Eine Haydn-Arbeit   

erstellt am
28. 03. 12

Sonderausstellung beleuchtet Prozesse rund um das Komponieren
Eisenstadt (blms) - Am 30. März 2012 öffnet das Haydn-Haus, das private Wohnhaus des großen Musikers und Komponisten, seine Pforten. Die diesjährige Sonderausstellung stellt bis 11. November die Arbeit der Kopisten sowie die Herstellung und den Vertrieb von Noten in den Blickpunkt. Auch die Dauerausstellung hat einige neue Highlights zu bieten. “Das Haydn-Haus ist eine tragende Säule der Haydn-Pflege, die durch die Sonderausstellungen jedes Jahr um neue, spannende Facetten bereichert wird”, so Kulturlandesrat Helmut Bieler.

Im Erdgeschoss von Haydns Wohnhaus arbeiteten Kopisten, darunter Joseph Elßler und Leopold Dichtler, die Haydns autographe Noten vervielfältigten. Die Sonderausstellung 2012 beleuchtet die Arbeitsprozesse rund um das Musikschaffen Joseph Haydns und geht der Frage nach, wie Haydns Werke ihr Publikum erreichten und welche Produktions- und Vertriebsprozesse diese begleiteten. Tausende Werke Haydns erschienen bereits zu seinen Lebzeiten in verschiedenen Musikverlagen. Damit war er der meistverlegte Komponist seiner Zeit.

Haydns Erster Dienstvertrag beim Fürsten Esterházy enthielt eine Exklusivitätsklausel, die er aber von Beginn an unterwanderte. Meist erfolgte die Kopie der Noten durch einen Kopisten per Hand – das ging immer noch schneller als der damals schon verfügbare Notendruck oder Notenstich.

Highlights der Ausstellung sind ein Entwurfkatalog Joseph Haydns, eine Leihgabe aus den Sammlungen der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, das autographe Opernpasticcio „Alessandro il Grande“ von Johann Schellinger, von demselben Leihgeber, sowie handschriftliche Abschriften von Haydns Werken von Kopisten aus Wien bzw. dem Haus Esterházy.

Notenstecherwerkzeuge, Druckplatten, Korrekturabzüge, ein Notendruckpresse aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts sowie mangelhafte Notendrucke dokumentieren die Vervielfältigungsmethoden zur Zeit Haydns. Anhand unterschiedlicher Ausgaben von Haydns Pariser Sinfonien wird die Verlagsgeschichte und die Verbreitung von Haydns Werken in Europa erklärt.

Unter dem Motto „Klassisches Paradigma Streichquartett“ bzw. „Die großen Oratorien“ wurden auch der Raum 7 und der Raum 8 im Dauerausstellungsbereich völlig neu gestaltet. Die Ausstellungsgrafik dazu stammt - wie auch für die Sonderausstellung 2012 - von Heidi Vukovits.
     
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