Investieren in nachhaltiges Wachstum, Beschäftigung und Wettbewerbsfähigkeit
Wien (bmvit) - Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung in Österreich werden laut heute
veröffentlichter Schätzung der Statistik Austria heuer gegenüber dem Vorjahr um 4,2 Prozent auf
insgesamt 8,61 Mrd. Euro steigen. Infrastrukturministerin Doris Bures zeigte sich erfreut, dass trotz des schwierigen
gesamtwirtschaftlichen Umfelds die F&E-Ausgaben in Österreich weiter deutlich ansteigen. Einen wesentlichen
Anteil daran hat der Bund, der seine Forschungsausgaben um 8,5 Prozent steigern wird. Der Unternehmenssektor wird
voraussichtlich um 2,2 Prozent mehr für F&E ausgeben. "Wir haben trotz Konsolidierungsbedarfs antizyklisch
investiert, um durch mehr Forschung und Entwicklung ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum, mehr Arbeitsplätze
und mehr Wettbewerbsfähigkeit zu erzielen", so die Ministerin.
Der Anteil der F&E-Ausgaben am BIP, d.h. die Forschungsquote, wird mit 2,80 Prozent etwas höher sein als
in den Vorjahren (nach neuer revidierter Schätzung betrug die F&E-Quote 2011 2,74 Prozent). Damit liegt
Österreich weit über dem EU-15 Durchschnitt, der im Jahr 2010 bei ca. 2,1 Prozent lag. Innerhalb der
EU liegt Österreich mit seiner Forschungsquote von 2,80 Prozent momentan auf Platz 5.
Für Bures liegt in der direkten Förderung von wirtschaftsnaher Technologie und Forschung der stärkste
Hebel für eine weitere Steigerung der Forschungsquote. So zeigt etwa der neue Monitoring-Bericht der KMU-Forschung
Austria, dass 1 Euro Forschungsförderung zusätzliche Umsätze in der Höhe von 13,2 Euro erzeugt.
Bures verweist auf erfolgreiche Initiativen, um F&E im Unternehmenssektor zu stärken. So z.B. auf ihre
Initiative "Innovationsland Österreich", an der sich 22 führende Technologieunternehmen beteiligen
und sich dazu verpflichtet haben, bis 2015 ihre F&E-Ausgaben um zumindest 20 Prozent zu steigern.
Die 22 Unternehmen beschäftigen alleine in Forschung und Entwicklung rund 12.000 MitarbeiterInnen und kommen
für fast ein Viertel aller privaten F&E-Ausgaben in Österreich auf. Und diese Unternehmen hatten
2011 ein stark überdurchschnittliches Wachstum bei ihren F&E-Ausgaben mit deutlich mehr als 10 Prozent.
Zum Vergleich: Für 2012 geht die Statistik Austria von einem durchschnittlichen Wachstum von 2,2 Prozent bei
den Forschungsausgaben im Unternehmenssektor aus.
Zudem verstärkt das Innovationsministerium die Unterstützung für Klein- und Mittelbetriebe, die
mit einem innovativen Produkt den Markt erobern wollen. "Wir wollen, dass noch mehr innovative KMU mit ihrem
Produkt den entscheidenden Schritt vom Prototypen zum Markterfolg schaffen", so Bures. Der neue "Markt-Bonus"
von 10.000 Euro hilft dabei, und kann unter anderem für Patentrecherchen, Marktanalysen oder Marketing verwendet
werden. Gleichzeitig arbeitet das BMVIT an einer Vereinfachung und Harmonisierung seiner Forschungsförderungen.
Am Ziel einer F&E-Quote von 3,76 Prozent bis zum Jahr 2020 hält Bures fest. Es gelte nun für die
gesamte Bundesregierung, die FTI-Strategie konsequent umzusetzen, die Rahmenbedingungen für innovierende Unternehmen
zu verbessern, etwa im Bereich des privaten Beteiligungs- und Risikokapitals und die Förderungen auf österreichische
Stärkefelder etwa im Bereich der Produktionstechnologien, im Bereich der erneuerbaren Energieträger oder
der alternativen Antriebssysteme zu fokussieren und dabei globale Markführerschaften anzustreben. |