Qualitätsverbesserungen sollen fortgesetzt werden
Wien (pk) - Der Statistikrat hat der Statistik Österreich neuerlich ein gutes Zeugnis ausgestellt.
Im vor kurzem dem Nationalrat vorgelegten Tätigkeitsbericht 2011 lobt das 16-köpfige Gremium das Bemühen
der Bundesanstalt, die Qualität der Statistiken sukzessive zu verbessern und die Analysekompetenz auszubauen.
Auch der Grundsatz der Objektivität und Unparteilichkeit bei der Erstellung von Statistiken wurde ihm zufolge
eingehalten.
Allerdings sieht der Statistikrat in etlichen Punkten noch Verbesserungsbedarf. Er drängt in diesem Sinn darauf,
die Bestrebungen zur Qualitätsverbesserung weiter fortzusetzen und nennt dabei umfangreiche Plausibilitätskontrollen,
verfeinerte Imputationsmethoden, die Beschleunigung der Datenaufarbeitungsprozesse und eine verbesserte Kohärenz
der statistischen Produkte als zentrale Aspekte der Qualitätssicherung.
Nach Meinung des Statistikrats soll bei der Erstellung von Statistiken etwa stärker auf eine methodische und
inhaltliche Abstimmung geachtet und die Zusammenarbeit mit der Wissenschaft intensiviert werden. Zudem urgiert
er, bestehende Lücken bei Standard-Dokumentationen zu schließen. Dazu braucht es laut Statistikrat aber
auch die entsprechenden Ressourcen, etliche Projekte mussten dem Bericht zufolge aufgrund zu knapper Budgetmittel
aufgeschoben werden.
Konkret empfiehlt der Statistikrat unter anderem, die EU-Agenda Europa 2020 statistisch zu begleiten und den Indikatoren,
mit denen die Wirksamkeit politischer Maßnahmen und Weichenstellungen gemessen wird, besonderes Augenmerk
zu schenken. Zudem regt er eine Sondererhebung bzw. elektronische Erfassung der Ergebnisse schulärztlicher
Untersuchungen an, um bessere Daten über die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen unter 15 zu erhalten.
Als wünschenswert erachtet er auch eine Erweiterung des neuen Häuserpreisindex auf einen Wohnungspreisindex.
Was das Strategiekonzept der Statistik Österreich für die Jahre 2011 bis 2015 betrifft, wurden laut Statistikrat
im vergangenen Jahr acht von 56 Maßnahmen umgesetzt, wobei im Bericht insbesondere die Einrichtung der Stabstelle
"Analyse" hervorgehoben wird. 32 Maßnahmen befinden sich in laufender Umsetzung. Dazu gehören
neben Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung und zur Schaffung eines integrierten statistischen Systems
etwa auch Vorhaben, Register- und Verwaltungsdaten stärker zu nutzen und damit die Belastung der Respondenten
zu minimieren.
Als ein Mittel, um die Qualität von Statistiken zu sichern und zu verbessern, sieht der Statistikrat Feedback-Gespräche
mit externen NutzerInnen und ExpertInnen. 2011 wurden acht solcher Gespräche geführt, etwa zur Offene-Stellen-Erhebung,
zum Verbraucherpreisindex und zur Auslandsunternehmenseinheitenstatistik. Begrüßt wird vom Statistikrat
auch, dass die Statistik Austria zunehmend Informationsfolder über den Zweck einzelner Erhebungen versendet
und erste Schritte zur Spezialbetreuung von Großunternehmen gesetzt hat. Als wesentlich wird auch die Veröffentlichung
der Hauptergebnisse von Statistiken im Internet hervorgehoben.
Der Statistikrat besteht derzeit aus 16 Mitgliedern, Vorsitzender ist Universitätsdozent Heinz Handler. Die
Aufgabe des Rates ist die umfassende fachliche Beratung und Kontrolle der Amtlichen Statistik in Österreich.
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