Bozen (lpa) - Die mögliche Übernahme der Finanzierung der deutschen und ladinischen Sendungen
der RAI durch das Land erregt staatsweit Aufmerksamkeit. Am 30.03. hat Landeshauptmann Luis Durnwalder in Florenz
im Rahmen einer von der RAI organisierten Tagung über die Vorstellungen des Landes berichtet, von Regionen-
und RAI-Vertretern wurde das Projekt des Landes als Musterbeispiel gelobt.
Bereits im Basisdokument der RAI, dem Dienstvertrag zwischen der Rundfunkanstalt und dem Ministerrat, ist festgelegt,
dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk über das Geschehen in den Regionen berichtet. "In Südtirol
reicht dies allein natürlich nicht aus, weshalb es eine zusätzliche Regelung gibt, die uns die Information
in allen drei Landessprachen sichert", so der Landeshauptmann. Nur: Weder technisch noch organisatorisch sei
das Optimum erreicht, weshalb nach neuen Möglichkeiten gesucht werde.
"Eine solche haben wir mit dem Mailänder Abkommen, in dem 100 Millionen Euro vorgesehen sind, mit denen
das Land Kosten des Staates in Südtirol übernimmt", so Durnwalder. Von Anfang an habe die Landesregierung
hier auch die Finanzierung der deutschen und ladinischen Sendungen der RAI vor Augen gehabt. "Wir führen
seitdem Verhandlungen mit dem Ministerratspräsidium und der RAI-Spitze und sind an einem guten Punkt",
erklärte der Landeshauptmann. Abzuwarten sei in jedem Fall aber ein Gutachten des Finanzministeriums, mit
dem grünes Licht für die finanzielle Seite der Operation gegeben werde. "Dieses Gutachten erwarten
wir in den nächsten Wochen", so Durnwalder.
Das Südtiroler Modell einer regionalisierten RAI stieß heute in Florenz jedenfalls auf große Zustimmung.
Sowohl die Vertreter der RAI als auch jene der Regionen sahen im Südtiroler Weg ein Musterbeispiel, das es
zu verfolgen gelte. "Wir werden sehen, inwieweit sich unser Pilotprojekt bewährt", so der Landeshauptmann
nach der Tagung in Florenz. |