Staatssekretär trifft tunesischen Staatssekretär Abdouli
Wien (bmeia) - Die aktuellen Entwicklungen in Tunesien und die weiteren Schritte im politischen Übergangsprozess
nach dem Sturz des Regimes von Ben Ali im Vorjahr standen im Mittelpunkt eines Arbeitsgesprächs, das Staatssekretär
Wolfgang Waldner am 13.04. mit dem Europa-Staatssekretär im tunesischen Außenministerium, Touhami Abdouli,
führte. „Tunesien hat mit den ersten freien Wahlen im Oktober 2011 und der Bildung einer Regierung der nationalen
Einheit erfolgreich die ersten Schritte im Demokratisierungsprozess gesetzt. Dieser Weg hat Vorbildwirkung für
den gesamten arabischen Raum. Anlässlich meiner Teilnahme am ersten Treffen der „Freunds Syriens“ in Tunis
Ende Februar konnte ich mir selbst ein Bild von den Fortschritten in Tunesien machen“, erklärte Waldner im
Anschluss an das Treffen.
Positiv sei zudem die jüngste Entscheidung der verfassunggebenden Versammlung, die Scharia nicht in der Verfassung
zu verankern. Dies vermeide eine Spaltung der Gesellschaft. „Aus österreichischer Sicht bildet vor allem die
Wahrung der hohen Standards bei Minderheiten- und Frauenrechten ein wichtiges Anliegen“, betonte der Staatssekretär.
Österreich habe daher die Errichtung eines Länderbüros der Hochkommissarin für Menschenrechte
in Tunesien mit einem finanziellen Beitrag unterstützt.
Staatssekretär Waldner erkundigte sich auch nach den Plänen der Regierung im sozialen und wirtschaftlichen
Bereich. „Um sozialen Spannungen vorzubeugen, wird es wichtig sein, sicherzustellen, dass alle Teile der Gesellschaft
von Wachstum und Wohlstand profitieren“, hielt Waldner fest. Auch konkrete Kooperationsmöglichkeiten zwischen
Österreich und Tunesien etwa im Tourismussektor oder im Bereich erneuerbarer Energien wurden erörtert.
Der Besuchsaustausch zwischen Wien und Tunis habe seit dem letzten Jahr merklich an Dynamik gewonnen. Vizekanzler
Spindelegger plane für Mai einen bilateralen Besuch in Tunis. „Wir unterstützen Tunesien auf dem Weg
der Demokratisierung und stehen gemeinsam mit unseren Partnern in der EU bereit, unseren Beitrag zu Frieden, Stabilität
und Wohlstand in der südlichen Nachbarschaft Europas zu leisten“, so der Staatssekretär abschließend.
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