Außenminister zu indischen und pakistanischen Raketentests - warnt vor Atomtest in Nordkorea
Wien (bmeia) - Vizekanzler und Außenminister Michael Spindelegger zeigt sich tief besorgt über
die jüngsten Tests von atomwaffenfähigen Raketen in Indien und Pakistan. „Die Tests einer indischen Langstreckenrakete
vor einer Woche und einer Mittelstreckenrakete durch Pakistan am Mittwoch sind beunruhigend und deuten auf eine
Verschärfung des Wettrüstens am Subkontinent hin“. Indien hatte am 19.04. eine Langstreckenrakete vom
Typ Agni V mit einer Reichweite von 5.000 Kilometern getestet, was von Pakistan mit dem Test einer Mittelstreckenrakete
vom Typ Hatf IV Shaheen-1A mit einer Reichweite von bis zu 3.000 Kilometern beantwortet wurde.
„Ein fortgesetzter nuklearer Rüstungswettlauf am Subkontinent wäre nicht nur eine Bedrohung für
die Stabilität in Asien, sondern stellt auch eine Gefährdung für den globalen Frieden dar. Der Einsatz
von Kernwaffen irgendwo in der Welt hätte weltweit katastrophale Auswirkungen. Es ist schlichtweg unverantwortlich,
dass das Damoklesschwert der nuklearen Zerstörung immer noch über der Menschheit schwebt. Die internationale
Gemeinschaft muss im 21. Jahrhundert in der Lage sein, die internationalen Beziehungen ohne die permanente gegenseitige
Existenzbedrohung zu regeln. Ein auf nukleare Abschreckung gegründetes System kann langfristig nicht stabil
sein“ betonte der Außenminister.
„Ich hoffe, dass Indien und Pakistan sich von der Spirale des Wettrüstens abwenden und sich verstärkt
sowohl bilateral als auch global den nuklearen Abrüstungsbemühungen zuwenden. Die einzige nachhaltige
Lösung, der wachsenden Bedrohung durch Atomwaffen zu begegnen, ist ihre völlige und globale Abschaffung.
Österreich setzt sich dafür in allen zur Verfügung stehenden Gremien ein“, so Spindelegger weiter,
unter Hinweis auf die von 30. April bis 11. Mai in Wien stattfindenden Konferenz des Atomwaffensperrvertrages.
190 Staaten sind dem Vertrag beigetreten, dem jedoch Indien und Pakistan ebenso wie Israel nicht angehören.
Dazu kommt, dass sich zuletzt Gerüchte verdichteten, wonach in nächster Zukunft mit einem 3. Atomtest
Nordkoreas gerechnet werden müsse. „So wird nicht mehr Sicherheit, sondern mehr Unsicherheit geschaffen. Nordkorea
muss das Spiel mit dem Feuer einstellen und umgehend an den Verhandlungstisch zurückkehren“, warnte der Außenminister
abschließend. |