Ausstellung im Landesgericht Linz
Wien (bmj) - Er gilt als einer der Cheforganisatoren des Holocaust: Adolf Eichmann, geb. 1906 in
Solingen, aufgewachsen in Linz, SS-Obersturmbannführer, war als Leiter des „Judenreferates IV B4“ im Reichssicherheitshauptamt
führend für die Deportation und Ermordung von rund 6 Millionen Menschen mitverantwortlich.
Der Prozess gegen Adolf Eichmann vor dem Jerusalemer Bezirksgericht (Aktenzahl 40/61) begann am 11. April und endete
am 15. Dezember 1961 mit dem Todesurteil. Die internationalen Medien berichteten ausführlich über diesen
Prozess und trugen dazu bei, das Schicksal der Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden einer breiten
Öffentlichkeit ins Gedächtnis zu rufen.
Diesem Prozess widmet sich die zuvor in Berlin und im Justizpalast in Wien gezeigte Sonderausstellung „Der Prozess
– Adolf Eichmann vor Gericht“. Die österreichische Justiz präsentiert diese international vielbeachtete
Ausstellung in Kooperation mit der Stiftung Topographie des Terrors, der Stiftung Denkmal für die ermordeten
Juden Europas und der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz im Justizpalast in Wien. Sie ist
ein Schwerpunkt zum permanenten Fortbildungsthema Justiz und Zeitgeschichte.
Im Zentrum der Ausstellung steht Originalfilmmaterial, aus dem über spezielle Monitore interaktiv Sequenzen
aus unterschiedlicher Sicht der Prozessbeteiligten abgerufen werden können. Begleitend dazu bieten Schautafeln
und Stelen Informationen zur Biografie Adolf Eichmanns, zur Situation der Ghettos Europas, zur Prozessvorbereitung
und -durchführung, zu den Zeitzeugen sowie zu den Pressestimmen.
Die Ausstellung kann von 19. März bis 11. Mai 2012 (Montag bis Freitag, Feiertage geschlossen) zwischen 07:30
und 16:30 Uhr im Schwurgerichtssaal des Landesgerichts Linz besichtigt werden. Der Eintritt ist frei. |