Wien (statistik austria) - In Österreich gibt es insgesamt 2.342.000 Familien, darunter 937.000 Paare
ohne Kinder im gemeinsamen Haushalt. In vier von zehn Familien (40,0%) lebt demzufolge kein Kind, wie Statistik
Austria auf Basis der Daten des Mikrozensus für das Jahr 2011 berechnet hat. Insgesamt rund 100.000 Mütter
versorgen ihre unter 15-jährigen Kinder ohne einen im Haushalt lebenden Partner. Bezogen auf alle Frauen mit
Kindern unter 15 Jahren ist das mehr als jede achte Mutter (13,2%). Für diese Frauen ist die ökonomische
Notwendigkeit, sich auf dem Arbeitsmarkt zu beteiligen größer, als für Frauen die in Partnerschaften
leben. Jede vierte Alleinerzieherin arbeitet auf Vollzeitbasis (25,0%), aber nicht einmal jede fünfte Mutter,
die mit einem Partner lebt (18,2%).
Mehr kinderlose Familien
Die Anzahl der Familien ist von 2.052.000 im Jahr 1985 auf 2.342.000 im Jahr 2011 angewachsen. Vor allem
Familien ohne im Haushalt lebende Kinder haben zu diesem Anstieg geführt: Die Anzahl von Ehepaaren ohne Kinder
stieg von 606.000 im Jahr 1985 auf 745.000 im Jahr 2011. Zum überwiegenden Teil lässt sich diese Entwicklung
durch die Zunahme älterer Ehepaare erklären, deren Kinder den gemeinsamen Haushalt bereits verlassen
haben. Ebenfalls zu dieser Entwicklung tragen Ehepaare mit Kindern unter 15 Jahren bei, die zwischen 1985 und 2011
einen starken Rückgang verzeichneten (1985: 700.000; 2011: 535.000). Dies wird nur bis zu einem gewissen Grad
durch die beträchtlich gestiegene Zahl der Lebensgemeinschaften mit Kindern unter 15 Jahren (1985: 21.000;
2011: 121.000) kompensiert und spiegelt die insgesamt niedrigen durchschnittlichen Kinderzahlen in den vergangenen
Jahrzehnten wider.
Jede achte Frau mit Kindern unter 15 Jahren ist alleinerziehend
In 107.000 Familien lebt zumindest ein unter 15-jähriges Kind mit nur einem Elternteil, meistens mit
der Mutter (Mütter: 100.000; Väter: 7.000). Mehr als jede achte Frau mit Kindern unter 15 Jahren ist
somit alleinerziehend (13,2%); bei Männern mit unter 15-jährigen Kindern ist es nur gut einer von 100
(1,1%). Dabei blieben die Anteile der Alleinerziehenden mit Kindern unter 15 Jahren an allen Familien mit Kindern
dieser Altersgruppe zwischen 1985 mit insgesamt 13,6% und 2011 mit 14,1% nahezu unverändert. Die Anteile der
alleinerziehenden Mütter schwankten dabei zwischen 12 und 14 Prozent, jene der Väter zwischen einem Prozent
und knapp unter zwei Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr ergab sich ein Rückgang von einem halben Prozentpunkt.
Alleinerzieherinnen arbeiten häufiger Vollzeit als Mütter in Paarfamilien
Gerade für Alleinerzieherinnen ist es häufig eine zentrale Herausforderung, ein ausreichendes Erwerbseinkommen
mit den Betreuungspflichten zu vereinbaren. So beträgt die aktive Erwerbstätigenquote von Alleinerzieherinnen
mit unter 15-jährigen Kindern 70,3%, während nur 65,1% der in Partnerschaft lebenden Mütter aktiv
einer Erwerbstätigkeit nachgehen. Außerdem arbeitet jede vierte Mutter ohne Partner auf Vollzeitbasis
(25,0%) aber nicht einmal jede fünfte Frau, die mit einem Partner zusammen lebt (18,2%). Für diese Ergebnisse
ist die für Alleinerzieherinnen höhere ökonomische Notwendigkeit, sich auf dem Arbeitsmarkt zu beteiligen,
verantwortlich. Trotzdem lag die Armutsgefährdungsquote von Personen in Ein-Eltern-Haushalten im Jahr 2010
mit 28% deutlich über dem Österreichdurchschnitt von 12%. |