Klimafonds prämiert "Smart District Gnigl"
Salzburg (stadt) - Im Rahmen der „Smart City Days 2012“ in Wien und Graz präsentiert Technologieministerin
Doris Bures am 11.04. die Siegerprojekte des „Smart City-Calls“ des Klima- und Energiefonds. Unter den sechs Top-Vorhaben,
die von einer international besetzten Expertenjury ausgewählt wurden, befindet sich auch das Salzburger Projekt
„Smart District Gnigl“. Ziel des Projekts ist es, den geplanten Bildungscampus Gnigl mit einem CO2-neutralen Gebäudekonzept
zu optimieren, ein Konzept für die Mobilitätsentwicklung im Stadtteil zu integrieren, Varianten zur Energieversorgung
mit Nutzung möglicher Abwärmepotentiale zu prüfen und Informations- und Kontrollsysteme aufzurichten.
Der Klima- und Energiefonds wird das prämierte Projekt fördern. Bürgermeister Heinz Schaden bei
der Preisverleihung: „Salzburg setzt seit Jahren Konsequent Schritte in Richtung `smart city`. Bei dem Projekt
in Gnigl werden diese Komponenten vernetzt. Die Prämierung ist sichtbare Bestätigung für unseren
Kurs.“
Smart District Gnigl – Projektdokumentation
Im Masterplan „Smart City Salzburg“ wurde der energetischen Optimierung von Siedlungen gleichermaßen eine
hohe Bedeutung beigemessen wie der Vorbildrolle der Stadt Salzburg als Eigentümer von Objekten und Anlagen.
Die geplante Sanierung des Kindergarten Gnigl wurde in größerem Zusammenhang neu gedacht. Nunmehr wird
mit der Errichtung des „Bildungscampus Gnigl“ ein umfassendes neues Konzept für Kindergarten, Volksschule,
Vereinsheim und städtisches Wohnhaus umgesetzt. Damit hat die Stadt ein sehr geeignetes konkretes Vorhaben,
welches ein großes Potenzial für die Entwicklung im Sinn einer Smart City aufweist.
Themenstellungen
Folgende Themenstellungen ergeben sich daraus:
- Neubau der öffentlichen Objekte als Chance für die gesamte Siedlung Obergnigl – Impuls für höchste
Gebäudequalität auch im umliegenden Bestand, aufgrund des Neubaus induzierte Möglichkeiten für
eine lokale Wärmeversorgung, lokale Mobilitätslösungen unter Einbeziehung der verschiedenen NutzerInnengruppen,
Bildungscampus als zentraler Informationsknoten
- Lokale Wärmeversorgungsoptionen unter Berücksichtigung der lokalen Abwärmepotenziale (Bäckerei)
- Mobilitätsangebot ist mehr als Parkplätze schaffen – Aufbau eines Zentralstandorts für Mobilitätsdienstleistungen
/ multimodale Mobilitätsdrehscheibe
- Synergien durch unterschiedliche NutzerInnen(-profile), z.B. Wärmespeicherung, sollen identifiziert und
genutzt werden
Ziele – vom Bildungscampus zum Smart District
Ziele sind die Optimierung des geplanten Neubaus „Bildungscampus Gnigl“ und die daraus abgeleitete Neugestaltung
des Stadtteils – „Smart District Gnigl“.
In der Umsetzung verfolgt das Projekt den Ansatz, zunächst in den vier Themengruppen Konzepte für Gebäude,
Energieversorgung, Mobilität und Information Grundlagen zu erarbeiten. Diese werden unter wissenschaftlicher
Begleitung parallel in gemeinsamen Work-shops zusammengeführt und dargestellt.
Folgende Kernelemente werden durch das Projekt angestrebt:
- Verknüpfung des pädagogischen Konzepts mit Synergien bei der Nutzung von Kindergarten, Hort, Schule
und Vereinshaus
- Nutzung von Synergien einer gemischten Nutzung anstelle optimierter Einzellösungen (z.B. Turnsaal, Nachmittagsbetreuung,
..)
- Bei Neubau Möglichkeit zur energetischen Optimierung der Gebäude: Wärmebedarf, effiziente Beleuchtung,
Energieversorgung, Energieerzeugung etc.
- Erweiterung der Systemgrenzen durch Entwicklung von Sanierungsmaßnahmen für umliegende Bestandsgebäude
- Erweiterung der Systemgrenzen bei der Energieversorgung durch Einbeziehung der benachbarten Gebäude –
des Stadtteils
- Verknüpfung mit Mobilitätsfragen (Parkplätze, Schulwege, Mobilitätsknotenpunkt für
Stadtteil Gnigl
- Monitoring und Sichtbarmachung der Ergebnisse, Verknüpfung mit Bildungsangeboten
- Ergebnisse, Erkenntnisse
- „Bildungscampus Gnigl“: CO2-neutrales Gebäudekonzept, Vorgaben für den Wettbewerb und das -verfahren;
Optimierung des Siegerprojekts; Ausweitung Ziele „Bildungscampus“ – Konzept für CO2-neutrale Sanierung der
benachbarten städtischen Wohngebäude
- Detailstudie Energieversorgung: Variantenuntersuchung verschiedener Wärme-versorgungsalternativen unter
Berücksichtigung von CO2-Emissionen, Sensitivität auf weitergehende Sanierungsaktivitäten, Abwärmepotenziale
etc.
- Detailstudie Mobilität: Umfassendes Konzept für Mobilitätsentwicklung in Gnigl inkl. Konkretisierung
von mit AnrainerInnen abgestimmten Maßnahmen
- Detailstudie Information: Konzept für sichtbare Informationen zum „Smart District Gnigl“, Einbindung des
Energiekontrollsystems, Echtzeit-Fahrplaninformationen etc.
- Gesamtkonzept für den „Smart District Gnigl“: Gebäude, Energieversorgung, Mobilität, Information
zur Beschlussvorlage für die Gemeindevertretung
|