NÖ Trafikanten suchen nach neuen Standbeinen   

erstellt am
30. 04. 12

Wien (nöwpd) - Nach Schikanen beim Verkauf ihrer Tabakwaren haben die Tabaktrafikanten neue Vertriebsmöglichkeiten als Buchhandlung, Karten- und Reisebüro gefunden. "Jetzt dürfen wir 95 Prozent aller im Handel befindlichen Bücher auf Bestellung verkaufen", berichtet Gabriele Karanz, Obfrau der NÖ Trafikanten, dem NÖ Wirtschaftspressedienst. Hinzu kommt der Kartenverkauf für jede Veranstaltung, so auch einen Kasinobesuch, in ganz Österreich. Wie in Kartenbüros können sich die Kunden Sitzplätze für jede Veranstaltung aussuchen und reservieren lassen. Als drittes "Standbein" nennt die Korneuburger Geschäftsfrau den Verkauf von Urlaubsgutscheinen für verschiedene Destinationen, zum Beispiel Thermen, in Österreich, Deutschland, Tschechien, Slowakei und Ungarn.

"Mit der Möglichkeit zur intensiven Beratung sind wir in diesem Bereich konkurrenzlos", ist Gabriele Karanz überzeugt. In ganz Niederösterreich verkaufen derzeit ca. 200 Trafikanten Urlaubs- und Veranstaltungsgutscheine. Geworben wird mit dem Slogan: Das komplette Geschenk aus ihrer Trafik! Beim Kauf von Glückwunschkarten werden den Kunden Billets für Veranstaltungen als "Kulturgeschenk" und Urlaubsgutscheine als Geschenk für eine "schöne Zeit" angeboten. Der Vertrieb dieser neuen Produkte verläuft sehr erfolgreich und bringt den niederösterreichischen Trafikanten jährlich einen zusätzlichen Umsatz von ca. sechs Millionen Euro. Für Bundesobmann Peter Trinkl ist dies ein Ausgleich für die schwindenden Einnahmen aus dem Verkauf von Tabakwaren.

Nach erfolgter Strukturbereinigung - 250 Trafikanten wurden in den letzten fünf Jahren nicht nachbesetzt - gibt es derzeit in Niederösterreich 1.450 Trafiken mit rund 3.200 Beschäftigten. Rauchverbote wirken sich nach Aussage von Peter Trinkl nicht auf den Konsum aus. Was die Trafikanten wirklich spüren, ist die Zunahme des Schmuggels. "Wir führen den Kampf um Raucher nicht für die eigene Tasche", erklärt Trinkl. Er und seine Kollegen wollen einfach ungestört ein gutes Produkt verkaufen, das der Raucher genießen soll. Wobei die Flächendeckung der Trafiken vor Ort durch das Tabak-Monopol gesichert ist.

Neben dem Verkauf von Tabakwaren steht Lotto als sicheres Produkt an zweiter Stelle der Verkaufsliste, gefolgt von Zeitschriften und Wertkarten. Aktuell werden derzeit wieder die beliebten "Panini"-Sticker zur Fußball-Europameisterschaft 2012 in allen Tabaktrafiken zeitweise sogar gratis angeboten.

Im Tabakgeschäft gibt es mengenmäßig zwar keine Rückgänge, aber auch keine Zuwächse. "Diese verhindert eine immer geringere Handelsspanne. Deshalb führen wir derzeit auch Gespräche mit dem Finanzministerium", berichtet Peter Trinkl.
     
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