Filmfestival Crossing Europe  

erstellt am
30. 04. 12

Schmied über die Bedeutung von Filmfestivals, europäische Herausforderungen und Chancen beim Film
Kulturministerin Claudia Schmied beim Crossing Europe Filmfestival Linz
Wien (bmukk) - Anlässlich der Verleihung des "Crossing Europe Award European Competition 2012" in Linz betonte Kulturministerin Dr. Claudia Schmied am 29.04. die Bedeutung von Filmfestivals: "Festivals erfüllen weit mehr als das reine Projizieren von Filmen: sie erreichen neue Publikumsschichten, leisten oft ausgezeichnete Vermittlungsarbeit und bereichern den Ort und die Region in denen sie stattfinden maßgeblich."

Zum österreichischen Film und der europäischen Dimension sagte die Ministerin weiter: "Der anhaltende Erfolg des österreichischen Films beweist nachdrücklich die Qualität des heimischen Filmschaffens. Wenn wir uns vergegenwärtigen, mit welchen Herausforderungen FilmemacherInnen im europäischen Markt konfrontiert sind, wird deutlich, dass ein Film nicht nur qualitativ außerordentlich gut sein muss, sondern auch gezielt und überlegt am europäischen Markt platziert werden muss, um bestehen zu können. Während Hollywood um die 700 Filme pro Jahr produziert, entstehen in Europa rund 1.000 Filme. Daher ist es im Bereich der Förderpolitik wesentlich, sowohl die nationalen als auch die europäischen Mittel optimal zu nutzen. Dies ist uns in den vergangenen Jahren durch aktive Teilnahme an europäischen Fördersystemen und Ko-Produktionsabkommen mit unseren wichtigsten Partner-Ländern gelungen, so wurde beispielsweise im letzten Jahr ein trilaterales Filmabkommen mit Deutschland und der Schweiz abgeschlossen, die sprachbedingt unsere wichtigsten Ko-Produktionspartner darstellen. Aktuell entstehen vier Filme auf Basis dieses Abkommens."

"Derzeit verhandeln wir ein ab 2014 geltendes EU Förderprogramm, Creative Europe, das unter anderem ein neues Finanzierungsinstrument vorsieht, das Bankenfinanzierungen für die Kreativwirtschaft erleichtern soll und damit den Kreativsektor mit seinem großen innovativen Potenzial zu einem wichtigen Player im gesamtwirtschaftlichen Gefüge machen kann. Eine Studie im Auftrag des BMUKK zeigt, dass Österreich in den vergangenen vier Jahren EU-Strukturförderungen in Höhe von 78,8 Mio Euro für Kultur in Österreich im Rahmen der EU-Regionalpolitik lukrieren konnte. Jetzt ist es wichtig, dass wir uns dafür einzusetzen, Kunst und Kultur auch in den künftigen EU Programmen gut zu verankern, um dem Kreativsektor und den Kunstschaffenden die Bedeutung zu verleihen, die sie für Österreich, für Europa haben. Dabei wäre von Seiten der Bundesländer darauf z achten, dass zum Beispiel Regionalkinos in den Förderprogrammen berücksichtigt werden", so Kulturministerin Schmied abschließend im Rahmen ihrer Rede beim Filmfestival Crossing Europe in Linz.

Das BMUKK fördert das Österreichische Filmschaffen mit insgesamt rund Euro 22,6 Mio jährlich. Dies umfasst die Finanzierung des Österreichischen Filminstituts, des Innovativen Film und die Förderung zahlreicher weiterer Initiativen, Festivals, Preise und Vermittlungsmaßnahmen unterstützt. Details zu den einzelnen Förderprogrammen sind im jährlichen Kunstbericht des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur abrufbar.

 

Preisverleihung 2012
Linz (crossing europe) - Am Abend des 28.04. stand Crossing Europe Filmfestival Linz ganz im Zeichen der Preisverleihung der neunten Festivalausgabe. Hier die GewinnerInnen und ihre Filme:

Bei im Ursulinensaal des OÖ Kulturquartiers abgehaltenen Preisverleihung – u.a. in Anwesenheit von Bundesministerin Claudia Schmied – ging der Crossing Europe Award European Competition (Preisgeld: 10.000,- Euro) an Z DALEKA WIDOK JEST PIEKNY / IT LOOKS PRETTY FROM A DISTANCE (PL 2011) von Wilhelm Sasnal & Anka Sasnal.

