Graz hat mehr Herz, als man denkt
Graz (stadt) - „Sozialschmarotzer", „soziale Hängematte" , „Sozialmissbrauch":
Begriffe, die immer häufiger dann verwendet werden, wenn es um Sozialpolitik, soziale Leistungen und letztlich
auch das Sozialamt der Stadt Graz geht. „Begriffe, die gänzlich von der ursprünglichen Bedeutung des
Wortes ,sozial' abgehen. Denn ,sozial' heißt ,gemeinsam' - aber so wie das Wort immer öfter gebraucht
wird, wird das Trennende vor das Gemeinsame gestellt", so Sozialstadträtin Martina Schröck. Nicht
zuletzt das Sozialamt der Stadt Graz - und damit auch dessen MitarbeiterInnen - hat mit diesen Negativismen zu
kämpfen. Zeit, auch einmal die Hilfestellungen, welche das Amt und seine Bediensteten Tag für Tag für
tausende GrazerInnen erbringen, vor den Vorhang zu holen. Dies geschieht mittels einer in den kommenden Tagen an
alle Grazer Haushalte verschickten Broschüre mit dem Titel „Im richtigen Leben" (Auflage: 135.000 Stück,
Kostenpunkt: 28.500 Euro), in der u. a. die vielfältigen Angebote und Leistungen des Amtes und der Arbeitsalltag
in all seinen Abteilungen dargestellt werden.
Soziales Netz
Die Aktion „Sozial verbindet" geht aber noch einen Schritt weiter: „Sie soll Bewusstsein schaffen
dafür, wofür das Wort ,sozial' steht. Etwa für eine gerechte Gesellschaft, in der geeignete Rahmenbedingungen
sichergestellt werden, damit Bildungs-, Entwicklungs- und Entfaltungsmöglichkeiten unabhängig vom persönlichen
wirtschaftlichen und familiären Hintergrund gegeben sind", so Schröck. „Sozial" steht aber
auch für eine sichere Gesellschaft: „Denn Chancengleichheit, Solidarität und Gerechtigkeit sind wesentliche
Eckpfeiler für gesellschaftlichen Frieden". Und schließlich steht das Wort auch dafür, dass
man Rechte hat, für ein gesellschaftliches Netz und natürlich auch für jene tausende Menschen in
unserer Stadt, welche sich professionell oder ehrenamtlich für ihre Mitmenschen engagieren. So will Schröck
mit dieser Kampagne den Wert des sozialen Netzes für alle herausstreichen, "dieser ist uns oft nicht
mehr bewusst".
Graz Schal für mehr soziale Wärme
Die Art und Weise wie „Sozial verbindet" für mehr Bewusstsein sorgen möchte, äußert
sich in dem von Studierenden der FH Joanneum entworfenen Logo, welches zwei ein Herz umfassende Hände zeigt.
„Herz zu zeigen und verbindend zu wirken, kann auch auf eine sehr einfache Art erfolgen", so Schröck
mit Verweis auf den „Graz-Schal", eine der beiden Aktionen im Rahmen von „Sozial verbindet", welche bereits
gestartet sind. Der „Graz-Schal", an dem die Handarbeitsrunde „Die Laufmaschen" des SeniorInnenreferates
der Stadt Graz federführend mitwirkt, soll ja der längste Schal werden, den unser Land jemals gesehen
hat - und ein Zeichen der Freundschaft, welches zeigt, dass Menschen unterschiedlicher Herkunft, unterschiedlichen
Alters oder Geschlechts gemeinsam etwas Großes schaffen können und damit auch ein sichtbares Zeichen
gegen das Auseinanderdriften der Gesellschaft setzen können.
Ehrenamtsbörse läuft
Ein ebenfalls schon gestarteter Bestandteil von „Sozial verbindet" ist die Ehrenamtsbörse der
Stadt Graz. Auf www.graz.at können Organisationen nach ehrenamtlichen MitarbeiterInnen suchen. Ein weiterer
schon jetzt fixierter Bestandteil dieser Sensibilisierungsoffensive ist die Fotoausstellung „Mangel und Überfluss".
Hier handelt es sich um eine Fotoausstellung der anderen Art, die zeigen soll, welche Gegensätze es in unserer
Stadt gibt.
Dazu sind jede Menge weiterer Aktionen in Vorbereitung. „Sozial verbindet" soll aber kein starres Format sein
- Schröck: „Wir wollen auch die GrazerInnen einladen, eigene Ideen einzubringen!"
Die Aktion „Sozial verbindet" findet natürlich auch auf der Homepage der Stadt Graz ihren Niederschlag.
Unter www.graz.at/sozialverbindet findet man alle Infos zur Aktion, ein PDF der Broschüre „Im richtigen Leben"
sowie alle Infos zu den einzelnen Bestandteilen der Aktion. |