EU-Kommission genehmigt Finanzmittel zur Restaurierung der bedeutenden europäischen Kulturerbestätte
Brüssel (ec.europa) - Die Europäische Kommission hat heute die Bereitstellung von Finanzmitteln
aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) für ein Großprojekt zur Sanierung
des Geländes der UNESCO-Stätte von Pompeji (Kampanien, Italien) genehmigt. Im Rahmen des Projekts zur
Konservierung, Pflege und Sanierung der Ausgrabungsstätte von Pompeji werden nationale und EU-Mittel in Höhe
von 105 Mio. EUR bereitgestellt. Ziel ist es, die Stätte langfristig als Touristenattraktion für die
Region zu erhalten.
Ende Oktober 2011 war die weltbekannte archäologische Stätte bei sintflutartigen Regenfällen stark
beschädigt worden, nachdem bereits 2010 heftige Stürme Teile zum Einsturz gebracht hatten. Das genehmigte
Großprojekt wurde auf Ersuchen der italienischen Behörden und auf Grundlage eines mit der Kommission
vereinbarten Aktionsplans aufgelegt, in dem der Umfang der erforderlichen Sanierungsarbeiten abgeschätzt wird.
Pompeji ist eine der bedeutendsten kulturellen und historischen Stätten Europas und zieht Touristen aus aller
Welt an; für die Region Kampanien ist sie darüber hinaus ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.
Johannes Hahn, EU-Kommissar für Regionalpolitik, sagte anlässlich der Genehmigung des Projekts: „Wir
haben dieser großangelegten Sanierung zugestimmt, und zwar nicht nur im Interesse Italiens, sondern im Interesse
des geschichtlichen Erbes Europas. Ich bin mir sicher, dass sich die Sanierung positiv auf den Tourismus und die
Wirtschaft in der Gegend auswirkt und damit im weiteren Sinne auf alle Menschen, die in der Region leben.“
Die Finanzmittel werden im Rahmen des Programms „Attrattori culturali, naturali e turismo” für den Zeitraum
2007-2013 gewährt und sollen Kultur- und Naturdenkmälern sowie touristischen Sehenswürdigkeiten
in den Regionen Kampanien, Apulien, Kalabrien und Sizilien zugute kommen. Durch eine Abänderung des Programms
wurden Mittel in das genannte Projekt umgeleitet.
Im Zeitraum 2000-2006 wurden im Rahmen der europäischen Regionalpolitik auf dem Gelände von Pompeji bereits
22 Restaurierungsprojekte mit 7,7 Mio. EUR (50 % der Gesamtkosten) aus dem EFRE unterstützt.
Im Rahmen des Projekts zur Sanierung von Pompeji werden folgende Maßnahmen durchgeführt:
- Bestandssicherung in der Ausgrabungsstätte, zunächst an den Stellen, die auf der Risikokarte als
besonders gefährdet ausgewiesen sind
- Bau einer Wasserkanalisation und eines Entwässerungssystems auf dem nicht freigelegten staatlichen Gelände,
das über die antiken Gebäude herabhängt
- Durchführung von Bestandssicherung, Sanierung und Ausbesserungsarbeiten nach dem Verfahren der systematisch
geplanten Konservierung
- bessere Ausbildung der Mitarbeiter der Sonderverwaltung für die archäologischen Stätten von
Neapel und Pompeji, die auf dem Gelände tätig sind
Einige Vorbereitungsarbeiten (z. B. Einstellung von Personal) sind bereits angelaufen. 39 Einzelprojekte stehen
in den Startlöchern – mit den Arbeiten soll nach und nach begonnen werden, sobald der endgültige Startschuss
fällt. Gemeinsam mit den italienischen Behörden soll vor Ende April entschieden werden, wann die Arbeiten
anlaufen und wie sie bis Projektabschluss weiter zeitlich gestaltet werden sollen.
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