Kinder brauchen Platz zum Spielen
Bregenz (vlk) - 17 der 96 Gemeinden Vorarlbergs haben schon ein Spielraumkonzept entsprechend den Vorgaben
des Spielraumgesetzes beschlossen, in 21 weiteren ist derzeit die konkrete Ausarbeitung eines solchen Konzeptes
im Gange. Das Land hat bisher 900.000 Euro als Förderungen für Investitionen in Spiel- und Freiräume
ausbezahlt. Diese Zwischenbilanz zogen Landeshauptmann Markus Wallner und Landesrätin Greti Schmid am 24.04.
im Pressefoyer.
Das 2009 im Landtag beschlossene Spielraumgesetz verpflichtet die Gemeinden in Vorarlberg zur Errichtung und Erhaltung
von Spielplätzen und für das Kinderspiel geeigneten Freiräumen in einem ausreichenden Umfang. Zu
diesem Zweck sollen sie kommunale Spielraumkonzepte beschließen. Das Land fördert solche Konzepte mit
70 Prozent, für Investitionen in Spiel- und Freiräume gibt es zwischen 30 und 70 Prozent.
Landeshauptmann Wallner zeigte sich erfreut über die starke Dynamik in Sachen Kinder- und Familienfreundlichkeit,
die durch die neuen Regelungen in den Gemeinden entfacht wurde. "Ich wünsche mir, dass es so weitergeht
und sich in Zukunft noch mehr bewegt, denn in Wahrheit kann man für Kinder gar nicht genug tun", so Wallner.
Für Landesrätin Schmid ist es in erster Linie wichtig, Kindern viel Platz zum Spielen zu geben: "Daher
geht es uns nicht nur um die Einrichtung konventioneller Gerätespielplätze in Wohngebieten, sondern vor
allem auch um den Erhalt von Spiel- und Bewegungsräumen für Kinder in der freien Natur, etwa an leicht
zugänglichen Uferabschnitten an Bächen und Seen oder auf Spiel- und Lagerwiesen", sagte sie. Dass
die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen bei der Erstellung der Spielraumkonzepte eine Förderungsvoraussetzung
ist, trage viel zur Qualität von Spielräumen und zur Akzeptanz der Räume durch jene, die sie nutzen
– also durch Eltern und Kinder, bei.
Zwecks fachlicher Unterstützung wurde die Projektstelle Kindergerechte Lebensräume eingerichtet. Landesrätin
Schmid: "Dies ist die maßgebliche Kompetenz- und Netzwerkplattform in Vorarlberg zu diesem Thema. Hier
ist das notwendige Know-how gebündelt, hier erhalten Land, Gemeinden und private Träger kompetente Information
und Begleitung bei der Gestaltung von Spielräumen."
Im Frühjahr und Sommer 2012 stehen wieder eine Reihe von Veranstaltungen und öffentlichkeitswirksamen
Aktionen auf dem Programm. Ziel ist es zum einen die Zusammenarbeit von Fachleuten aus Raumplanung, Architektur
und Pädagogik weiter zu stärken, zum anderen Kinder, Jugendliche sowie ihre Eltern und Familien für
das Thema zu begeistern und sie so weit wie möglich in Planungs- und Umsetzungsprozesse einzubeziehen. Geplant
sind u.a. ein Gemeindevernetzungstreffen am 22. Mai 2012 zum Thema "Wie sehen ideale Spielräume aus?"
und Exkursionen zum Kennenlernen von gelungenen Spielraumkonzepten. Im nächsten Jahr sollen wiederum besonders
vorbildhafte Beispiele von kinder- und jugendgerechten Lebensräumen ausgezeichnet werden. |