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Nach dem Ministerrat |
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erstellt am
17. 04. 12
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Faymann:
Ratifikationsprozess des Steuerabkommens mit der Schweiz eingeleitet
Beschlüsse des gestrigen Anti-Atom-Gipfels wichtiges Argument auf europäischer
Ebene
Wien (sk) - Der Ministerrat hat am 17.04. u.a. den Ratifikationsprozess des Steuerabkommens mit der Schweiz
eingeleitet. Für Bundeskanzler Werner Faymann ist dieses Abkommen auch Beleg für die Berechenbarkeit
der Regierungspolitik, die dieses Abkommen im Budget eingeplant hat. Der Kanzler verwies beim Pressefoyer außerdem
auf die Beschlüsse des gestrigen Anti-Atom-Gipfels. Die vollständige Kennzeichnungspflicht und die Selbstverpflichtung
der Energieunternehmen, auf Atomstromzertifikate zu verzichten, seien auch ein wichtiges Argument auf europäischer
Ebene.
Wenn er, so der Bundeskanzler, auf europäischer Ebene gegen Atomkraft auftrete, sei von Befürwortern
der Atomkraft, "die aus Fukushima nichts gelernt haben", oft das Argument gekommen, Österreich brauche
selbst auch Atomstrom. Dieses Argument sei mit den Beschlüssen des gestrigen Gipfels, die Österreich
beim Import atomstrom-frei mache, nun entkräftet. Auch für die europäische Diskussion sei dies ein
wesentlicher Beitrag, unterstrich der Kanzler. Als besonders positiv hob Faymann auch hervor, dass man gemeinsam
mit NGO wie Greenpeace oder Global 2000 für die Sache arbeite, nämlich der Atomlobby in Europa entgegenzutreten.
Beschlossen wurde im Ministerrat außerdem eine Reform des Pensionskassensystems. 800.000 Menschen - rund
jeder vierte Arbeitnehmer - haben in einer Pensionskasse eine Veranlagung für eine Zusatzpension. Künftig
soll es dabei mehr Informations- und auch Wahlmöglichkeiten geben, nämlich ob die Veranlagung konservativ
oder risikoreicher erfolgen soll, informierte der Bundeskanzler.
Der Kanzler nahm außerdem zur Diskussion um eine europäische Ratingagentur Stellung und zu Berichten,
wonach das Konzept einer privaten europäischen Ratingagentur noch offen sei. Faymann betonte, dass man in
Europa die Bemühungen um eine europäische Ratingagentur jedenfalls fortsetzen müsse. Man werde dieses
Projekt nicht aufgeben, eine europäische Ratingagentur sei wichtig, um "auch hier für mehr Berechenbarkeit
zu sorgen"; man brauche klare Finanzmarktregeln, so der Kanzler abschließend. |
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Spindelegger: Mehr Chancen für direkte Demokratie
Steuerabkommen schafft Vorgangsweise für die Zukunft und Regelung für die Vergangenheit
Wien (övp-pd) - "Wir wollen dem Bürger in der Zukunft mehr Möglichkeiten geben, sich
stärker an der Demokratie zu beteiligen", so Vizekanzler Michael Spindelegger am 17.07. in seinem Ministerratsvortrag
zum Demokratiepaket der Jungen ÖVP. Das Demokratiekonzept, das zuerst innerhalb der ÖVP und danach parteiübergreifend
diskutiert wird, sieht unter anderen einen Ausbau der Bürgeranfrage, mehr Persönlichkeitswahl und eine
Aufwertung direkt-demokratischer Instrumente vor. "Wir müssen mit dem Zeitgeist einer stärkeren
Beteiligungsmöglichkeit gehen und den Menschen neue Möglichkeiten und Chancen der direkten Demokratie
eröffnen. Der richtige Weg ist nicht Piraten gegen die Demokratie einzusetzen, sondern den Bürgern ein
stärkeres Angebot für mehr Mitsprache zu geben. Alle Parteien sollen die Möglichkeit bekommen, sich
mit ihren Unterschieden darstellen zu können", so Spindelegger.
"Es ist wertvoll und richtig, dass wir jetzt ein Abkommen mit der Schweiz haben. Dadurch können die Gelder,
die in die Schweiz transferiert wurden, nachversteuert werden", so Vizekanzler Spindelegger, der sich ausdrücklich
bei Finanzministerin Maria Fekter für ihren Einsatz bedankte, zum Steuerabkommen mit der Schweiz. "Jeder
der sein Geld in der Schweiz veranlagt, muss auch die dafür geltenden Zinserträge abliefern. Damit haben
wir eine klare Vorgangsweise für die Zukunft und Regelung für die Vergangenheit festgelegt. Dieses Abkommen
ist ein wesentlicher Teil für unser Konsolidierungspaket und ich bin froh, dass es so rasch umgesetzt wurde",
so Spindelegger weiter.
Ein weiteres Thema im Ministerrat war die Reform des Pensionskassengesetzes. Michael Spindelegger: "Wir haben
jetzt Regelungen und Antworten darauf, was die Bürger zu Recht bewegt hat – nämlich, dass ihre veranlagten
Gelder nicht ordnungsgemäß verzinst werden und dass sie nicht mit einer fixen Pension rechnen können."
In Zukunft werden die Menschen stärker eingebunden und können selber entscheiden, wie ihre Pensionsvorsorge
angelegt werden soll. "Wir geben den Betroffenen mehr Mitspracherecht und das ist ein wichtiger Schritt. Mit
diesem Gesetz ist gewährleistet, dass jeder selbst die Verantwortung für seine Pensionsvorsorge übernimmt."
Zu den geplanten Benzinpreiskorridoren von Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner hält der Vizekanzler
fest: "Ich halte diese Maßnahme für eine mögliche und marktkonforme Gestaltung und einen innovativen
Weg. Dadurch wird sichergestellt, dass gerade bei längeren Wochenenden keine Benzinpreiserhöhungen mehr
stattfinden können." |
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