Bozen (lpa) - Auf Einladung der Graubündener Landesregierung weilte am 27.03. Landeshauptmann Luis
Durnwalder und ein Großteil der Südtiroler Landesregierung in Chur. Bei dem Arbeitstreffen wurden von
der Stilfser Joch Maut über Tourismus-Fragen bis hin zur Makroregion Alpenraum zahlreiche gemeinsame Belange
besprochen.
Einmal jährlich trifft sich die Südtiroler Landesregierung zum Austausch mit ihren Bündner Regierungskollegen,
abwechselnd in Graubünden und in Südtirol. Nach dem Besuch der Bündner Landesregierung im Mai 2011
in Brixen, fuhr heute (27. März) Landeshauptmann Luis Durnwalder in Begleitung von Landesrätin Sabina
Kasslatter Mur sowie den Landesräten Florian Mussner, Richard Theiner, Michl Laimer und Christian Tommasini
nach Chur, um sich dort mit Regierungspräsidentin Barbara Janom Steiner, Vizepräsident Hansjörg
Trachsel und den Regierungsräten Christian Rathgeb und Martin Jäger über eine Reihe von Themen auszutauschen,
die beide Länder gleichermaßen betreffen.
In erster Linie ging es dabei um die geplante Einführung einer Maut auf der Stilfserjochstraße, die
auch für Graubünden von großer Bedeutung ist. Die ab 2013 eingehobenen Mauteinnahmen sollen in
die Instandhaltung sowie in die Aufwertung des touristischen Potenzials der Stilfserjochstraße investiert
werden, so Landeshauptmann Luis Durnwalder. Mit der Zweitwohnungsthematik stand ein weiteres touristisches Thema
im Zentrum des Gedankenaustauschs zwischen Südtirol und Graubünden. "In der Schweiz wurde vor kurzem
die Volksinitiative gegen den ausufernden Bau von Zweitwohnungen angenommen und auch in anderen alpinen Regionen
geht die Tendenz stark in Richtung Einschränkung der Zweitwohnungen", so LH Luis Durnwalder, der die
Bedeutung des Tourismus an der Wertschöpfung beider Länder unterstrich. Auch über eine gemeinsame
Verstärkung der Marketinganstrengungen im Tourismus wurde gesprochen.
Neben einer kurzen Bilanz über laufende Interreg Italien-Schweiz sowie Arge Alp-Projekte nützte die Südtiroler
Delegation den Besuch in Graubünden auch, um sich über die weitere Vorgangsweise in Bezug auf die "Makroregion
Alpenraum" abzustimmen. "Es ist unser gemeinsames Anliegen, die Berggebiete in Richtung Brüssel
zu stärken und durch ein gemeinsames Auftreten den alpinen Regionen im europäischen Chor noch größeres
Gewicht zu verleihen", unterstrich Landeshauptmann Luis Durnwalder. Bereits 30 Regionen des Alpenbogens zeigen
Interesse, mithilfe der "Makroregion Alpenraum" grenzüberschreitende Probleme besser lösen
zu können.
Diskutiert wurde zudem über das grenzüberschreitende Projekt "Gemeinsam gesund" und die Zusammenarbeit
zwischen dem Krankenhaus Schlanders und jenem von Müstair, aber auch über die Verbesserung der Verkehrsverbindungen
zwischen Südtirol und Graubünden sowie über die Grenzpendler. Weitere Themen waren schließlich
auch die Mehrsprachigkeit, der Sprach(en)unterricht in der Schule und Möglichkeiten für den Schüleraustausch.
Bei dem Treffen dabei waren auch der Bündner Kanzleidirektor Claudio Riesen sowie der Direktor der Landesabteilung
Präsidium Klaus Luther. Im Anschluss an die politischen Gespräche stand für die Südtiroler
Delegation ein Besuch der restaurierten Churer Kathedrale auf dem Programm. |