Villach (stadt) - Novität für Österreich: In Oberwollanig wurde erstmals ein Wasserhochbehälter
mit einer Photovoltaik-Anlage errichtet. Die Gesamtinvestitionssumme beläuft sich auf rund 330.000 Euro. Damit
ist jetzt für die Bevölkerung im Bereich Oberwollanig nicht nur die Trinkwasser-, sondern auch die Löschwasserversorgung
für Jahrzehnte sichergestellt.
"Bereits ein Vorzeigemodell"
"Das Energieprojekt mit der Photovoltaik-Anlage ist bereits ein Vorzeigemodell. Damit ist nicht nur
der Hochbehälter energieautark, sondern es können auch weitere Wasserspeicheranlagen mit Strom versorgt
werden. Auf diese Weise nützen wir beim Speichern und Transportieren des wertvollsten Lebensmittels auf die
umweltverträglichste Energiequelle, die es überhaupt gibt, nämlich die Sonne", unterstreicht
Vizebürgermeister Richard Pfeiler.
Nebelfrei - ideal für Photovoltaik
Der Standort des Hochbehälters mit dem südseitig ausgerichteten Eingangsbereich erwies sich als
ideal für die Installation einer Photovoltaik-Anlage. Dazu kommt die fast ganzjährig nebelfreie Höhenlage,
die eine Energiegewinnung von nahezu 5000 Kilowattstunden pro Jahr erwarten lässt. Die Kosten für die
Solarpaneele schlagen sich mit rund 15.000 Euro zu Buche. Die Energieautarkie drückt auch die CO2-Belastung:
Bei einer Lebensdauer von 25 Jahren werden mehr als 80 Tonnen CO2-Emissionen vermieden.
Vorausschauende Wasserpolitik
"Die Wasserpolitik unserer Stadt war schon immer zukunftsweisend und beispielgebend für viele
Kommunen. Wir könnten dank der vorausschauenden Wasserpolitik und der Schüttmenge unserer Quellen noch
drei Städte in der Größe Villachs mit Trinkwasser versorgen", betont Pfeiler. Die letzten
Jahre - mit ständigen Wasserknappheiten im Süden sowie Hochwasser im Westen und Norden Österreichs
- hätten deutlich bewiesen, dass eine funktionierende Wasserversorgung keine Selbstverständlichkeit ist.
Urlaken, Karawankenwasser, Tiebelquellen
So konnte nicht nur der Wasserbezug aus dem Brunnenfeld Urlaken enorm vergrößert, sondern im
Zuge des Autobahnbaus Karawankenwasser und das Wasser eines Teils der Tiebelquellen gesichert werden. Auch ein
Tiefbrunnen im Bereich Magdalen wurde aktiviert, der einer allfälligen Notversorgung zur Verfügung steht.
100 Kubikmeter Speicherkapazität
Der neue Hochbehälter in Oberwollanig wurde in Form eines Fertigteil-Betonbauwerks errichtet. Der
Behälter besteht aus zwei Wasserkammern mit jeweils 50 Kubikmeter Speicherkapazität. Neben der Abdeckung
des Trinkwasserbedarfs im Versorgungsbereich dient der Hochbehälter vor allem auch zur Versorgung der Hydranten
beziehungsweise zur Abdeckung der Feuerlösch-Grundversorgung.
Trinkwasser- und Löschwasserversorgung für Jahrzehnte sichergestellt
Mit dem neuen Wasserhochbehälter ist jetzt für die Bevölkerung im Bereich Oberwollanig nicht
nur die Trinkwasser-, sondern auch die Löschwasserversorgung für Jahrzehnte sichergestellt.
Hochbehälter Oberwollanig
- Bauzeit: Sommer bis Herbst 2011
- Baukosten: 330.000 Euro
- Photovoltaik-Anlage: 15.000 Euro
- Speicherkapazität: zweimal 50 Kubikmeter
- Leistung Photovoltaik-Anlage: rund 5000 Kilowattstunden
Wasserversorgung Villach
- Versorgte Einwohner: zirka 59.000
- Versorgungsbereich: 21,4 Quadratkilometer
- Leitungsnetz (inklusive Hausanschlüsse): rund 500 Kilometer
- Hochbehälter (14 Anlagen): 23 Millionen Liter
- Hausanschlüsse: über 9000
- Hydranten: 750
- Jährliche Förderung und Verteilung: 6 Milliarden Liter
- Tagesverbrauch pro Person: zirka 135 Liter
- Bei Notfall abgepacktes Trinkwasser auf Lager, (mobile Pakettiermaschine): 5000 Pakete
- Mitarbeiter Wasserwerk: 28
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