Innsbruck (rms) - Vielen älteren Menschen sind Computer, Internet und Co. fremd. Um ihnen den Zugang
zu neuen Medien zu erleichtern, initiierte die Stadt Innsbruck das Konzept der „Silbernen Surfer“ – das sind Kurse,
in denen Kinder und Jugendliche auf freiwilliger Basis älteren Damen und Herren die grundlegenden Anwendungen
im Umgang mit dem Internet vermitteln. Seniorenstadträtin Univ.-Prof. Dr. Patrizia Moser und Mag.a Uschi Klee
(Referat Frauenförderung, Familien und Senioren) besuchten am 16.04. die TeilnehmerInnen, die in der Neuen
Mittelschule Hötting den aktuellen Kurs absolvierten.
„Diese generationenübergreifende Zusammenarbeit funktioniert hervorragend“, freut sich Stadträtin Moser.
„Ich konnte mir selbst ein Bild machen, wie facettenreich dieser Know-How-Transfer ist. Im Mittelpunkt steht natürlich
die Weitergabe der technischen Fertigkeiten der Schülerinnen und Schüler an die Seniorinnen und Senioren,
aber auch die Jugendlichen profitieren nachhaltig in mannigfacher Weise. Die Silbernen Surfer funktionieren nur
dank des großen Engagements der Schülerinnen und Schüler samt den Lehrerinnen und Lehrern der Innsbrucker
Neuen Mittelschulen und es macht mich ganz besonders stolz, dass dieser Wille zur freiwilligen Zusammenarbeit der
Generationen auch nach sechs Jahren unvermindert anhält.“
Bereits im Jahr 2005 startete die Stadt Innsbruck (Referat Frauenförderung, Familien und Senioren) mit den
„Silberne Surfer“-Kursen ein innovatives Projekt, das bis heute nichts von seiner Attraktivität verloren und
in der Zwischenzeit zahlreiche Nachahmer in verschiedenen Städten gefunden hat. Insgesamt sind es bisher rund
530 ältere Innsbruckerinnen und Innsbrucker, die in 53 Kursen Grundkompetenzen für die neuen Medien erworben
haben.
Scheu vor neuen Medien nehmen
An drei Nachmittagen werden Grundschritte für die Nutzung von Internet und E-Mail vermittelt. Dazu
erarbeiten Schülerinnen und Schüler der Innsbrucker Schulen gemeinsam mit ihren EDV-Lehrerinnen und -Lehrern
ein zielgruppenorientiertes Internet-Schnupperprogramm, das sie dann selbst in den „Silberne Surfer“-Kursen umsetzen.
So sitzen in den EDV-Räumen der Innsbrucker Schulen dann jeweils eine Schülerin bzw. ein Schüler
gemeinsam mit einer älteren Dame bzw. einem älteren Herrn vor einem PC, um in die unendlichen Möglichkeiten
des Internets einzutauchen, ganz individuell je nach Vorlieben bzw. Vorkenntnissen der Seniorinnen und Senioren.
Generationenübergreifender, zweidimensionaler Wissenstransfer
Im Zuge dieser intensiven Zusammenarbeit der Zweier-Teams wird natürlich nicht nur technisches Wissen
von der jüngeren zur älteren Generation transferiert, sondern es werden auch Erfahrungen und Erlebnisse
von der älteren an die jüngere Generation weitergegeben. Darüber hinaus wird das Verständnis
und die Neugier für die jeweils andere Generation gefördert und die Dialogfähigkeit erweitert.
Soziale Kontakte
Im Rahmen dieser gemeinsamen Beschäftigung mit den neuen Medien entstehen nicht nur Teams während
der Kursstunden, sondern es werden oftmals Kontakte geknüpft, die auch nach dem „Silberne Surfer“-Kurs weiter
bestehen. So gibt es nicht wenige Fälle, wo die Jugendlichen auch lange nach den Kursen noch in Kontakt mit
ihren einstigen „Schützlingen“ stehen, weiterhin Wissen und Erfahrungen ausgetauscht werden und manchmal sogar
fast familiäre Bindungen entstehen.
Freiwilligkeit
Ein ganz besonderer Aspekt der Silbernen Surfer ist auch die Freiwilligkeit. Sowohl Lehrerinnen und Lehrer als
auch Schülerinnen und Schüler stellen ihre Freizeit für dieses Projekt zur Verfügung. |