Haslauer: Landesweite Verkehrssicherheitsaktion zum sicheren Mopedfahren
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Salzburg (lk) - Mopeds gehören zu den gefährlichsten Verkehrsmitteln: Mopedfahrer haben
im Vergleich zu Pkw-Lenkern ein rund zehnfaches Unfallrisiko. Jeder zehnte Verletzte im Straßenverkehr ist
ein Mopedfahrer und drei Viertel der verletzten Mopedfahrer sind zwischen 15 und 17 Jahre alt. "Weil das Moped
viele Gefahren birgt, ist uns das Thema Sicherheit gerade bei den jungen, noch nicht routinierten Verkehrsteilnehmern
ein großes Anliegen", betonte Verkehrsreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Wilfried Haslauer
am 13.04. bei der Präsentation der landesweiten Verkehrssicherheitsaktion "Grips statt Gas!" im
ARBÖ-Fahrsicherheits-Zentrum Straßwalchen. Die Aktion zum sicheren Mopedfahren wird gemeinsam mit dem
Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) und der Polizei durchgeführt. "Die Freude am Fahren soll
durch Trainings und Informationen ergänzt werden. Mit dem Salzburger Verkehrssicherheitsprogramm 'Gib8!' und
den dazugehörigen Verkehrssicherheitsaktionen erhöhen wir die Sicherheit auf Salzburgs Straßen",
so Verkehrsreferent Haslauer.
Die Verkehrssicherheitsaktion "Grips statt Gas!" beinhaltet unter anderem eine landesweite Plakataktion,
spezielle Erlebnisworkshops unter dem Motto "Sicher auf zwei Rädern", einen Videobewerb mit dem
Titel "Moped.Grips", kostenlose Fahrsicherheitstrainings für jugendliche Mopedlenker in Fahrsicherheitszentren,
Folder und Informationen auf Facebook sowie verstärkte Moped-Kontrollen durch die Polizei.
Mopedfahrer haben hohes Unfallrisiko
"Fast drei Viertel aller in einen Unfall verwickelten Mopedlenker waren zwischen 15 und 17 Jahre
alt", erläuterte Dipl.-Ing. Dr. Rainer Kolator, Leiter des KFV-Salzburg, die Unfallsituation. Erhöhtes
Risiko besteht vor allem für 15-jährige Mopedlenker, denn mangelnde Reife, Imponiergehabe und jugendliche
Selbstfindungsprozesse sind für die Sicherheit am Moped hinderlich. Da die Jugendlichen die Beherrschbarkeit
von Situationen häufiger falsch einschätzen würden, führe dies zu mehr Unfällen.
Mopedunfälle in Salzburg
Von Jänner bis Ende November 2011 verletzten sich im Bundesland Salzburg 384 Moped-fahrer. Davon waren 73
Prozent Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren (280). Die Zahl der Mopedunfälle ist im Vergleich zu 2010 fast
gleich geblieben. Von den 151 verletzten 15-Jährigen im Straßenverkehr (Salzburg, Jänner bis November
2011) waren zum Unfallzeitpunkt rund 85 Prozent mit dem Moped unterwegs (sieben Prozent mit einem Pkw, fünf
Prozent mit dem Fahrrad).
Verstärkte Moped-Kontrollen
Die Polizei führt 2012 verstärkt Moped-Kontrollen im gesamten Bundesland durch. Die acht Rollentester
werden in Stadt und Land eingesetzt: Bei den technischen Kontrollen werden die Mopeds auf ihre Verkehrssicherheit
geprüft. "Pro Jahr werden rund 2.000 Mopeds im Bundesland überprüft. Etwa 130 davon erreichen
zu hohe Geschwindigkeiten und 500 Mopedlenker werden wegen anderer Übertretungen - wie zum Beispiel technische
Mängel - beanstandet", berichtete Oberst Friedrich Schmidhuber, Leiter der Verkehrsabteilung der Polizei
Salzburg. Darüber hinaus weist die Polizei bei Verkehrssicherheitsberatungen an Berufsschulen, AHS und BHS
auf die besonderen Gefahren im Zusammenhang mit dem Lenken von Mopeds hin.
Veränderungen haben Folgen
Häufig ist den Jugendlichen und auch ihren Eltern nicht bewusst, welche Folgen das Auffrisieren des Mopeds
haben kann: Kennzeichenabnahme, Geldstrafen bis zu mehr als 6.000 Euro, der Antrag auf den Führerschein "L
17" wird grundsätzlich abgelehnt und im Falle eines Verkehrsunfalls gibt es für die Versicherung
einen Haftungsausschluss bis zu 10.000 Euro. Diese Fakten werden über Folder bei Aktionen, in Fahrsicherheitszentren,
Schulen und Fahrschulen an die Betroffenen gebracht.
