Burgstaller zum ersten Quartalsbericht 2012: Salzburg hat die niedrigste Arbeitslosenrate aller
Bundesländer
Salzburg (lk) - "Der Salzburger Arbeitsmarkt präsentierte sich im ersten Quartal des Jahres
2012 in durchaus guter Verfassung, denn Salzburg weist die niedrigste Arbeitslosenrate aller Bundesländer
auf", fasste Arbeitsmarktreferentin Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller am 26.04. den Bericht "Arbeitsmarkt
Salzburg im Frühjahr 2012" des Landesstatistischen Dienstes zusammen. "Erfreulich ist weiters, dass
Salzburg sowohl bei den Jugendlichen als auch bei älteren Arbeitnehmern die geringste Arbeitslosigkeit im
Bundesländervergleich aufweist."
"Salzburg darf daher auf diese Eckzahlen durchaus stolz sein, muss aber weiterhin aktiv bleiben, um diese
Position auch unter zunehmend schwierigeren gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu halten und zu festigen.
Die Zahl der Arbeitslosen ist leider zu Jahresbeginn 2012 angestiegen, und auch für das gesamte Jahr wird
auf Grund des prognostizierten moderaten Wirtschaftswachstums ein Anstieg der Arbeitslosigkeit erwartet. Wir werden
den Weg der aktiven Arbeitsmarktpolitik fortsetzen, das heißt, wir investieren in konkrete Qualifizierungen
für Berufsfelder, die Zukunftschancen haben und in denen eine hohe Nachfrage besteht - ich denke hier vor
allem an den Pflegebereich, in dem wir bereits eine Reihe von erfolgreichen Maßnahmen gesetzt haben",
so die Landeshauptfrau.
Dr. Gernot Filipp, Leiter des Landesstatistischen Dienstes, fasst die aktuelle Entwicklung zu Jahresbeginn 2012
wie folgt zusammen: Im 1. Quartal 2012 waren in Salzburg 244.044 Personen unselbständig beschäftigt,
das sind um 2,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor und bedeutet damit den höchsten Anstieg seit Anfang 2008.
Gleichzeitig ist aber auch die Zahl der Arbeitslosen angestiegen, und zwar um 6,2 Prozent auf 12.984 Personen.
Damit war das Beschäftigungswachstum aber auch der Anstieg der Zahl der Arbeitslosen höher als in Österreich
mit 1,6 (Beschäftigung) bzw. 4,4 Prozent (Arbeitslose). Aus diesen Entwicklungen errechnet sich eine Arbeitslosenrate
von 5,1 Prozent in Salzburg und acht Prozent in Österreich, die entsprechend dem Anstieg der Zahl der Arbeitslosen
um jeweils 0,2 Prozentpunkte höher war als ein Jahr zuvor.
Die Situation Salzburgs im Bundesländervergleich
Im 1. Quartal 2012 konnte Salzburg zwar das zweitstärkste Beschäftigungswachstum verbuchen, musste allerdings
auch den zweitstärksten Anstieg der Zahl der Arbeitslosen hinnehmen. Trotz dieser Zunahme liegt Salzburg bei
der Arbeitslosenrate nach wie vor an der Spitze und führt den Bundesländervergleich überlegen vor
Oberösterreich an.
Für 2012 prognostizieren die Wirtschaftsforschungsinstitute WIFO und IHS für Österreich ein moderates
Wirtschaftswachstum. Als Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt werden ein geringes Beschäftigungswachstum und
ein Anstieg der Zahl der Arbeitslosen erwartet, sodass die Arbeitslosenrate in Österreich vermutlich auf 7,1
(WIFO) bzw. sieben Prozent (IHS) ansteigen wird. Für Salzburg ist für das Jahr 2012 eine ähnliche
Entwicklung wie auf Österreichebene zu erwarten. Die Arbeitslosenrate dürfte voraussichtlich von 4,5
Prozent im Jahr 2011 auf 4,8 Prozent im Jahr 2012 ansteigen und damit geringfügig höher sein als im Jahr
2010 mit 4,7 Prozent.
Weiters sind im Bericht "Arbeitsmarkt Salzburg im Frühjahr 2012; Rückblick und Vorschau" unter
anderem folgende interessante Details für das Land Salzburg sind zu finden:
Zu Jahresbeginn 2012 (1. Quartal) ist das Beschäftigungszuwachs bei Männern und Frauen mit jeweils 2,2
Prozent gleich stark ausgefallen. Allerdings waren die Männer mit einem Plus von 7,4 Prozent wesentlich stärker
vom Anstieg der Arbeitslosigkeit betroffen als die Frauen mit einem Plus von 3,9 Prozent. Auch die Arbeitslosenrate
der Männer ist mit 6,5 Prozent wesentlich höher als jene der Frauen mit 3,5 Prozent in Salzburg.
Zahl der älteren Arbeiternehmer/innen steigt überdurchschnittlich
Durch das Vorrücken geburtenstarker Jahrgänge in die Gruppe "50+" ist die Zahl der älteren
Arbeitnehmer/innen (im Alter von 50 und mehr Jahren) überdurchschnittlich stark gestiegen. Konkret betrug
von 2011 auf 2012 (jeweils 1. Quartal) das Beschäftigungsplus dieser Altersgruppe 6,1 Prozent und ist damit
deutlich stärker ausgefallen als bei den Jugendlichen (unter 25 Jahren) mit 0,7 Prozent.
Im 1. Quartal 2012 waren sowohl mehr Jugendliche als auch mehr ältere Arbeitnehmer/innen ohne Arbeit als ein
Jahr zuvor, der Anstieg der Arbeitslosigkeit ist aber bei den älteren Arbeitnehmer/innen mit 12,3 Prozent
wesentlich stärker ausgefallen als bei den Jugendlichen mit 4,9 Prozent. In der Folge waren im 1. Quartal
2012 die älteren Arbeitnehmer/innen auch stärker von Arbeitslosigkeit betroffen, denn die Seniorenarbeitslosenrate
war mit 5,4 Prozent höher als die Jugendarbeitslosenrate mit 5,3 Prozent. Gemessen an der Arbeitslosenrate
ist Salzburg auch bei der Performance der wichtigen Teilarbeitsmärkte für die Jugendlichen und die Senior/innen
im Bundesländervergleich top, denn Salzburg hat im 1. Quartal 2012 sowohl die niedrigste Jugendarbeitslosenrate
als auch die niedrigste Seniorenarbeitslosenrate aller Bundesländer.
Dreimal mehr offene Lehrstellen als Lehrstellensuchende
Von 2011 auf 2012 (jeweils 1. Quartal) ist in Salzburg die Zahl der gemeldeten offenen Lehrstellen um 9,6 Prozent
auf 721 gestiegen und die Zahl der Lehrstellensuchenden um 1,8 Prozent auf 221 gesunken; die Zahl der offenen Lehrstellen
ist damit um mehr als das Dreifache höher als die Zahl der Lehrstellensuchenden, womit dies wiederum der beste
Wert aller Bundesländer ist. Auch wenn die Fremdenverkehrsberufe ausgeklammert werden, gibt es in Salzburg
immer noch mehr offene Lehrstellen als Lehrstellensuchende. |