Heeresreform – Fähigkeiten werden an realistische Einsatzszenarien angepasst
Wien (bmlvs) - Wie bereits im November 2011 der breiten Öffentlichkeit bekannt gegeben, reduziert
das Österreichische Bundesheer in den kommenden Jahren etwa zwei Drittel seines schweren Geräts. Dazu
zählen verschiedene Panzerarten, Panzerartillerie und Fliegerabwehrkanonen. Mit diesem Reformschritt wird
der aktuellen und zukünftigen Bedrohungslage Rechnung getragen. Das Bundesheer trennt sich von militärischem
Gerät, das nicht mehr gebraucht wird. Alle Waffengattungen bleiben bestehen. Die Kapazitäten werden reduziert,
um die militärischen Fähigkeiten an realistische Einsatzszenarien anzugleichen. Als logische Konsequenz
daraus wird sinnvollerweise die Ausbildung des Personals in den betroffenen Waffengattungen Panzer, Artillerie
und Fliegerabwehr angepasst.
Wie Streitkräftekommandant Generalleutnant Günter Höfler am 18.04. in einer Aussendung betont hat,
wäre es "völlig unwirtschaftlich, einen Überbestand an Unteroffizieren in diesen Waffengattungen
auszubilden." Das Bundesheer hat zurzeit für die im Bestand befindlichen Panzer und Geschütze genug
geschulte und gut trainierte Unteroffiziere. Die Waffen-, Geräte-, Schieß- und Fahrausbildung dieser
Waffengattungen werden jedoch ebenso unverändert weitergeführt wie die Offiziersausbildung.
Strukturreform: Zwei Drittel des schweren Geräts werden abgebaut
Bis 2014 werden rund 750 von derzeit 1.150 gepanzerten Fahrzeugen des Österreichischen Bundesheeres
ausgesondert. Die Panzer werden entweder verkauft, verschrottet oder für die Gewinnung von Ersatzteilen verwendet.
Durch die Verwertung sind bis 2014 Einnahmen
von 17 Millionen Euro zu erwarten. Bei den Betriebskosten kann, laut Expertenschätzungen, mit mittel- und
langfristigen Einsparungen von mehr als 15 Millionen Euro jährlich gerechnet werden. Komplett ausgesondert
werden der Jagdpanzer "Kürassier", der Bergepanzer M-578 und der Schützenpanzer "Saurer".
Die Kampfpanzerflotte "Leopard" 2A4 wird halbiert, von den Panzerhaubitzen M-109 A5Ö bleiben rund
ein Viertel bestehen. Zur Gänze im Bestand bleiben die Schützenpanzer "Ulan", der Radpanzer
"Pandur" sowie die Masse der Berge- und Pionierpanzer. |