Österreich fordert weitere Überprüfungen und konkrete Handlungsempfehlungen
Wien (bmlfuw) - Die Stresstests sind auf Initiative Österreichs als Konsequenz der Katastrophe
in Fukushima durchgeführt worden. Wir wollen wissen, wie es konkret um die AKWs rund um Österreich bestellt
ist und was dort zu passieren hat: nachrüsten oder abschalten. Der jetzige Bericht ist ein wichtiger Schritt,
aber keineswegs der Abschluss. Daher fordern wir, dass es für jede Anlage eine konkrete Bewertung gibt und
einen Umsetzungsplan der Maßnahmen. Wir bleiben unbequem!, so Umweltminister Niki Berlakovich anlässlich
der Fertigstellung des Expertenberichtes zu den AKW-Stresstests.
Die Ensreg (Europäische Hochrangige Gruppe für Nuklearsicherheit und Abfallentsorgung), die im Auftrag
der Europäischen Kommission in den vergangenen Monaten die Prüfung der Atomkraftwerke durchgeführt
hat, hat im Rahmen ihrer Plenarsitzung den umfangreichen Bericht darüber fertiggestellt. In der Schlussabstimmung
hat sich Österreich als einziges Land der Stimme enthalten. Eine Zustimmung zum vorliegenden Bericht war
nicht möglich. Er ist gut, aber nicht gut genug. Denn er stellt zwar einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu
einem europäischen Nuklearsicherheitssystem dar, aber mit einem ersten Schritt sind wir noch lange nicht am
Ziel.
Positiv ist zu bewerten, dass es erstmals ein europäisches Bewertungsverfahren nach einheitliche Kriterien
gibt, auch AKW-frei Staaten konnten in diesem Prozess mitbestimmen und erstmals Unterlagen einsehen, die bisher
nicht für uns zugänglich waren. Jedoch was auch Grund für die ablehnende Position Österreichs
war der Zeitplan war viel zu kurz, nicht jeder Reaktor wurde besichtigt, nicht jeder Anlagentyp wurde überprüft.
Ich verlange daher, dass in einem nächsten Schritt weitere Anlageninspektionen stattfinden. Die Bewertung
der einzelnen Anlagen muss klarer und konkreter sein. Wir müssen aus Fukushima die richtigen Lehren ziehen.
Schutz und Sicherheit der Menschen muss an erster Stelle stehen und da darf es keine halben Sachen geben. fordert
Minister Berlakovich. |