Heuer zum zweiten Mal verliehen wurde der NEW VISION AWARD powered by Silhouette (5.000,- Euro), den Joao Canijo (PT) für SANGUE DO MEU SANGUE / BLOOD OF MY BLOOD (PT 2011) gewann.

In der Gunst des Publikums lag WEEKEND (GB 2011) von Andrew Haigh voran, der mit dem AUDIENCE AWARD (1.000,- Euro powered by Crossing Europe & 1 Hotelgutschein powered by PARK INN by Radisson Linz) bedacht wurde.

2012 vergaben zum ersten Mal zwei FEDEORA Jurys, bestehend aus je drei FilmkritikerInnen der FEDEORA KritikerInnenvereinigung (Federation of Film Critics of Europe and the Mediterranean, www.fedeora.eu) den FEDEORA Award an einen der ausgewählten Dokumentarfilme aus der Sektion PANORAMA Europa. Die beiden Jurys vergaben den Preis für die Kategorie Dokumentarfilme von RegisseurInnen unter 33 Jahre an EIN BRIEF AUS DEUTSCHLAND / A LETTER FROM GERMANY (DE 2011; R: Sebastian Mez) sowie eine Special Mention an HAUPTFRIEDHOF / CEMETARY (DE 2011; R: Melanie Jilg) und den Preis für die Kategorie für Dokumentarfilme von RegisseurInnen über 33 Jahre an VOL SPECIAL / SPECIAL FLIGHT (CH 2011; R: Fernand Melgar) sowie eine Special Mention an ENTRÉE DU PERSONNEL / STAFF ENTRANCE (FR 2011; R: Manuela Frésil).

Der Crossing Europe Award Local Artist wurde erneut in einen Geld- und einen Sachpreis geteilt: Der von Land Oberösterreich/Kultur gestiftete und mit 4.000,- Euro dotierte Geldpreis ging an Katharina Gruzei für DIE ARBEITERINNEN VERLASSEN DIE FABRIK (AT 2012). Edith Stauber erhielt für NACHBEHANDLUNG (AT 2012) den 2.000,- Euro-Gutschein, gestiftet von Synchro Film, Video und Audio Bearbeitungs GmbH, Wien.

Die Gewinnerin des Crossing Europe Award Local Artist 2012 Atelierpreis powered by Atelierhaus Salzamt ist Susanna Flock für TRYING TO BUILD A SENTENCE (AT 2011).

 

Am 29.04 ging die neunte Ausgabe von Crossing Europe Filmfestival Linz erfolgreich zu Ende. Und Festivalleiterin Christine Dollhofer hat durchwegs Positives zu vermelden. Einmal mehr konnte die BesucherInnenmarke des Vorjahres geknackt werden; somit positioniert sich das Festival noch stärker als impulsgebendes Zeitkulturevent in Linz und in Oberösterreich.

Strahlendes Wetter und ein strahlendes Gesicht der Festivalleiterin kennzeichneten das Bilanzgespräch zum neunten Crossing Europe-Jahrgang. Selbst hochsommerliche Temperaturen in der zweiten Hälfte der Festivalwoche konnten das Linzer Kinopublikum genauso wenig wie die annähernd 750 Fachgäste aus dem In- und Ausland davon abhalten, die Kinosäle zu stürmen. Seit der Eröffnung am Dienstag, 24. April bis zur Preisverleihung, am Samstagabend in Anwesenheit von Bundesministerin Claudia Schmied haben knapp 21.000 Festivalgäste sowie Film- und Musikbegeisterte die Filmvorstellungen, Ausstellungen, Talks und die Nightline des Festivals besucht. Dies bedeutet, dass Crossing Europe den erfolgreichsten Festivaljahrgang seit Bestehen verzeichnen kann. Die Zahlen im Vergleich: 2010: 17.000, 2011: 19.000 BesucherInnen.
   

Informationen: http://www.crossingEurope.at. 
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