Nach Giftschlammkatastrophe: LH Niessl und LH Voves übergeben sanierten Kindergarten im ungarischen
Devecser
Eisenstadt (blms) - Die Giftschlammkatastrophe im ungarischen Devecser im Oktober 2010 die zehn Tote,
etliche Verletzte, Heimatlose und eine versehrte Landschaft hinterließ, ist vielen Menschen nach wie vor
in Erinnerung. Mit einer großen Benefizaktion wurden im Burgenland rund 80.000 Euro gesammelt um rasch und
unbürokratisch zu helfen. Mit Hilfe von Spendengelder aus dem Burgenland und der Steiermark wurde nun der
Kindergarten in Devecser fertiggestellt und am 13.04. von Landeshauptmann Hans Niessl gemeinsam mit seinem steirischem
Pendant, Landeshauptmann Franz Voves, Wirtschaftskammerpräsident Honorarkonsul Ing. Peter Nemeth und dem ungarischen
Minister für Nationale Angelegenheiten, Dr. Miklos Rethelyi übergeben. „Naturkatastrophen machen vor
keinen Landesgrenzen, vor keinen Staatsgrenzen halt. Wenn so eine Naturkatastrophe passiert, dann muss es einen
regionalen Schulterschluss geben. Das war so in Devecser, und das muss auch in der Zukunft so sein, unabhängig
davon wo ein Unglück passiert. Ich wünsche uns aber allen, dass wir in Zukunft vor solchen Katastrophen
verschont bleiben“, so Niessl.
Am 4. Oktober 2010 ereignete sich im in der Stadt Ajka angesiedelten Aluminiumwerk der MAL AG ein schwerer Industrieunfall,
der so genannte Kolontár-Dammbruch. Aus dem Deponiebecken traten 600.000 bis 700.000 Kubikmeter ätzender,
schwermetallhaltiger Rotschlamm aus und überflutete 40 Quadratkilometer großen Gebietes, darunter den
Großteil des Ortes Kolontár. Auch die Stadt Devecser im Komitat Veszprém wurde überflutet.
Zehn Menschen kamen bei der Umweltkatastrophe ums Leben, rund 150 wurden verletzt. Die Region Devecser liegt nicht
einmal 100 Kilometer von der burgenländischen Grenze entfernt.
„Als ich von diesem Unglück in der Region Devecser erfahren habe, habe ich sofort Kontakt mit dem Honorarkonsul
Ungarns für das Burgenland, Wirtschaftskammerpräsident Peter Nemeth, aufgenommen. Wir haben umgehend
eine Hilfsaktion in die Wege geleitet. Wir wollten etwas tun, damit die Situation der betroffenen Bevölkerung
verbessert wird, und Schäden – soweit möglich – rasch behoben werden“, sagt Landeshauptmann Hans Niessl.
Insgesamt wurden bei der Hilfsaktion „Burgenland hilft Ungarn“ 80.000 Euro im Burgenland gesammelt. 30.000 Euro
wurden gemeinsam von der Wirtschaftskammer und dem Land Burgenland zur Verfügung gestellt. „Ich freue mich,
dass wir alle hier zusammengekommen sind und die Ergebnisse unserer gemeinsamen Hilfsaktion vorstellen können.“,
so der Landeshauptmann.
Für Wirtschaftskammerpräsident Honorarkonsul Ing. Peter Nemeth ist die Unterstützung bei der Renovierung
des Kindergartens in Devecser ist eine Investition in die Zukunft dieser Region: „Es ist wichtig, dass sich die
Kinder hier wohl fühlen. Denn nur wenn sie hier Geborgenheit spüren, viele positive Erfahrungen sammeln,
nur dann werden sie auch als Jugendliche und junge Erwachsene in diesem Land, in dieser Region leben wollen und
sich hier eine Existenz aufbauen.” |