auslandseinsätze tragen seit
mehr als 50 Jahren dazu bei, dass Österreich aufgrund seiner historischen Rolle und als neutraler Staat hohes
Ansehen in den Krisenregionen genießt.
Schwerpunkt der österreichischen Auslandseinsätze ist der Westbalkan. Mit knapp 400 Soldatinnen und Soldaten
ist Österreich größter Truppensteller in Bosnien und Herzegowina. Im Kosovo ist das Österreichische
Bundesheer mit einer Stärke von 442 Bundesheer-Angehörigen vertreten. Die KFOR Soldaten (Kosovo International
Security Force) sind zur Aufrechterhaltung der Sicherheit im Kosovo auf Basis der UN-Resolution 1244 (1999), u.a.
durch Überwachungs- und Sicherungsaufgaben, eingesetzt.
Den zweiten Schwerpunkt bildet der Nahe Osten: Es laufen Einsätze am Golan (379) und im Libanon (156). Darüber
hinaus sind Bundesheer-Soldaten an den Missionen auf Zypern (bis zu 8), in Afghanistan (bis zu 10), im Kongo (bis
zu 2), in Georgien (bis zu 5) und in Kroatien (bis zu 2) beteiligt. Darabos ist darin bestrebt, die Mission im
Nahen Osten, die derzeit bis Ende des Jahres vorgesehen ist, zu verlängern. Auftrag der österreichischen
Soldaten in diesem Krisengebiet ist es, im Rahmen der "United Nations Interim Force in Lebanon" (UNIFIL)
einen Beitrag zur Stabilisierung des Raumes zu leisten.
Im November 2011 hat der Ministerrat neben der Entsendung in den Libanon die Verlängerung der österreichischen
Beteiligung an den UNO-mandatierten Friedenseinsätzen unter anderem im Kosovo, in Bosnien und am Golan bis
Ende 2012 beschlossen. Im Tschad beteiligte sich das Bundesheer von Sommer 2007 bis Ende 2009 an der humanitären
Mission der Vereinten Nationen. Dabei konnte es unter anderem den hunderttausenden Flüchtlingen helfen, die
aus der westsudanesischen Krisenregion Darfur vertrieben wurden. Die hohe Qualität der Arbeit der Bundesheer-Soldaten
sei die beste Voraussetzung. um neuerliche Gefährdungen des Friedens zu verhindern, so der Minister. "Auch
in Zukunft werden internationale Einsätze ein Schwerpunkt für das Österreichische Bundesheer sein.
Friedensunterstützende und friedenserhaltende Aufgaben gewinnen im internationalen Kontext zusehends an Bedeutung",
so Darabos. |