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Integration |
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erstellt am
04. 04. 12
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Kurz:
Gesellschaftliche Isolation bekämpfen
Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz will das Programm der Hausbesuche von Migranten
bei Migranten forcieren.
Wien (övp-pd) - In Österreich leben zirka 1,5 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund.
Die Meisten sind gut integriert, machen eine Ausbildung, gehen in die Schule oder arbeiten. Leider gibt es dennoch
Einige, die von der Gesellschaft isoliert leben und daher schlecht integriert sind und großteils kein oder
wenig Deutsch sprechen. Dieser Herausforderung möchte sich Sts Kurz nun stellen, indem er das Programm „Hausbesuche
von Migranten bei Migranten“ weiter ausbaut.
"Es werden Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren zu Hause besucht von Frauen, die selbst Migrationshintergrund
haben. Mit diesen Kindern wird die Sprache gelernt, motorische Fähigkeiten geschult, der Schuleintritt vorbereitet.
Und es hat den positiven Nebeneffekt, dass die Mütter, die sich verpflichten, das Programm jeden Tag mit den
Kindern zu wiederholen, Deutsch lernen und erstmals Anschluss an die Mehrheitsbevölkerung finden." erklärt
Sebastian Kurz am 03.04.
Hilfe zur Selbsthilfe
Mit diesen Familien soll nicht nur Deutsch geübt, sondern auch ein Bildungsbewusstsein geschaffen
werden. Die Coaches haben in vielen Fällen selbst einmal an diesem Programm teilgenommen und möchten
jetzt ihre Erfahrungen jetzt weitergeben und möglichst viele der nicht-integrierten Familien erreichen. Das
heißt "dass die Trainerinnen in Parks, im öffentlichen Raum, durch Mundpropaganda an diese Familien
herankommen, die wir mit herkömmlichen Integrationsmaßnahmen oder mit Deutschkursen gar nicht erreichen
können.“
Das Programm, welches auch in Ländern wie den USA, Israel, Kanada und Deutschland gut funktioniert, soll nun
auf 18 Standorte in Österreich ausgeweitet werden. Darunter fallen einige Wiener Gemeindebezirke und Städte
in Niederösterreich, Salzburg, Tirol, Kärnten und der Steiermark. |
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Lueger: Migrantinnen besser über niederschwellige Angebote zu erreichen
Wien (sk) - "Es ist gut, wenn sich Integrationsstaatssekretär Kurz einmal mehr an best-practice-Beispielen
der SPÖ und der Stadt Wien orientiert. Nichtsdestotrotz ist es gerade für Migrantinnen wichtig, dass
es niederschwellige Angebote gibt, wo sie auch außerhalb der Wohnung und des Familienverbandes Fuß
fassen können", so SPÖ-Integrationssprecherin Angela Lueger zur Ankündigung von Kurz, das Projekt
zu Hausbesuchen bei Migrantenfamilien in die Bundesländer auszuweiten. Wien habe zahlreiche Vorzeige-Projekte
über die man Migrantenfamilien besser erreichen könne.
Bei Programmen wie "Mama lernt Deutsch", Elternbildungsseminaren oder "Deutsch im Park", können
Frauen direkt vor Ort beraten werden und erhalten ein punktgenaues Angebot je nach Ausbildungsstatus, so Lueger.
Und es sei hervorzuheben, dass die Kurse flexibel zu verschiedenen Tageszeiten angeboten werden und in Kindergarten,
Schulen, Volkshochschulen, Frauenvereinen oder Stadtteilzentren - und bei Bedarf mit Kinderbetreuung - angeboten
werden. "Das ist wichtig, damit die Frauen auch aus dem gewohnten Umfeld rauskommen und Hemmschwellen abgebaut
werden", so die SPÖ-Integrationssprecherin.
Damit sich Migrantinnen, Migranten und ihre Kinder gut integrieren können und auch einen sozialen Aufstieg
schaffen, sei es wichtig, Integrationsprogramme auf die unterschiedlichen individuellen Bedürfnisse und Qualifikationsniveaus
auszurichten. Die SPÖ-Integrationssprecherin hebt in diesem Zusammenhang hervor, dass mit dem Programm "Start
Wien" NeuzuwanderInnen von Beginn an ein Startcoaching erhalten, damit sie die richtigen Kurse und einen raschen
Einstieg in den Arbeitsmarkt finden. |
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Vilimsky: Wöchentlicher Kurz-Schluss um 300.000 Euro
Hausbesuche bei Migrantenfamilien - ÖVP schickt Blockwarte
Wien (fpd) - Mit einem wöchentlichen "Kurz-Schluss", lässt ÖVP-Shooting Star Sebastian
Kurz aufhorchen, kommentierte der freiheitliche Generalsekretär NAbg. Harald Vilimsky den dieswöchigen
Kurz-Gag, wonach der Integrationsstaatssekretär nun Hausbesuche bei Migrantenfamilien machen will.
