Bozen (lpa) - Zum Thema "Direktvermarktung landwirtschaftlicher Produkte und kurze Lieferketten"
fand in der vergangenen Woche in Brüssel eine internationale Konferenz statt. Zur öffentlichen Anhörung
waren auch zwei Vertreter aus Südtirol geladen: Reinhold Messner, der die Bedeutung der Rolle der Landwirte
vor allem in entlegenen Bergregionen hervorhob, sowie der Direktor der Landesabteilung Landwirtschaft, Martin Pazeller.
Die beiden Europäischen Kommissare, Dacian Ciolos, (Landwirtschaft) und John Dalli (Gesundheit), hatten die
Konferenz einberufen, um direkt Interessierten aus ganz Europa die Möglichkeit zu geben, über Chancen
und Herausforderungen im Zusammenhang mit den lokalen Lebensmittelmärkten zu diskutieren. Anwesend war auch
die Präsidentin des Ausschusses der Regionen, Mercedes Bresso.
Südtirols Stimme brachten in Brüssel Reinhold Messner und der Direktor der Landesabteilung Landwirtschaft,
Martin Pazeller, ein. Abteilungsdirektor Pazeller beschrieb die Situation in Südtirol und sprach sich für
eine Reihe von Verbesserungen bei der anstehenden Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik aus. Dabei zählte er
den Abbau der Verwaltungslast, die Vereinfachung des EU-Programms Leader, die Rationalisierung der Kontrollen,
die Verbesserung der Beratungstätigkeit sowie der Wettbewerbs- und Vergaberechtsregelungen als vorrangig auf.
Im Rahmen eines Workshops über Gesundheitsregelungen wurde die Südtiroler Direktvermarktungsverordnung
als "Bestes-Praxis-Modell" angeführt. Zum Abschluss der Konferenz waren sich die Kommissare Ciolos
und Dalli darüber einig, dass kurze Verkaufsketten zu unterstützen seien, um eine nachhaltige, frische
und gesunde Ernährung zu fördern. Diesbezüglich bleibe noch viel zu tun, doch sei man sich bewusst,
dass vor allem Kleinlandwirte für die Landwirtschaft von morgen von enormer Bedeutung sein werden. |