Ausbildungsgarantie für Jugendliche: Maßnahmen greifen   

erstellt am
16. 04. 12

Studie belegt hohe Effizienz und Qualität der überbetrieblichen Lehrausbildung im Burgenland
Eisenstadt (blms) - 1998 wurden österreichweit Qualifizierungsmaßnahmen für lehrstellensuchende Jugendliche geschaffen, um Jugendlichen, die keine geeignete Lehrstelle in einem Betrieb finden, eine berufliche Ausbildung zu ermöglichen. Das Land Burgenland und das AMS Burgenland fördern seit Beginn diese Maßnahmen. Mit Erfolg, wie eine am 11.04. von Landesrat Peter Rezar gemeinsam mit AMS Landesgeschäftsführerin Helene Sengstbratl und Roland Löffler vom Österreichischen Institut für Berufsbildungsforschung präsentierte Studie zeigt. 42,8 Prozent der teilnehmenden Jugendlichen schließen die Kurse ab, ein Viertel der Kursteilnehmer findet sofort nach Ausbildungsende einen Job oder einen Lehrplatz. Nur 10,9 Prozent brechen die Ausbildung ab, österreichweit liegt diese Quote bei 15 bis 20 Prozent. Die Studie belegt auch den nachhaltigen Erfolg der im Rahmen der Ausbildungsgarantie im Burgenland gesetzten Maßnahmen. Demnach sind ein Jahr nach Ausbildungsende mehr als die Hälfte der jungen Kursteilnehmer in Beschäftigung oder haben einen Lehrplatz, ein Viertel ist in weiteren Schulungen. Die Ergebnisse bestätigen den im Burgenland eingeschlagenen Weg, unterstreicht Landesrat Peter Rezar: „Jugendbeschäftigung und Jugendausbildung sind für mich die Mega-Themen der Zukunft. Land Burgenland und AMS haben in den vergangenen Jahren die überbetriebliche Berufsausbildung massiv ausgebaut. Wir setzen damit das Versprechen der Ausbildungsgarantie im Burgenland um: Jedem Jugendlichen steht ein Ausbildungsplatz offen.“

Die überbetriebliche Lehrausbildung ist ein ganz wesentliches Element um Jugendliche im System zu halten. Je länger die Zeitspanne zwischen Schulabschluss und Einstieg in die Arbeitswelt ist, desto schwieriger ist es. Wir müssen die Jugendlichen so früh wie möglich abholen“, sagt Studienautor Roland Löffler vom Österreichischen Institut für Berufsbildungsforschung. Den im Burgenland gesetzten Maßnahmen bescheinigt der Wissenschaftler durchwegs Erfolg: „74 Prozent der befragten Jugendlichen sind mit der von ihnen absolvierten Maßnahme sehr zufrieden oder eher zufrieden. Der arbeitsmarktpolitische Erfolg zeigt sich, wenn man den Erwerbsstatus der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sechs Monate vor und sechs Monate nach der Maßnahme vergleicht: Der Anteil in Beschäftigung steigt von 1,8 Prozent auf 8 Prozent an, der Anteil in Lehre von 3,9% auf 15%. Der Anteil der arbeitslos oder lehrstellensuchenden Vorgemerkten nimmt von 14,5% auf 1% bzw. 6,6% auf 6% ab.“ Ein Erfolg sei auch, dass die Mehrheit der Praktikumsbetriebe die Praktikantinnen und Praktikanten auf Lehrstellen übernommen haben, so Löffler. Aus Sicht der Betriebe seien jedoch längere Betriebspraktika wünschenswert. Löffler empfiehlt auch eine flexiblere Gestaltung der Dauer der Praktika je nach Beruf und individueller Situation der Jugendlichen und die Schaffung eines gemeinsamen Betriebspools um die Effizienz bei der Akquisition von Praktikumsplätzen zu steigern.

Allen Trägereinrichtungen wird durchwegs ein hoher Qualitätsstandard bescheinigt, Lob gibt es auch für die reibungslose Zusammenarbeit zwischen Trägerorganisationen, dem AMS Burgenland und den Praktikumsbetrieben. Löffler: „Die Zuweisung der Jugendlichen erfolgt passgenau.“

Insgesamt wurden 217 Qualifizierungsangebote, inklusive Berufsorientierung, die von sieben Trägereinrichtungen BFI, WIFI, Dialog, BUZ Neutal, Jugend am Werk, ibis acam und ABC durchgeführt in den Jahren 2004 bis 2010 durchgeführt wurden, unter die Lupe genommen.

Berufsausbildung junger Menschen bleibt im Fokus
Land Burgenland und AMS haben in den vergangenen 10 Jahren rund 40 Mio. Euro in die Berufsausbildung junger Menschen investiert. „Aus meiner Sicht als Soziallandesrat sehr gut angelegtes Geld. Denn die Studie hat auch eindeutig ergeben, dass die Kurse ein Instrument gegen den Systemausstieg junger Menschen sind.“

Fakt ist: unter allen Sonderprogrammen ist das Jugendausbildungsprogramm am höchsten budgetiert. So wurden von Land uns AMS zusammen im Ausbildungsjahr 2001/02 für 130 Jugendliche 1,13 Millionen Euro veranschlagt. Im Ausbildungsjahr 2010/11 wurden 7,62 Millionen Euro für 537 Jugendliche bewilligt. „Wir wenden 18% unseres Budgets für dieses Sonderprogramm auf, heuer 5,9 Millionen Euro. Das Jugendausbildungsprogramm wird auch in den nächsten Jahren ein Schwerpunkt bleiben. Die überbetriebliche Lehrausbildung ist alternativlos. Alle sollen eine Chance bekommen, und das ist gut so“, sagt AMS Landesgeschäftsführerin Helene Sengstbratl. Auch aus diesem Grund habe das Land Burgenland – in Abstimmung mit dem AMS - im Phasing Out einen besonderen Schwerpunkt auf Jugendbeschäftigung und auch Jugendausbildung gelegt, betont Rezar: „Natürlich werden wir die Ausbildungsgarantie mit den BAG Kursen auch in den kommenden Jahren fortsetzen. Unser Ziel muss lauten, im Burgenland Fachkräfte auszubilden, um jungen Menschen, die Basis für einen Job mit gerechter Entlohnung - von der man auch Leben kann - zu geben.

Die Evaluierung der Ausbildungsgarantie gäbe dem Land Burgenland und dem AMS wichtige Daten für die weitere Konzeptionierung der Jugendausbildungsmaßnahmen und sie unterstreiche, dass die Mittel für das Auffangnetz sehr gut investiertes Geld sind – unter arbeitsmarkt- als auch sozialpolitischen Aspekten, so der Landesrat abschließend.
     
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