Pilotprojekt startet mit Schuljahr 2012/13 an Innsbrucker Pflichtschulen
Innsbruck (rms) - Die Innsbrucker Schulen sind verlässliche Partner für 6.035 SchülerInnen
und ihre Eltern. Als Schulerhalterin ist die Stadt Innsbruck für 21 Volksschulen, zehn Neue Mittelschulen,
zwei Sonderschulen und die Polytechnische Schule zuständig. „In den letzten Jahren haben wir den Bildungsstandort
Innsbruck kontinuierlich ausgebaut und setzen auch weiterhin auf ein Top-Betreuungsangebot für Kinder und
Eltern“, so Bildungsreferent Vizebürgermeister Christoph Kaufmann anlässlich der Präsentation des
Pilotprojektes „Schulsozialarbeit Modell Innsbruck“ am 27.03: „Dieses Projekt ist ein weiterer innovativer Schritt
des Bildungs- und Betreuungsangebotes der Stadt.“
Ein Modell mit Zukunft
Das Pilotprojekt soll im Schuljahr 2012/13 an den Innsbrucker Pflichtschulen starten. Es bringt eine Entlastung
für SchülerInnen mit Verhaltensauffälligkeiten, Lernschwierigkeiten oder in schwierigen persönlichen
Situationen.
Die SchulsozialarbeiterInnen stellen zum bestehenden Angebot, wie etwa dem der Vertrauenspersonen, eine Hilfestellung
für die Schulleitung vor Ort dar. „SchülerInnen wird – für alle möglichen Belange – anlassbezogen,
eine neutrale Ansprechperson zur Verfügung stehen, an die sie sich vertrauensvoll wenden können“, betonte
der Bezirksschulinspektor für Innsbruck-Stadt Wolfgang Haslwanter.
Jede/r der vier SozialarbeiterInnen betreut ca. zwei bis drei Schulen: Für die Startphase des Projektes sind
die Schulzentren Reichenau (Neue Mittelschule Reichenau, Volksschule Reichenau und die Polytechnische Schule),
das Schulzentrum Olympisches Dorf (Zwei Neue Mittelschulen und die Volksschule Neuarzl) sowie das Schulzentrum
Hötting (Zwei Neue Mittelschulen) vorgesehen. Die MitarbeiterInnen werden in den Schulen vor Ort arbeiten.
„Natürlich können aber auch andere Schulen im Bedarfsfall auf die Unterstützung der MitarbeiterInnen
zurückgreifen“, fügte Dr. Karin Zangerl (Amtsleitern Familie, Bildung und Gesellschaft) hinzu.
Die Kosten des Projektes werden von der Stadt Innsbruck, dem Land Tirol sowie dem „Lions Club Innsbruck Goldenes
Dachl“ getragen. Die Anstellung soll durch die Innsbrucker Soziale Dienste GmbH erfolgen, jede/r SchulsozialarbeiterIn
wird im Ausmaß von je 20 Wochenstunden tätig sein. Unterstützt wird das Modell durch den Landesschulrat.
Bildungsstandort Innsbruck
Das Betreuungsangebot der Stadt ist breit gefächert. In den letzten Jahren hat sich viel getan. Infrastrukturell
sind die Innsbrucker Pflichtschulen auf dem neuesten Stand: In den technischen Ausbau der bestehenden Informatiksäle,
Klassenräume und sogenannter Lerninseln investiert die Stadt Innsbruck jährlich ca. 100.000 Euro. Von
2005 bis 2011 wurden 380.700 Euro in die Neuausstattung von Schulbibliotheken gesteckt. Zudem werden jährlich
zwischen 90.000 und 110.000 Euro für diverse Bücher bzw. Medien ausgegeben.
Auch in Sachen „Neu- und Umbau von Schulstandorten“, stand Innsbruck in den letzten Jahren nicht still: Im Herbst
2005 wurde die Volksschule Innere Stadt eröffnet und an den Volksschulen Sieglanger, Pradl-Leitgeb, Igls-Vill,
Amras, Reichenau sowie an der Neuen Mittelschule Gabelsbergerstraße wurde zugebaut oder erweitert. Ab Herbst
2012 wird in der Höttinger Au mit der Errichtung des neuen Sonderpädagogischen Zentrums für schwerstbehinderte
Kinder begonnen.
Flächendeckendes Bildungsmodell
Seit dem Schuljahr 2009/10 wurde Innsbruck zur Modellregion, sieben von zehn Hauptschulen wurden als Neue
Mittelschulen geführt. Seit 2010/2011 gilt dies für alle zehn städtischen Pflichtschulen für
die 10- bis 14-Jährigen. Damit wurde dieses innovative Bildungsmodell flächendeckend ausgebaut.
Tagesheimschulen
Die schulische Ganztagesbetreuung ist bundesweit in aller Munde. Im Sinne der familienfreundlichen Stadt
werden in der Tiroler Landeshauptstadt 16 Volksschulen sowie sechs Neue Mittelschulen und beide Sonderschulen als
Tagesheimschulen geführt und bieten damit verlässliche Betreuung auch nach Unterrichtsende. Im internationalen
Vergleich liegt Innsbruck mit diesem Angebot im Spitzenfeld. „Das Angebot wird sehr gut angenommen. Waren es 2004/2005
noch 180 Kinder, so sind es im laufenden Schuljahr über 1.300 SchülerInnen, die in den Tagesheimschulen
betreut werden“, so Zangerl.
Internationalität im Unterricht
Seit dem Schuljahr 2007/08 ist im Gebäude der Volksschule Saggen auch die Innsbruck Elementary School
angesiedelt. „Als einzige englischsprachige Grundschule in Tirol ist die IES besonders für den Wirtschaftsstandort
Innsbruck von großer Bedeutung“, freut sich Vizebürgermeister Kaufmann über das Angebot: „Hier
wird die Möglichkeit geboten, Kinder in englischer Unterrichtssprache auf internationalem Niveau ausbilden
zu lassen.“
Time Out-Klassen
Seit mehr als zehn Jahren werden die beiden Time Out-Klassen in der Volksschule Altwilten sowie in der Neuen Mittelschule
Reichenau geführt. Sie sind eine Sonderform der Innsbrucker Volks- und Neuen Mittelschulen, welche Schülerinnen
und Schülern zu Gute kommt, die in ihren Klassen Verhaltensauffälligkeiten zeigen oder sich in schwierigen
persönlichen Situationen befinden. Ziel ist, Distanz zur bisherigen schulischen Situation zu schaffen und
sowohl die betroffenen Kinder, als auch deren Umfeld zu entlasten. „Um dieses Modell wird Innsbruck von anderen
Schulbezirken sehr beneidet“, so Amtsleiterin Karin Zangerl: „Das neue Modell der Schulsozialarbeit soll auch hier
ergänzend wirken.“
Grundlage für weitere Entscheidungen
Auch die Berufsorientierung ist seit vielen Jahren ein Fixpunkt der Innsbrucker Bildungslandschaft. Besonders in
der siebten und achten Schulstufe der Neuen Mittelschulen und natürlich auch an der Polytechnischen Schule
ist die Berufsorientierung ein wesentlicher Bestandteil des Unterrichts. |