Wien (kmuforschung) - 28 % der Betriebe sind auf der Suche nach qualifizierten Fachkräften. Laut aktueller
Erhebung der KMU Forschung Austria leidet das Gewerbe- und Handwerk unter akutem Fachkräftemangel. Insgesamt
dürfte der Bedarf an qualifizierten Fachkräften bei mindestens 15.000 liegen, schätzt Walter Bornett,
Direktor der KMU Forschung Austria. Und das, obwohl der mit über 600.000 Beschäftigten größte
Arbeitgeber Österreichs auch der mit Abstand wichtigste Ausbildungssektor ist. Mehr als 56.000 der insgesamt
128.000 Lehrlinge werden im Gewerbe und Handwerk ausgebildet. An zweiter Stelle liegt der Handel mit knapp 19.000
Lehrlingen. Danach folgen die Industrie (16.300) und der Tourismus (11.800).
"Das derzeitige Lehrlingsangebot reicht offensichtlich nicht aus, den Fachkräftebedarf zu decken und
die Öffnung des Arbeitsmarktes im vergangenen Jahr hat für die Gewerbe- und Handwerksbetriebe auch keine
nennenswerten Effekte gebracht", meint Walter Bornett. Angesichts der demographischen Entwicklung wird sich
die Problematik noch verschärfen, befürchtet Bornett. "Es kämpfen ja nicht nur die Unternehmen
untereinander um die Pflichtschulabgänger/innen, sondern das duale Ausbildungssystem generell gegen andere
Qualifizierungsangebote, z. B. höhere Schulen."
"Zur Behebung des Fachkräftemangels wäre es sinnvoll, die Attraktivität der österreichischen
Lehrausbildung und die damit verbundenen Berufsaussichten auch bei jungen Menschen außerhalb Österreichs
zu bewerben", schlägt Bornett vor. |