Verkehrsunfallstatistik
Wien (bmi) - Die Zahl der Verkehrstoten in Österreich sinkt seit Jahren konstant. 1999 gab es
1.079 Tote im Straßenverkehr, 2011 kamen 523 Menschen ums Leben. Der Rückgang seit damals beträgt
52 Prozent. 523 Personen kamen 2011 bei Verkehrsunfällen ums Leben, um 5,3 Prozent weniger als 2010. Das ist
die niedrigste Zahl an Verkehrstoten seit dem Beginn der Aufzeichnungen im Jahre 1950. Bei längerfristiger
Betrachtung der Unfallentwicklung ist die Zahl der Verkehrstoten in Österreich im Jahresvergleich damit seit
1999 bereits zum zwölften Mal in Folge gesunken. Insgesamt ereigneten sich 2011 35.129 Unfälle bei denen
45.025 Menschen verletzt wurden. Hauptunfallursachen waren nicht angepasste Fahrgeschwindigkeit, Vorrangverletzung,
Unachtsamkeit oder Ablenkung, Überholen, Fehlverhalten von Fußgängern, Übermüdung und
Krankheit. "Jeder Tote auf Österreichs Straßen ist einer zu viel. Dennoch zeigt uns die Bilanz,
dass die österreichischen Straßen für alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer immer
sicherer werden", sagte Innenministerin Mag.a Johanna Mikl-Leitner bei der Präsentation der endgültigen
Unfallbilanz 2011 am 12. April 2012 in Wien.
Alkoholunfälle
Die Zahl der Alkoholunfälle und der dabei verletzten Personen war jeweils rückläufig ( 0,7 % bzw.
1 %). Dennoch gab es 2011 – nach einem Rückgang von 28 Prozent im Jahr davor – mit 51 Verkehrstoten bei Alkoholunfällen
wieder deutlich mehr Opfer als 2010 (+18 Tote). Der Anteil der Verkehrstoten bei Alkoholunfällen stieg um
fast 10 Prozent. Damit war 2011 jeder zehnte Verkehrstote nach offiziellen Zahlen Opfer eines Alkoholunfalles;
im Jahr 2010 war es jeder 17. Ein wesentlicher und wichtiger Schwerpunkt für die Bundespolizei stellt angesichts
des Anstieges bei den Alkoholtoten im Vorjahr die Bekämpfung von Alkohol am Steuer dar. "Die Kontrolldichte
konnte durch den Einsatz der Vortestgeräte auf 1,4 Millionen Alkotests deutlich erhöht werden, mehr als
40.000 Alkolenker sind aus dem Verkehr gezogen werden", sagte die Innenministerin. Weiters wurden 2011 1.256
Fahrzeuglenker wegen Fahrens unter Drogeneinfluss angezeigt; das ist eine Zunahme um 14,8 Prozent (2010: 1.094).
Ein wesentlicher und wichtiger Schwerpunkt stellt angesichts des Anstieges bei den Alkoholtoten im Vorjahr weiterhin
die Bekämpfung von Alkohol am Steuer dar. Daher hat das Innenministerium in Kooperation mit den Ländern
die Zahl der Alkoholvortestgeräte weiter erhöht. Derzeit stehen der Exekutive 1.400 Alkoholvortestgeräte
und 1.653 Alkomaten zur Verfügung.
Kindersicherheit im Straßenverkehr
Bei den jüngsten Verkehrsteilnehmern bis 14 Jahre ist die Zahl der Verletzten rückläufig (-1 % auf
2.886). Dennoch nahm die Zahl der Unfälle um 1,6 Prozent auf 2.713 zu; ebenso erhöhte sich die Zahl der
getöteten Kinder von 10 auf 13 (2009: 15). Die meisten Kinder (38 %) verunglückten in Pkws (1.105), wobei
davon 93 Prozent gesichert waren; weitere 27 Prozent als Fußgänger (791) und 21 Prozent mit dem Fahrrad
(604). "Da auch die Anzeigen wegen mangelnder Kindersicherung im Fahrzeug auf 7.179 zugenommen haben, die
außerdem eine Vormerkung im Vormerksystem zur Folge haben, müssen wir besonders in diesem Bereich weiterhin
und trotz des hohen Kontrollausmaßes verstärkt Bewusstseinsbildung betreiben", betonte Johanna
Mikl-Leitner.
Mehr Unfälle mit Motorrädern und Fahrrädern
Hatte die Zahl der Unfälle mit einspurigen Kfz, Radfahrern und Fußgängern im Jahr 2010, auch bedingt
durch das schlechte Wetter, gegenüber dem Vorjahr abgenommen, so gab es 2011 wieder einen Anstieg: + 6,1 Prozent
bei den Unfällen mit einspurigen Kfz und + 18 Prozent bei Unfällen mit Radfahrern. Mit 3.441 Motorradunfällen
gab es um 12,6 Prozent mehr als 2010. Somit war 2011 an jedem zehnten Verkehrsunfall mit Personenschaden zumindest
ein Motorrad beteiligt. Bei 285 Unfällen mit Reisebussen ( 14,2 %) wurden 271 Bus-Insassen verletzt, jedoch
keine getötet. Es ereigneten sich auch weniger Unfälle mit schweren Lkw (1.391; 7,9 %).
Kontrolle und Prävention
"Eine größtmögliche Verkehrssicherheit ist ein wichtiges Anliegen. Vor allem Prävention,
Kontrolle und Bewusstseinsbildung sind wesentlich zur Verhinderung von Unfällen im Vorfeld. Die Polizistinnen
und Polizisten leisten mit ihren Verkehrsschwerpunkten und den zielgerichteten Kontrollen sowie in der Präventionsarbeit
tagtäglich einen wichtigen Beitrag für größtmögliche Sicherheit im Straßenverkehr",
sagte die Innenministerin. "Wir sind auch künftig bestrebt, durch präventive und repressive Verkehrsüberwachungsmaßnahmen
eine nachhaltige Verhaltensänderung der Verkehrsteilnehmer im Sinne eines partnerschaftlichen und rücksichtsvollen
Miteinander im Straßenverkehr zu bewirken, und so zur Verbesserung der Verkehrssicherheit in Österreich
beizutragen." Neben einer verstärkten sichtbaren Präsenz der Exekutive wird das Innenministerium
die strategische und zielgerichtete Verkehrsüberwachung und Verkehrskontrolle auch künftig an die aktuellen
Entwicklungen und Erfordernisse anpassen, weiter intensivieren und verstärken. Ein weiterer Schwerpunkt der
Arbeit für noch mehr Sicherheit im Straßenverkehr ist die vielfältige Tätigkeit der Exekutivbeamten
im Bereich der Prävention. Es gilt bei den Gruppen die besonderen Risiken ausgesetzt sind (Kinder, Jugendliche,
Moped- und Motorradfahrer sowie Senioren) ein entsprechendes Gefahrenbewusstsein zu schaffen. |