Generalsekretär für auswärtige Angelegenheiten ruft zur verstärkten internationalen
Kooperation gegen Atomwaffen auf
Wien (bmeia) - „Die nächsten Jahre werden von entscheidender Bedeutung für die Frage sein,
ob die Menschheit fähig ist, eine Lösung für die permanente Existenzbedrohung durch Atomwaffen zu
finden. Dazu bedarf es politischen Willens aller Staaten, echter Kooperationsbereitschaft und einer starken Mobilisierung
der Zivilgesellschaft gegen Atomwaffen“ forderte der Generalsekretär im Außenministerium Dr. Johannes
Kyrle nachdrücklich anlässlich der von 30. April bis 11. Mai in Wien stattfindenden Konferenz des Atomwaffensperrvertrags
(NPT).
„Der Atomwaffensperrvertrag steht vor großen Herausforderungen. Die Gefahr der Verbreitung von Atomwaffen
muss gestoppt werden. Die Frage des iranischen Nuklearprogramms muss dabei zu einer Lösung geführt werden,
die das internationale Abrüstungsregime stärkt und nicht untergräbt“, betonte Kyrle. „Gleichzeitig
muss das Ziel einer nuklearwaffenfreien Welt durch konkrete Schritte glaubwürdig verfolgt werden. Den Worten
müssen Taten folgen.“ forderte der Außenamtsgeneralsekretär. Bei der letzten NPT Konferenz 2010
konnte Einigung über einen Aktionsplan zur nuklearen Abrüstung erzielt werden, der die Umsetzung konkreter
Schritte bis 2015 umfasst. Die zweiwöchige Konferenz mit etwa 1000 Delegierten aus 190 Staaten und zahlreichen
Vertretern der Zivilgesellschaft dient unter anderem auch einer ersten Bilanz der Umsetzung des Aktionsplans.
„Ich bin davon überzeugt, dass sich die Argumente für nukleare Abrüstung letztendlich durchsetzen
werden. Internationale Beziehungen, die auf dem System der nuklearen Abschreckung und der gegenseitigen Vernichtung
aufbauen, können langfristig nicht stabil sein. Fukushima muss ein Weckruf auch für die nukleare Abrüstung
sein: Es gibt kein vom Menschen geschaffenes System, das nicht fehleranfällig ist und bei Atomwaffen kann
sich die Menschheit keine Fehler leisten. Die einzige nachhaltige Lösung, der Bedrohung durch Atomwaffen zu
begegnen, ist ihre völlige und globale Eliminierung“ betonte Kyrle.
„Es freut mich, dass der Atomwaffensperrvertrag durch die Konferenz 2012 noch stärker in Wien verankert ist
und wir die hier ansässige Expertise nützen, die Gefahr der Verbreitung von Atomwaffen gemeinsam zu bannen
und bei der nuklearen Abrüstung endlich glaubwürdig voranzukommen“, erklärte der Generalsekretär.
„Das Nuklear-Dossier in den Vereinten Nationen in Wien ist in den letzten Jahren immer wichtiger geworden. Es ist
daher eine logische Konsequenz, dass auch der Atomwaffensperrvertrag, das zentrale Vertragswerk in diesem Bereich,
in Wien präsent ist “ so Kyrle abschließend. |