Nachdem der Kurz-Vorschlag, 10 Prozent der Steuern zweckwidmen zu lassen, von der eigenen Partei im Parlament niedergestimmt
worden sei, versuche sich der Staatssekretär nun mit der nächsten Idee. So wolle Kurz allen Ernstes eine
Art Blockwart zu "bildungsfernen Migrantenfamilien" schicken, kritisierte Vilimsky diesen "Kurz-Schluss".
"So werden 300.000 Euro wieder einmal sinnlos in Integrationsprojekte vergeudet, die keinerlei Aussicht auf
Erfolg haben", so Vilimsky, der darauf verwies, dass die Situation in Österreich nicht mit jener in den
USA oder Israel vergleichbar sei, da sich dort das Gros der Menschen integrieren wolle. Schon alleine aufgrund
der religiösen Barrieren werde es in Österreich nicht möglich sein, dass ÖVP-Blockwarte mit
muslimischen Frauen in Kontakt treten könnten. Weiters sei zu erwarten, dass sich ohne Androhung von Sanktionen,
niemand dazu entscheiden werde, seine traditionelle Lebensweise aufzugeben, betonte Vilimsky.
Es sei ein Trug-Schluss, in diesem Fall sogar ein Kurz-Schluss, zu glauben, dass man die integrationsverweigernden
Zuwanderer mit gutem Zureden davon überzeugen könne, ihre Einstellung zu ändern, so Vilimsky, der
Sanktionen wie etwa den Entzug von Leistungen für ein geeigneteres Mittel hält. "Auch dieser Kurz-Vorschlag
wird das Schicksal der vorhergehenden Kurz-Schlüsse teilen, und von der eigene Partei abgelehnt werden",
so Vilimsky. |
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Korun: Grünes Lob mit vielen Vorbehalten für Kurz
Wien (grüne) - Die Grünen können dem Wirken von Integrationsstaatssekretär Sebastian
Kurz durchaus Positives abgewinnen, orten aber nach wie vor gravierende strukturelle Defizite in der österreichischen
Integrationspolitik. Dies führte Integrationssprecherin Alev Korun am 03.04. anlässlich des nahenden
einjährigen Amtsjubiläums des Staatssekretärs aus.
Sie begrüßte bei einer Pressekonferenz die Existenz eines entsprechenden Staatssekretariats an sich
und fand lobende Worte für Kurz' Aktivitätslevel; Kritik übte sie aber am "falschen Leistungsmythos",
den Kurz und seine Partei propagierten.
Der von der ÖVP geprägte Slogan von "Integration durch Leistung" ignoriere die Leistungen der
"Gastarbeiter" der 1. Generation, die "seit den 60er Jahren Österreich mit aufgebaut hätten",
meint Korun. Außerdem nutze alle Leistungsbereitschaft nichts, wenn den betreffenden Personen dann erst recht
alle Chancen verwehrt blieben. Das Gerede von Leistung "tut so, als gäbe es Chancengleichheit".
Dem sei aber nicht so: Die Hälfte der ZuwandererInnen, die sich ihre Ausbildung in Österreich anerkennen
ließen, würden etwa unter ihrer Qualifikation beschäftigt, erklärte Korun unter Berufung auf
eine jüngst präsentierte OECD-Studie als ein Beispiel.
Integration durch Chancengleichheit
Die Bemühungen des Staatssekretärs um bessere und schnellere Anerkennung von im Ausland erworbenen
Qualifikationen ist eine Maßnahme, die Korun lobend erwähnte. Allerdings müsse man für die
von den Grünen geforderte "Integration durch Chancengleichheit" rasch weitere Schritte setzen. Ein
Vorschlag: Ministerien sollten ihre Bewerbungsverfahren anonymisieren. So hätten Personen mit den - unter
Anführungszeichen - "falschen" Nachnamen bessere Chancen, aufgrund ihrer Qualifikation im Verfahren
weiterzukommen.
"Kultur der Motivation"
Generell kritisieren die Grünen weiterhin die österreichischen Fremdengesetze, die "integrationsfeindlich
und integrationsbehindernd" seien. Auch dass es immer wieder zu Abschiebungen von gut integrierten Personen
komme, sei untragbar, so Korun. Die "Deutschfrage" sei auch ungenügend gelöst. Die Auflage
per Integrationsvereinbarung, binnen einer gewissen Frist ein gewisses Sprachniveau zu kommen, um im Land verbleiben
zu dürfen, schaffe eine "Kultur der Angstmache", es brauche aber eine "Kultur der Motivation",
vor allem, um bildungsferne Schichten anzusprechen.
Positiv kommentierte Korun die jüngste Ankündigung des Staatssekretärs für "Hausbesuchsprojekte",
um MigrantInnen zu erreichen. Die "Community" als Multiplikatoren in die Integrationsarbeit einzubinden,
sei einer ihrer Vorschläge schon beim ersten Treffen mit Kurz im Vorjahr gewesen. "Das scheint er inzwischen
so zu sehen wie ich." |
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