Erste Evaluierung zum Spritpreisrechner erstellt: Neues Instrument wird gut angenommen - Transparenz
erhöht - Druck auf Preise im EU-Vergleich gestiegen
Wien (bmwfj) - Jetzt liegt die erste Evaluierung des Spritpreisrechners vor, der seit Mitte August 2011
im Auftrag des Wirtschaftsministeriums von der E-Control betrieben wird. "Der Spritpreisrechner wird gut angenommen,
wie die bisher insgesamt vier Millionen Abfragen unterstreichen. Die Vergrößerung der Differenz zu den
europäischen Durchschnittspreisen zeigt zudem, dass mit dem Spritpreisrechner der Druck auf die Preise gestiegen
ist", betont Wirtschafts- und Energieminister Reinhold Mitterlehner. Beispielsweise war Eurosuper am 28. Juli
des Vorjahres brutto um 12,95 Cent und Diesel um 4,04 Cent pro Liter günstiger als im EU-Schnitt. Am 22. März
2012 lagen Eurosuper brutto um 16,9 Cent und Diesel um 8,54 Cent pro Liter unter dem EU-Schnitt. "Der Wettbewerb
ist durch den Spritpreisrechner also stärker geworden und nicht schwächer", so Mitterlehner.
Mit dem Spritpreisrechner werden die Kunden über die fünf günstigsten Super 95- und Dieselpreise
im jeweiligen Abfragebereich oder Bezirk informiert. Für die nun erstmals erstellte Evaluierung wurden die
an den Spritpreisrechner gemeldeten Daten vom 1. September bis zum 31. Dezember 2011 ausgewertet. Allein in diesem
Zeitraum gab es insgesamt rund zwei Millionen Zugriffe. Das sind pro Tag 15.000 bis 20.000 Abfragen. "Das
zeigt, dass die Autofahrer die Transparenz und bessere Übersicht schätzen und nutzen", so Mitterlehner.
Bis zum heutigen Tag gab es sogar vier Millionen Zugriffe.
Laut Bericht melden 3.081 Tankstellen Preise für Diesel und 2.736 Tankstellen Preise für Super 95 an
den Spritpreisrechner. Im Allgemeinen werden von rund 1.500 Tankstellenbetreibern die Spritpreise täglich
geändert. Über 70 Prozent der Preismeldungen erfolgen über automatisierte Datenkommunikation zwischen
Tankstellenketten und der Spritpreisdatenbank. Mehr als 20 Prozent werden via Internet eingegeben, vier Prozent
der Tankstellenbetreiber melden per SMS. Regional betrachtet erfolgen die meisten Preisänderungen pro Tankstelle
in Kärnten, die wenigsten im Burgenland. Dagegen gibt es in Kärnten die geringsten Preisunterschiede,
die höchsten in Niederösterreich. Zudem bestätigt sich, dass die Preise am Freitag tendenziell die
Wochenspitze darstellen. Hingegen ist der Sonntag meist der günstigste Tag der Woche.
"Der Spritreisrechner soll den Autofahrern durch mehr Wettbewerb und Transparenz die Auswahl der günstigsten
Tankstellen ermöglichen. Unabhängig davon ist die Spritpreisentwicklung ein weltweites Problem mit internationalen
Ursachen, die nicht in Österreich liegen. Das zeigt allein schon die Tatsache, dass die Öl-Importabhängigkeit
bei rund 90 Prozent liegt", so Mitterlehner angesichts der aktuellen Situation. Preistreiber sind insbesondere
die politische Situation im arabischen Raum, die Dollar-Stärke sowie die höhere Nachfrage insbesondere
in den Schwellenländern und den USA. Österreich liegt indes sowohl bei den Spritpreisen, als auch bei
der Steuerbelastung von Treibstoffen unter dem EU-Durchschnitt. |