EU-Verordnung soll Regeln und Gütesiegel für Sozialinvestitionsfonds festlegen
Brüssel (övp-pd) - Investoren, die Ihr Geld in sozialen Unternehmen und Projekten anlegen wollen,
sollen in Zukunft besser erkennen können, wo sie ihre Mittel investieren können. Dazu sollen Sozialinvestitionsfonds,
die bestimmte Kriterien erfüllen mit dem Gütesiegel „Europäischer Fonds für soziales Unternehmertum“
gekennzeichnet werden. Dafür spricht sich heute der Sozialausschuss des EU-Parlaments aus. "Sozialunternehmern
soll es dadurch einfacher gemacht werden, an Finanzmittel zu kommen und den gesamten EU-Binnenmarkt für Ihre
Projekte zu nutzen", so Othmar Karas, Vizepräsident des Europäischen Parlaments, der gleichzeitig
auch Präsident des Hilfswerkes Österreich ist.
"Obwohl soziale Unternehmen oft auch öffentliche Mittel erhalten, bleiben private Investitionen über
Fonds, die in soziales Unternehmertum investieren, für ihre Arbeit unverzichtbar. Leider sind solche Sozialinvestitionsfonds
aber selten und meistens auch nicht groß genug. Deshalb ist diese neue EU-Verordnung ein wichtiger Schritt,
um Sozialinvestitionen sowohl für Unternehmer als auch für Investoren einfacher und günstiger zu
machen", so Heinz K. Becker, Sozialsprecher der ÖVP im Europäischen Parlament. "Wir müssen
endlich mit dem Vorurteil aufräumen, Sozialinvestitionen hieße Geld ausgeben, dass man niemals wiedersieht.
Das ist schon jetzt nicht so, aber wir müssen noch mehr Instrumente und Anreize schaffen, damit in Soziales
invertiert wird", betont Becker. Der Eindruck mancher Investoren, dass soziale Unternehmen zwangsläufig
mit größeren Risiken behaftet seien, stimme nicht.
Mit dem Gütesiegel sollen nur solche Fonds ausgezeichnet werden, die mindestens 70 Prozent des von den Investoren
bereitgestellten Kapitals in die Unterstützung sozialer Unternehmen stecken. Dafür werden Transparenzregeln
und Mindesteinlagen für Investoren festgesetzt. "Wir wollen einen für Anleger interessanten, EU-weiten
Markt für Sozialinvestitionen schaffen. Es soll dabei ganz einfach werden, die Sozialfonds untereinander zu
vergleichen und die sozialen Auswirkungen zu bewerten", betonen Becker und Karas. Becker ist Berichterstatter
des Europäischen Parlaments für weitere Vorschläge zur Förderung von sozialem Unternehmertum,
die im Herbst verabschiedet werden sollen. |