Wien (rk) - Korruption ist ein weltweites gesellschaftliches und wirtschaftliches
Problem, das international, national und regional bekämpft werden muss. In den letzten Jahren ist diese Notwendigkeit
verstärkt in das öffentliche Bewusstsein gerückt. Die Nichtregierungsorganisation "Transparency
International" (TI) hat daran maßgeblichen Anteil. In Österreich kämpft der Verein "Transparency
International – Austrian Chapter" seit 2005 für transparente und korruptionsresistente politische, rechtliche,
wirtschaftliche und institutionelle Rahmenbedingungen. Um die Öffentlichkeit für das Thema Transparenz
zu interessieren und gegenüber Korruption zu sensibilisieren, arbeitet TI mit öffentlichen Institutionen,
der Wirtschaft, der Zivilgesellschaft und internationalen Organisationen eng zusammen und widmet sich darüber
hinaus der Ursachenforschung für Korruption.
Die diesjährige Mitgliederversammlung von TI-AC fand am 29.03. erstmals im Wiener Rathaus statt, wo die Teilnehmerinnen
und Teilnehmer von Paul Jauernig, Leiter der Internen Revision der Wiener Magistratsdirektion, begrüßt
wurden. Über die zahlreichen Aktivitäten und Initiativen von TI-AC berichteten insbesondere Vorstandsvorsitzende
Eva Geiblinger und Beiratspräsident Franz Fiedler. Auch die Wiener Stadtverwaltung setzt sich seit Jahren
offensiv mit dem Thema Korruption auseinander und hat ein viel beachtetes Programm zur Korruptionsprävention
erarbeitet und realisiert. Auf Grund eines einstimmigen Beschlusses des Wiener Gemeinderats trat Wien als erste
Stadt Österreichs im Vorjahr Transparency International bei und verpflichtete sich ausdrücklich zur Ablehnung
jeder Form der Korruption, wie Jauernig in seiner Key Note hervorhob.
Das Wiener Antikorruptionsprogramm
Eine Frage der Ethik lautet der Titel des Wiener Handbuchs zur Korruptionsprävention, das auch im
Internet erhältlich ist und allen Wiener Verwaltungsstellen neben einem umfangreichen Schulungsprogramm der
Verwaltungsakademie zur Verfügung steht. Bürgerinnen und Bürger, aber auch Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter erhalten am Wiener Antikorruptionstelefon der Internen Revision Antworten auf Fragen zu Korruptionsprävention
und ethischer Verwaltung. Selbstverständlich behandelt diese Stelle auch Hinweise auf Korruption in der Stadtverwaltung.
Bedeutung des kommunalen Sektors zur Korruptionsbekämpfung
Städte und Gemeinden zählen als öffentliche Auftraggeber zu den größten Investoren der
Republik Österreich. Für korruptionsfreies Wirtschaften werden der Informationsaustausch zwischen öffentlichem
und privatem Sektor und gemeinsame Maßnahmen zur Ablehnung von Korruption immer wichtiger. Eine transparente
Kommunalverwaltung stellt dabei ein wichtiges Signal für den Wirtschaftsstandort Österreich dar. Mit
Unterstützung von TI baut die Stadt Wien ihre Bemühungen um einen transparenten und korruptionsfreien
öffentlichen Dienst weiter aus. Wien profitiert dabei von der Expertise von TI, beispielsweise bei Integritätsvereinbarungen
zwischen öffentlichen Auftraggebern und Anbietern. |