Erlebnisworkshops "Sicher auf zwei Rädern"
Besonders im ersten halben Jahr des Mopedführerschein-Besitzes passieren viele Unfälle, auch wegen mangelnder
Fahrpraxis. Für 15- und 16-jährige Mopedlenker gibt es daher ein neues Angebot: Das KFV veranstaltet
- mit Unterstützung des Salzburger Verkehrssicherheitsfonds und der AUVA - Erlebnisworkshops "Sicher
auf zwei Rädern", um das Risikobewusstsein zu schärfen. Weitere Partner sind der Landesschulrat
für Salzburg, das Jugendrotkreuz, Polizei, ÖAMTC und ARBÖ. Erreicht werden soll durch die Workshops
ein verantwortungsvoller Umgang mit dem Fahrzeug und das Vermeiden von riskanten Fahrmanövern - vor allem
überhöhte Geschwindigkeit und Selbstüberschätzung. Auch die bewährten Aktionen mit dem
Mopedsimulator werden heuer wieder mit Schülern der neunten Schulstufe weitergeführt.
"Grips statt Gas!"-Plakate im ganzen Bundesland
Großformatige Plakate am Straßenrand weisen in allen Bezirken auf die landesweite Aktion "Grips
statt Gas!" hin. Moped- und Autofahrer werden so im Verkehr an angepasstes Verhalten erinnert. Zusätzlich
gibt es Plakate für Schulen, Gemeinden, Polizeiinspektionen, Fahrschulen, etc. Rolling-Boards und Stadtbus-Aufkleber
unterstützen die Bekanntheit der Aktion. Zusätzlich gibt es Freecards mit Fotostories zu Moped-Themen,
die bei Aktionen, Workshops, Fahrsicherheitstrainings und bei Polizeikontrollen verteilt werden bzw. aufliegen.
Infos zum sicheren Mopedfahren auf Facebook
Die beiden Facebook-Seiten HartMUT und RESPEKTa, die für mehr Mut und Respekt in Salzburg einstehen, bringen
sich ebenfalls in die Aktion ein. Infos zu verschiedenen Aspekten des sicheren Mopedfahrens (Ausrüstung, Gebrauchtmopeds,
Mopedführerschein, nächtliches Fahren, etc.) sollen regelmäßig in kleinen Portionen unter
die jungen Leute gebracht werden.
Videobewerb "Moped.Grips"
Damit sich die Jugendlichen auch aktiv einbringen können, gibt es in Zusammenarbeit mit dem Jugendreferat
der Stadt Salzburg den Videobewerb "Moped.Grips" für Jugendliche zwischen 14 und 20 Jahren. Zu gewinnen
gibt es Fahrsicherheitstrainings, Mopedhelme und Kletterpark-Gutscheine. Die Siegerehrung findet während der
Spielemesse am 13. Oktober 2012 statt. Weitere Infos unter www.facebook.com/mopedgrips.
Kostenlose Fahrsicherheitstrainings in Fahrsicherheitszentren
Für jugendliche Mopedlenker gibt es die Möglichkeit, praktische Fahrsichertrainings kostenlos mitzumachen.
Unterstützt werden diese Trainings vom Land Salzburg ("Gib8!"). "Durch die Moped-Fahrsicherheitstrainings
wollen wir bei den jugendlichen Fahrern einen Zugewinn an technischem Fahrkönnen, Verkehrsanpassung und einen
deutlichen Bewusstseinssprung bezüglich des im Straßenverkehr eingegangenen Risikos erreichen",
erklärt Dietmar Doloscheski, Leiter des ARBÖ-Salzburg.
Mopedausbildung
Wer ein Moped lenken will, braucht eine theoretische und praktische Ausbildung und eine Prüfung. Nur Führerscheinbesitzer
(egal welcher Klasse) brauchen keinen Moped-Ausweis. Die Ausbildung kann frühestens sechs Monate vor dem 15.
Geburtstag begonnen werden. Wer noch nicht 16 Jahre alt ist, braucht die Einwilligung der Erziehungsberechtigten.
Gemacht werden kann die Moped-Ausbildung bei Autofahrerclubs (ARBÖ, ÖAMTC) und bei Fahrschulen.
Die Moped-Ausbildung besteht aus sechs Stunden Theorie, der Theorieprüfung (Multiple-Choice), sechs Fahrstunden
auf dem Übungsplatz und zwei Stunden Fahren im Straßenverkehr. |