Private Haushalte sparen 2011 7,5% ihres verfügbaren Einkommens
Wien (statistik austria) - Im Jahr 2011 sparten die österreichischen Haushalte 7,5% ihres verfügbaren
Einkommens. Damit setzt sich bei der Sparquote des Sektors Private Haushalte der sinkende Trend der vergangenen
beiden Jahre fort (2010: 8,3%, 2009: 10,7%). Dies ist das Ergebnis der vierteljährlichen Berechnungen von
Statistik Austria zu den volkswirtschaftlichen Sektorkonten.
Das Sinken der Sparquote resultiert aus den unterschiedlich hohen Wachstumsraten des verfügbaren Einkommens
und der Konsumausgaben. Während das nominelle verfügbare Einkommen um 2,6% anstieg, legten die privaten
Konsumausgaben nominell mit 3,5% gegenüber dem Vorjahr deutlich stärker zu. Mit der Inflationsrate (Verbraucherpreisindex
2011: +3,3%) konnte das Wachstum des verfügbaren Einkommens nicht Schritt halten.
Verfügbares Einkommen österreichischer Haushalte
Das verfügbare Einkommen des Sektors Private Haushalte im Jahr 2011 betrug 173,8 Mrd. Euro (2010:
169,4 Mrd. Euro). Positiven Einfluss auf diesen Anstieg hatten die Zunahme des Arbeitnehmerentgelts (+4,5%) und
der Selbständigeneinkommen (+5,3%); deutlich geringer wuchsen die Sozialleistungen (+1,3%). Negativ auf das
Wachstum des verfügbaren Einkommens wirkten hingegen die Sozialbeiträge (+4,6%), die Steuern vom Einkommen
(+4,9%) sowie der Rückgang der Vermögenseinkommen (-2,5%).
Erweitert man das herkömmliche Einkommenskonzept um staatliche Sachleistungen, die einzelnen Personen zugutekommen
(wie etwa Bildungs- und Gesundheitsleistungen), beträgt das so definierte verfügbare Einkommen nach dem
Verbrauchskonzept 207,6 Mrd. Euro. Damit stieg es gegenüber dem Vorjahr um 2,8%.
Österreich im internationalen Vergleich
Während die Sparquote der österreichischen Haushalte im internationalen Vergleich zuletzt eher
hoch war, entspricht sie mittlerweile dem Niveau des gesamten Euroraums. Den 8,3% im Jahr 2010 stehen 6,7% für
die EU und 8,2% für den Euroraum gegenüber (2009: Österreich 10,7%, EU 8,1%, Euroraum 9,7%). Aktuelle
Quartalswerte für die EU und den Euroraum veröffentlicht Eurostat jeweils vier Monate nach Quartalsende,
das nächste Mal am 30. April 2012. |